EF/EF-S Sternenhimmel - Ausrüstung

Hallo Liebe Fotofreunde,

ich möchte mich gerne der Sternenfotografie widmen.

Meine momentane Ausrüstung besteht aus einer

Kamera: Canon 6D Mark II

Objektive:

1) 24-105mm f/3.5-5.6 IS STM Objektiv
2) 100-400mm f/4.5-5.6 L IS USM Objektiv

Dazu habe ich ein Stativ.

Was ich unbedingt benötige ist ein Fernauslöser.

Wie sieht es eurer Meinung nach mit den angegeben Objektiven aus? Reichen die fürs Erste oder Ärger ich mich da nur?

Liebe Grüße

PhilS1984 schrieb:

1) 24-105mm f/3.5-5.6 IS STM Objektiv
2) 100-400mm f/4.5-5.6 L IS USM Objektiv

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bei 24mm kannst du mal mit offenblende probieren, aber Freude kommt da nicht auf.

Klar doch. Natürlich sind hoch lichtstarke Objektive (irgendwas mit f1.4 und besser) besser einsetzbar, da die Belichtungszeiten kürzer gehalten werden können, aber zum Anfangen kann man erst mal das nehmen, was schon da ist. Wenn’s ernsthafter wird, dann wird ohnehin das Investment in eine Nachführung akut ...
Eine umfangreichere Infosammlung findet sich auf https://clarkvision.com/articles/astrophotography-recommended-gear

PhilS1984 schrieb:

1) 24-105mm f/3.5-5.6 IS STM Objektiv
2) 100-400mm f/4.5-5.6 L IS USM Objektiv

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Hallo!
24 mm sind vielleicht etwas zu wenig weitwinklig.
Um länger belichtet zu lassen und mehr vom Himmel auf dem Bild zu haben wäre mehr Weitwinkel sicher besser.
Grüße Mark

Hier kommen jetzt Kaufempfehlungen von billig bis teuer, aber im Prinzip kannst du mit deinen Objektiven schon tolle Fotos machen, auch die Milchstraße ablichten etc., je nach Lichtbedingungen. Was garnichts kostet: Einen guten Standort suchen, Wetterbericht verfolgen (jenach Menge des Staubes und Tröpfchen in der Atmosphäre ist das Bild klarer oder weniger klar, "seeing" nennt man das), Wecker stellen / Schlafsack einpacken und in den Morgen- statt Abendstunden fotografieren (4 statt 23 Uhr), das bringt schon viel. Teures Zubehör kannst du dann auch noch kaufen, aber es gehen auch mit dem Kit-Objektiv schöne Fotos, vielleicht nicht für den A2-Kalender, aber auf jeden Fall macht es auch so schon Spaß. Eine lichstarke Weitwinkelfestbrennweite wie ein Sigma 20 ART oder eine parallaktische Nachführung ist natürlich toll, das will ich mitnichten leugnen.

Ich würde auch erstmal nahe legen mit den vorhandenen Mitteln etwas herum zu probieren, einen Fernauslöser benötigt es an sich auch (noch) nicht. Manuell fokussieren, Selbstauslöser (z.b. 10sec damit die kamera+Objektiv auf stativ ausschwingt) in Verbindung mit Intervalltimer der kamera nutzen und schauen was möglich ist. Wobei das manuell fokussieren auch Übung erfordert, zu beginn bei 24mm f3.5 und "vollformatsensor" mit knapp 11 sekunden beginnen, danach die zeiten verkürzen, etwas mit der ISO spielen ab wann es einem zu sehr rauscht. "hellere" Glas kann später immer noch kommen.
P.S. das soll keine Belehrung sein, du bist ja auch schon eine Weile "dabei", probiere etwas herum und schaue bei astroempfehlungen auch hier im Forum vorbei. Kurzgesagt wird es schon auf eine Investition herauslaufen, aber eher anderes Glas.

Hier noch eine Kurzanleitung:

RAW fotografieren,

Belichtungszeit = 500 / Brennweite
bei dir 500 / 25 = 20 Sekunden,

Blende auf 5,6, da ist das Objektiv schärfer,

ISO auf 1600 max. 3200,

Spiegelvorauslösung mit Vorlaufzeit 10 Sekunden

Die Bildqualität läßt sich erheblich durch das Stacken von mehreren Einzelaufnahmen verbessern.
Lies dir dazu die Infos von DeppSkyStacker durch, der arbeitet auch mit RAWs.
http://deepskystacker.free.fr/german/
Es gibt auch noch andere Stackprogramme (Fitswork, Zerene Stacker, ...).

Die Einzelaufnahmen zum Stacken lassen sich komfortabel mit einem Intervalltimer durchführen.
Wenn die Kamera keinen eingebauten Intervalltimer hat,
dann kauf dir einen, der kosten ca. 20Euro.

Die Nachbearbeitung der gestackten Aufnahme muss dann in einer Bildbearbeitung erfolgen (Histogramm stretchen, Kontrast, Farbsättigung, ... ).

Wenn das nicht zum Ziel führt, kannst du dir immer noch eine lichtstarke Festbrennweite kaufen. Damit läßt sich die Anzahl der Einzelaufnahmen zum Stacken reduzieren.
Im besten Fall reicht dann eine Aufnahme, das erspart dir das Stacken.

Viel Spaß

Nachtrag:
Manuell Fokussieren. Wenn die Objekte am Himmel dazu zu dunkel sind, ein helles Licht in einigen hundert Meter Entfernung verwenden.

Belichtungszeit = 500 / Brennweite
bei dir 500 / 25 = 20 Sekunden,

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da wäre meine schmerzgrenze überschritten, habe einen großen monitor und da sieht man auch ohne hineinzoomen schon striche, eher die 400er oder 300er regel.

Blende auf 5,6, da ist das Objektiv schärfer,

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ich würde die blende hier nicht verschenken, auch wenn das objektiv dann etwas besser ist, tolle schärfe gibt es bei deinen 20 sek. eh nicht

Biker x schrieb:

da wäre meine schmerzgrenze überschritten, habe einen großen monitor und da sieht man auch ohne hineinzoomen schon striche, eher die 400er oder 300er regel.
...

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Strenggenommen geht ohne Nachführung - abgesehen von Sternenspuraufnahmen - gar nichts. Die kostet halt auch wieder Geld.
Der TO muss ausprobieren, was für ihn akzeptabel ist. Dafür ist als Startwert die übliche Regel nicht so weit daneben. Besser geht immer.

Biker x schrieb:

..
ich würde die blende hier nicht verschenken, auch wenn das objektiv dann etwas besser ist, tolle schärfe gibt es bei deinen 20 sek. eh nicht

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Das hängt natürlich von der optischen Qualität des Objektivs ab. Ausserdem tut es der Landschaft im Vordergrund auch gut wenn sie etwas schärfer wird..

m@sche schrieb:

Das hängt natürlich von der optischen Qualität des Objektivs ab. Ausserdem tut es der Landschaft im Vordergrund auch gut wenn sie etwas schärfer wird..

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wenn du jetzt gesagt hättest "mehr Schärfentiefe" dann o.k. aber 5,6 zu 4 ist eben auch eine isostufe höher, und die kann im ungünstigen fall die gewonnene schärfe wieder zerstören.
PS: wenn man etwas weiter in die Astrofotografie vorstoßen möchte und schon den kauf einer lichtstarken Brennweite im auge hat, dann würde ich als erstes immer eine nachführung kaufen, damit lassen sich dann nämlich alle schon vorhandenen objektive nutzen.
sein 100-400 nutzt ihm ohne nachführung genau 0.

Moin!

Hier wurden jetzt schon etliche gute Vorschlaege gemacht ohne das der Thread Starter sich zurueckgemeldet haette. In einem anderen Thread konnte man gerade sehen wie die Erwartung an tolle Astrofotos hoch, aber die Bereitschaft dafuer auch zu arbeiten & lernen eher gering war (hier: https://www.dslr-forum.de/showthread.php?t=2013071). Also ich wuerde den Thread Starter nun einmal machen lassen (Links durchlesen, naechtliche Praxiserfahrung sammeln) und wenn er dabei bleibt und Fragen hat kann er sie hier gerne posten. Sich erst eine tolle Ausruestung kaufen und dann mit dem Testen anfangen ist i.d.R. nicht so zielfuehrend. Gerade bei Astro benoetigt man einige Erfahrung fuer die naechtlichen Aufnahmen und die anschliessende Datenbearbeitung.

Hier noch eine gute & kurze Einfuehrung.
https://www.lonelyspeck.com/how-to-photograph-the-milky-way-in-under-5-minutes/#more-135678

Die bisherige Diskussion zeigt ausserdem das es natuerlich verschiedene Meinungen gibt und das man auf verschiedenen Wegen zum Ziel kommen kann.

Biker x schrieb:

wenn du jetzt gesagt hättest "mehr Schärfentiefe" dann o.k. aber 5,6 zu 4 ist eben auch eine isostufe höher, und die kann im ungünstigen fall die gewonnene schärfe wieder zerstören.

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Deswegen der Vorschlag mit Stacken.

Biker x schrieb:

...
PS: wenn man etwas weiter in die Astrofotografie vorstoßen möchte und schon den kauf einer lichtstarken Brennweite im auge hat, dann würde ich als erstes immer eine nachführung kaufen, damit lassen sich dann nämlich alle schon vorhandenen objektive nutzen.
sein 100-400 nutzt ihm ohne nachführung genau 0.

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Für den Preis einer lichtstarken Festbrennweite gibt es auch schon eine brauchbare Nachführung - würde ich auch bevorzugen. Bei Empfehlungen für Anfänger ist es halt immer eine Gratwanderung zwischen minimalem Aufwand an Material+Kosten und Vollausstattung für maximale mögliche Bildqualität.
Für die ersten Versuche - bis der TO erkennt, ob ihm das Thema überhaupt liegt - muss er eigentlich noch nichts kaufen, bis auf einen Kabelauslöser mit Intervalltimer vielleicht.

Danke für eure Tipps,

momentan (seit dem ich den Thread erstellt habe) war es hier sehr bedeckt.
Wenn der Himmel wieder klar ist geht es an die Luft. Und es wird probiert und probiert.

m@sche schrieb:

Bei Empfehlungen für Anfänger ist es halt immer eine Gratwanderung zwischen minimalem Aufwand an Material+Kosten und Vollausstattung für maximale mögliche Bildqualität.

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absolut richtig, außerdem wissen die beratenden nie wie ernst es dem fragendem wirklich ist, oder ob es sich nur um eine momentane laune handelt.
Wenn ich mir etwas in den kopf setze ist es mir ernst damit, mein einstieg als Anfänger in die Astrofotografie fing gleich an mit einem 2000 mm Teleskop, fotografiert wurde noch auf film, mein erstes Motorrad als Anfänger hatte 180 ps, …… das geht alles wenn man übt und Informationen sammelt, letzteres funktioniert heute mit Internet deutlich besser als Fachzeitschriften 1x im Monat zu kaufen.

Ansonsten wäre noch mit DAS Standardwerk (zum lesen) von unserem Forumsmitglied Antonius Hilgers "Das einmaleins der Nachtfotografie" wärmstens zu empfehlen. Dort werden nahezu alle Möglichkeiten zu dem Thema angesprochen und durchleuchtet. Er stellt sein Buch kostenlos zur Verfügung, wer danach fragt LINK Ansonsten muss jetzt noch kein Equipment gekauft werden, einen Intervalltimer hast du in der Kamera, Selbstauslöser auch. Ein Kabelfernauslöser gibt es zwar ab ca. 17€ aufwärts, aber nicht unbedingt nötig. Bei neuem Glas bzw. einer Nachführung (die auch etwas Gewicht verträgt) sieht das schon anders aus. Viel Erfolg bei den ersten Gehversuchen und nicht gleich verzweifeln, es gibt ja noch die Möglichkeit des Stackings, hatte M@sche ja auch schon erwähnt.

Moin!

Hier noch ein bekanntes kostenloses Planetarium mit vielen Einstellmoeglichkeiten um sich den Sternenhimmel bereits vorher ansehen zu koennen. Wann sehe ich was wo: https://stellarium.org/

Die Position von der Sonne (wann ist es wirklich dunkel = astronomische Nacht) und dem Mond (wann geht er wo auf/unter und wie hell ist er) gibt es hier: https://www.timeanddate.com/sun/germany/berlin

Ein astronomischer Kalender um sich ueber die naechsten Highlights am Nachthimmel zu informieren ist immer hilfreich. Ich nutze gerne https://in-the-sky.org/newsindex.php?feed=thesky aber da gibt es eine grosse Auswahl im Internet.

Zum Ueben tut es der Acker in der Naehe, auch mit Lichtverschmutzung und Mondlicht. Hier im Forum gibt es auch noch einige Threads zu moeglichen/wahrscheinlichen Fragen in der Zukunft wie ein - preisguenstiges - Astroobjektiv, Tracker um die Kamera den Sternen nachzufuehren oder auch Tauheizungen um die Bildung von Tau auf der Frontlinse zu vermeiden, usw. Aber zuerst mal mit der vorhandenen Ausruestung fotografieren, die Probleme und Fragen kommen dann von alleine

Moege die Nacht mit dir sein