Wie am besten Landschaft durch Gitter fotografieren?

Hallo zusammen!

Ich habe heute mal eine Fragestellung, die ich nicht so richtig lösen kann, und mal Tipps oder Ratschläge bräuchte.

Folgende Ausgangssituation, ich will demnächst von einem höheren Kirchturm eine kleine Stadt mit der dahinter liegenden Landschaft und Resthorizont fotografieren. Das ganze wird in Bereich der blauen Stunde erfolgen.

Nun aber mein Problem, der Ausschnitt im Turm ist mit einem Drahtgitter, wahrscheinlich gegen Tauben und ähnliches versehen, was ich natürlich nicht entfernen kann.

Meine einzige Erfahrung bei Gittern oder Netzen ist halt im Zoo gemacht. Da arbeite ist halt mit maximal möglicher Offenblende und im Telebereich, womit man ja bekanntlich das am besten ausblenden kann.

Aber wie stelle ich das bei meiner Situation an? Tele kann nicht verwendet werden, da ich möglichst weitwinklig arbeiten möchte, um das direkte Umfeld unter dem Turm noch draufzubekommen. Und Offenblende bei Landschaft ist ja auch nicht optimal.

Ich bin derzeit wirklich ein wenig ratlos...

Außer Offenblende bleibt Dir nur ein Seitenschneider.
Sollte aber ausreichen; mußt halt probieren mit der konkreten Situation. Und so nah ran wie möglich.

Ich glaube, dass du auch mit kleiner Blende durch ein gitter durchfotografieren kannst. Das Gitter ist ja um Größenordnungen näher am Objektiv als die Landschaft. Sicherlich besteht die Möglichkeit, dass man noch Rest-Schleier sieht, aber die sollten sich in Grenzen halten.

Kamera mit schmalem Objektiv nutzen, das zwischen die Gitterstäbe bzw. Maschen paßt. Kompakte sind hier im Vorteil.

Letztlich laufen solche Situationen immer auf eine Abwägung zwischen Knipsen als Normaltourist und professionellem Foto raus. Wenn Du Letzteres willst, wirst Du eine Genehmigung vom Eigentümer bzw. seinem Vertreter einholen müssen, um gute Aufnahmebedingungen zu schaffen, bspw. durch Demontage des Zauns, Zugang zu nicht vergitterten Standorten oder die Nutzung von Bauarbeiten.

Bei deinem Titel habe ich erst gedacht: „Was? Knackies haben wir auch hier im Forum?“

Zu deiner Frage:
Es bleibt dabei: Wenn du mal invasive Mittel ausschliesst (Drahtschere, Schraubenzieher, etc.), kommst du deinem Ziel am nahesten mit möglichst grosser Offenblende und mit möglichst kurzer Distanz zwischen Frontlinse und Gitter.

Ist der Kirchturm denn zur blauen Stunde überhaupt frei zugänglich? Wenn es so wichtig ist, sollte doch eine Spende für den Erhalt der Kirche und ein großformatiger Abzug des Fotos für den Turminhaber drin sein. Sowas öffnet manches Gitter. Anlaufstelle Kirchenvorstand, Mesner, Pfarrer ...

Beim Kölner Dom ist oben auch ein recht engmaschiges Gitter. Meine Erfahrung ist, die 45mm Brennweite der Sigma DP2Q gehen Problemlos, die 28mm der 1er sind schon an der Grenze. Also kleines Objektiv und nah ran

Hallo zusammen!

Vielen Dank für euren Input! Das bestätigt mich jetzt in der Auswahl meiner Ausrüstung die ich die rund 300 Stufen nach oben schleppen werde
Ich werde eure Tipps mal berücksichtigen, und mich dann ausprobieren.

Es handelt sich um einen großen deutschen Dom, und leider lässt sich baulich da nichts verändern, da habe ich legal schon angefragt. Und illegal werde ich bestimmt nicht anfangen, schon allein aus Respektsgründen des Ortes verbietet sich das.

Wie wäre es mit einem Schlitten parallel zu Abbildungsebene, und mehrere Bilder machen, an den das Gitter im an andere Stelle ist und versuchen diese zusammen zu rechnen...

Ich glaube im Weitwinkelbereich wirst du keinen erfolg haben. Selbst wenn du nah ran kannst wird das Gitter zu sehen sein. Ein Weitwinkel hat nun mal mehr Tiefenschärfe und weniger Freistellung als eine höhere Brennweite.

Landschaften mit Offenblende macht eben meistens nicht viel Sinn. Probiere aus was geht und lebe notfalls damit, dass es nicht perfekt funktionieren wird.

elmo_corleone schrieb:

Wie wäre es mit einem Schlitten parallel zu Abbildungsebene, und mehrere Bilder machen, an den das Gitter im an andere Stelle ist und versuchen diese zusammen zu rechnen...

Zum Vergrößern anklicken....

Hallo,
die Idee an sich ist ja gut.
Ich würde die Fotos aber diagonal versetzt machen um an den horizontalen und vertikalen Stäben vorbei zu kommen.

Am PC legst du die Bilder deckungsgleich zum Motiv in zwei Ebenen übereinander.
Dann die unschönen Stäbe in den zwei Ebenen einfach einzeln " weg radieren".
Der "saubere" Untergrund des jeweils anderen Ebene kommt dann durch.

Eventuell eine Möglichkeit: Stitchen

Wenn Du mit Weitwinkel nicht arbeiten kannst weil die Gitter sichtbar bleiben würden - dann arbeite doch mit einem Tele! Statt einer Aufnahme machst du mehrere und lässt die Einzelbilder mit einer "Panorama"-Software zusammenfügen.

wolframklein schrieb:

Hallo,
die Idee an sich ist ja gut.
Ich würde die Fotos aber diagonal versetzt machen um an den horizontalen und vertikalen Stäben vorbei zu kommen.

Am PC legst du die Bilder deckungsgleich zum Motiv in zwei Ebenen übereinander.
Dann die unschönen Stäbe in den zwei Ebenen einfach einzeln " weg radieren".
Der "saubere" Untergrund des jeweils anderen Ebene kommt dann durch.

Zum Vergrößern anklicken....

Das wäre auch mein Ansatz. Wenn man die Ebenen übereinander legt und die obere transparent einstellt, kann man pixelgenau übereinander positionieren. Dann mit weicher Werkzeugkante radieren bzw. Transparenzmaske bearbeiten.

Viel Erfolg!
A