Re: E-M1 Mk II — merkwürdiges Raster im Bild
Offensichtlich hast du diesen Thread selbst nicht vollständig gelesen ...
Doch, selbstverständlich las ich ihn. Und zwar vollständig.
... sonst wäre dir womöglich mein Beitrag aufgefallen: [...]
"Aufgefallen" ... na ja. Ich habe natürlich auch deinen Beitrag gelesen, ihm jedoch keine Bedeutung beigemessen.
Hier zeige ich, daß das Raster eigentlich aus Punkten besteht. Gutes Demosaicing erhält diese Punkte [...] Ungeeignetes Demosaicing zieht diese Punkte aber zu Linien zusammen ...
Welches Interpolationsverfahren in diesem Zusammenhang "gut" und welches "schlecht" ist, ob also das Raster "in Wirklichkeit" aus Punkten oder Linien besteht, das weißt du doch gar nicht. Schließlich siehst du niemals das "wahre" Raster, sondern immer nur das, was der eine oder der andere Rohdatenkonverter daraus macht. Und – es spielt auch gar keine Rolle. Das Raster gehört da nicht hin, und wie es nach der Interpolation dargestellt wird, ist doch egal.
Man könnte sich für die Darstellung allenfalls dann interessieren, wenn man eine wichtige Aufnahme trotz vorhandenen Rasters irgendwie retten muß – in diesem Falle würde man sich natürlich über eine möglichst unauffällige Darstellung freuen. Doch im Normalfall wirft man eine so verdorbene Aufnahme einfach weg.
Eigentlich sollten moderne Konverter die Lage der PDAF-Sensel auf dem Sensor kennen und ggf. fähig sein, deren Werte aus den Nachbarsenseln zu interpolieren (ausmappen).
Genau das geschieht auch – allerdings nicht erst bei der Nachbearbeitung im Rohdatenkonverter, sondern bereits im Bildprozessor der Kamera. Nur daß das in seltenen, sehr speziellen Fällen nicht genügt, wenn da irgendwelche merkwürdigen Spiegelungs-, Brechungs- oder Beugungseffekte auf der Sensoroberfläche oder an der Sensorkante passieren.
Alle Sensoren haben ganz außen einige Reihen von Pixeln, die von der Bildfeldmaske der Kamera abgedeckt werden und normalerweise kein Licht abbekommen. Sie dienen als Referenz zum Kalibrieren und korrekten Auslesen der belichteten, bildformenden Pixel. Fällt aber extrem helles Licht in ungünstigem Winkel genau auf die Kante der Bildfeldmaske, so kann durch Beugung ein Teil davon hinter die Maske auf die Pixel fallen, die normalerweise stets im Dunkeln liegen – und dann können solche Effekte entstehen wie z. B.
hier gezeigt. Oder eben solche Raster-Effekte wie bei Olympus. Möglicherweise gibt's da eine Art Lichtleiter-Effekt im Sensor-Deckglas ... wenn's so wäre, dann ließe sich das vielleicht bei der Sensor-Fertigung durch Schwärzen oder schräges Anschleifen der Kanten des Deckglases lösen. Was natürlich wieder die Fertigungskosten in die Höhe treiben würde ...
Ich sehe daher in diesem Raster auch ein Software-Problem.
Nein. Das ist ein reines Hardware-Problem.
Ich halte das Phänomen für noch nicht geklärt.
Was da genau passiert, ist weiterhin unklar. Doch wir wissen,
wann es passiert und wie es sich vermeiden läßt. Aus unserer Anwendersicht ist das alles, was wir wissen müssen (auch wenn es durchaus interessant wäre, zu erfahren, wie und warum es passiert).
Auch künftig werde ich meine "vergeblichen" Fragen an den Service stellen, wenn mich ein Thema beschäftigt.
Viel Spaß dabei. Erfahrungsgemäß haben die Leute, die Kundenanfragen beantworten, keine Ahnung von nichts und stellen ihre Antworten aus ein paar vorgefertigten Textbausteinen zusammen. Und die Leute, die Ahnung haben, werden's dir nicht sagen ... denn die sitzen nicht an der Kunden-Hotline.
Leider fiel mir das Muster vor der Aufnahme im Sucher nicht auf.
Natürlich nicht. Im Sucher sieht man das nicht. Aber man sieht die von Bildrande ausgehenden purpurfarbenen Überstrahlungen, in denen sich das Muster ggf. findet.
Eventuell kann Olympus mit einer nächsten Firmware nachbessern.
Vielleicht ... würde mich aber wundern. Denn es handelt sich meines Erachtens nicht um ein Firmware-Problem.