Hei,
Die 7D2 und das Sigma 150-600 kommt natürlich mit.
Das würde ich schon einmal nicht tun: Die 7D2 ist ideal, gar keine Frage. Das Sigma 150-600 dagegen hat ein paar Nachteile:
- Es ist riesengroß und saumäßig schwer. Natürlich kommt das auf Deine Konstitution an, aber ich würde dieses Gewicht nicht den ganzen Tag tragen wollen. Außerdem ist der Rucksack allein damit schon halb voll.
- Es ist mit seinem Zoom ein Spezial-Objektiv. Bist Du Vogelfan, ist das Dein Hauptziel? Nur dann würde ich über das 150-600 nachdenken. Wenn Du es in zwei Wochen nur ein paarmal benutzt, kostet es Dich mehr, als es Dir bringt.
- Auch in Island ist die beste Zeit für Tierfotografie nicht notwendigerweise Mittag, sondern die Dämmerungszeiten. Zudem steht die Sonne i.d.R. tiefer, als wir es von zuhause gewöhnt sind. Du wirst also oft mit nicht optimalen Lichtverhältnissen umgehen müssen. Dafür ist ein Objektiv mit bis zu f6.3 einfach nicht geeignet.
Dazu dachte ich an der 70D das 70-200L.
Eine zweite Kamera würde ich auch mitnehmen, aber mehr als Versicherung gegen einen Defekt der Hauptkamera. Es wäre wirklich zu schade.
Das 70-200... Schön, es wiegt so viel nicht, aber es nimmt Platz weg und ist eine Dublette. Willst Du es für Landschaft verwenden? Für Tiere ist es zu kurz, für Landschaft eher zu lang, und lichtstark für künstlerische Aufnahmen ist es mit f4 auch wieder nicht. Falls Du nicht spezielle Szenarien dafür im Kopf hast, würde ich es zuhause lassen.
Dazu das f2.8/17-55 und das f2/35is. Das UWW brauche ich denke ich nicht.
Hm. Erst einmal wäre mir das 17-55 zu eingeschränkt. Nachdenken würde ich, dies gegen das 18-135 zu tauschen: Die Lichtstärke wäre zwar fein, aber in diesem Brennweitenbereich braucht man sie gar nicht so oft. Willst Du finstere Landschaft, kannst Du ein Stativ verwenden. Und für "schnelle Motive", z.B. Tiere, ist die Brennweite sowieso nichts. Das 18-135 dagegen hat einen unerreichten Spielraum in der Brennweite, wiegt nicht viel und ist von der Qualität gar nicht schlecht. Außerdem schließt es die Lücke bis zum Tele, alles in einem ohne Wechsel.
Zweitens: Wenn Du schon ein UWW hast, dann würde ich das unbedingt mitnehmen. Die Landschaft ist einfach nur grandios, gerade für Wasserfälle u.ä. ist ein UWW Gold wert.
Aber 35 kann ich mir für Island gar nicht vorstellen. Für einen Wasserfall ist es nicht weit genug, für ein Bergpanorama nicht tele genug. Würde ich auch nicht mitnehmen.
Lohnt der zweite Body (70D) oder kommt man eh nicht nah genug an die Vögel ran und hat genug Zeit zum Objektivwechsel?
Das kommt auf den Vogel an. Es gibt Tiere, die kann man beinahe anfassen und kommt auf nicht viel mehr als Armlänge heran. Andere sind genauso scheu wie hier auch und flüchten schon, wenn sie Dich nur in der Ferne sehen.
Einen fliegenden Wechsel würde ich nicht einplanen, weil Du dann nur noch am Wechseln bist. Das gilt auch für zwei Kameras: Du kannst immer nur mit einer fotografieren. Klassischerweise suchst Du Dir eine gute Position aus, stellst Deine Kamera ein, und wartest dann mit Geduld auf den Moment. Jeder gute Jäger weiß, daß viel mehr Wild ersessen als erlaufen wird. Das gilt für Fotografen auch.
Ich überlege auch mir ein Canon 100-400L II für diese Reise zuzulegen und dieses statt dem 70-200 mitzunehmen.
Hier aber sind wir beieinander: Das halte ich für eine sehr gute Idee. Ich hatte bei meinen Islandreisen zuerst ein 55-250 dabei, beim letztenmal ein 70-300. Das erste war für Tiere viel zu kurz, das 70-300 ging so gerade. Dagegen hatte ich mir von einem Kollegen vor Ort ein 100-400 zeitweise geliehen, und mit diesem sind die meisten tauglichen Aufnahmen entstanden.
Mit einem starken Zoom Vögel im Flug zu erwischen will allerdings gelernt sein - mich hat es jedenfalls stark gefordert. Ich hatte alle Hände voll damit zutun, 300mm auf das Motiv zu bringen, 400mm wären vielleicht noch gegangen - aber 600 mm wären zumindest für mich völlig vergebene Liebesmühe.
Das 100-400 zusammen mit dem 1,4er Konverter wäre für mich eine prima Kombination. Wenn Du den Zoomfaktor wirklich brauchst, kannst Du notfalls den Konverter zusätzlich nehmen. Wenn nicht, hast Du ein Objektiv mit optimalem Autofokus, dessen Brennweite für viele Situationen völlig genügen wird und welches darüber hinaus noch halbwegs lichtstark ist.
Damit wäre mein Vorschlag diese Kombination:
- 10-22 - für Landschaft, Wasserfälle
- 18-135 - für alles und als "Walkaround" (evtl. statt dessen das 17-55, wenn dessen Qualität wirklich so viel besser ist - kann ich nicht sagen)
- 50 - klein, leicht - warum nicht
- 100-400 - Tiere
- 1.4x Konverter - wenn 400 doch nicht reichen sollten
Das ist ein vergleichsweise leichtes Kit, mit dem sich auch im Feld gut umgehen lässt. Dazu die zwei Kameras (die 70D im Koffer lassen, nur als Notreserve), ein ordentliches Stativ und ein paar ND-Filter für Langzeitbelichtungen.
... so würde ich es machen. Jetzt Du.
MfG