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Warum haben so viele alte Objektive 6 Blendenlamellen?

LorenzSimnowski

Themenersteller
Ich verstehe es einfach nicht. Mega gute Marken wie Minolta und Zeiss haben 6 Blendenlamellen verbaut. Warum haben sie genau an der Stelle gespart, welche ich jetzt als laie für die billigste halte? Das Glas muss doch viel teurer sein als die Blendenlamellen herzustellen und zu verbauen.

Und was die technik angeht, es gab ja sogar alte Objektive mit 15 blendenlamellen, also unmöglich war es ja nicht. Warum blieb man dann aber sooft bei 6?
 
Manuelle alte Objektive konnten viele Lamellen haben. Mit dem Blendenring konnte man alle Blenden gleichzeitig verstellen. Alte Automatikblenden konnten über den Stift nicht genug Kraft übertragen für viele Lamellen welche viele Reibungsflächen hatten. Deshalb meist 6 Blenden. Erst mit neuen hochpräzisen Fertigungsverfahren können viele Blenden hergestellt werden. Die Blende wird ja noch viel viel häufiger verstellt als z.B. der Klappspiegel benutzt wird.
 
Die Blende wird ja noch viel viel häufiger verstellt als z.B. der Klappspiegel benutzt wird.

Deine Erklärung im ersten Teil leuchtet ein. Aber warum wird eine Blende häufiger verwendet? Wenn ich an die DSLR-Zeit zurückdenke, wurde doch immer mit Offenblende fokussiert und die Belichtung gemessen. Geschlossen wurde die Blende dann erst beim Auslösen, wenn auch der Klappspiegel hochgeht?! Oder habe ich hier einen Denkfehler?

Einzige Ausnahme: Verwendung der Abblendtaste. Auf der anderen Seite hat man ja i.d.R. mehrere Objektive, sodass der Spiegel wieder häufiger benutzt wird...
 
Vielleicht wurde auch einfach von den Käufern darauf nicht so viel Wert gelegt. Das Wort "Bokeh" ist ja auch noch nicht so lange im Fotojargon selbstverständlich anzutreffen.
Da müsste man mal in die Prospekte schauen und nachlesen, womit geworben wurde. So wie dynamischer Umfang auch nie ein Thema bei Digitalkameras war, bis Sony gemerkt hat, dass die zwar sonst keine konkurrenzfähigen Kameras hatten, aber zufällig in diesem einem Feld etwas besser als die Konkurrenz waren. Voilá, plötzlich war dynamischer Umfang in Kriterium für gute Sensoren. Natürlich war dieser Parameter vorher Leuten bekannt und manche haben auf sowas geachtet, aber die breite Masse der Käufer nicht. Ich könnte mir vorstellen, dass es bei Blendenlamellen ähnlich war.
 
Deine Erklärung im ersten Teil leuchtet ein. Aber warum wird eine Blende häufiger verwendet? Wenn ich an die DSLR-Zeit zurückdenke, wurde doch immer mit Offenblende fokussiert und die Belichtung gemessen. Geschlossen wurde die Blende dann erst beim Auslösen, wenn auch der Klappspiegel hochgeht?! Oder habe ich hier einen Denkfehler?

Einzige Ausnahme: Verwendung der Abblendtaste. Auf der anderen Seite hat man ja i.d.R. mehrere Objektive, sodass der Spiegel wieder häufiger benutzt wird...

Ich bekomme das jetzt nicht mehr so genau zusammen wann welches Verfahren bei welcher Kamera eingesetzt wird und wurde. Stichwort Arbeitsblendenmessung und Offenblendenmessung. Es gibt durchaus Modi wo sich die Blende andauernd ändert. Auf jeden Fall ist es ein sehr sehr häufig benutztes mechanisches Bauteil welches sehr filigran ausgeführt ist und von moderner Fertigungstechnologie profitiert.
 
Manuelle alte Objektive konnten viele Lamellen haben. Mit dem Blendenring konnte man alle Blenden gleichzeitig verstellen. Alte Automatikblenden konnten über den Stift nicht genug Kraft übertragen für viele Lamellen welche viele Reibungsflächen hatten. Deshalb meist 6 Blenden. Erst mit neuen hochpräzisen Fertigungsverfahren können viele Blenden hergestellt werden.
Korrekt. Die Reduzierung auf sechs Lamellen kam mit der Einführung der automatischen Springblende. Mehr Lamellen führen zu mehr Reibung, und dann schließt die Springblende nicht mehr schnell genug. Auch heute geht es meistens nur bis neun Lamellen, ein ganz paar Objektive haben 11 Lamellen, aber von den 15 oder 20 Lamellen wie bei einigen alten Objektiven ist man noch weit entfernt.

So schlimm sind die Auswirkungen von nur sechs Lamellen für das Bokeh auch nicht. Das kann zwar zu Stoppschildern führen, stört in der Praxis aber eher selten. Und bei Offenblende ist die Zahl der Lamellen ohnehin egal.

Wenn ich an die DSLR-Zeit zurückdenke, wurde doch immer mit Offenblende fokussiert und die Belichtung gemessen.
Das hängt vom Anschluss ab. Bei M42 muss für die Belichtungsmessung abgeblendet werden, bei Canon FL ebenfalls.

Ich bekomme das jetzt nicht mehr so genau zusammen wann welches Verfahren bei welcher Kamera eingesetzt wird und wurde. Stichwort Arbeitsblendenmessung und Offenblendenmessung.
Bei Nikon gibt es Offenblendmessung seit 1959 (mit Photomatic-Aufstecksucher), bei Canon erst seit 1971, bei anderen Anschlüssen noch später oder gar nicht.


P. S.: Es gibt auch Objektive mit nur drei oder vier Blendenlamellen. Klick für Bilder. Das hat auch was.
 
Vielleicht wurde auch einfach von den Käufern darauf nicht so viel Wert gelegt. Das Wort "Bokeh" ist ja auch noch nicht so lange im Fotojargon selbstverständlich anzutreffen.
Da müsste man mal in die Prospekte schauen und nachlesen, womit geworben wurde. So wie dynamischer Umfang auch nie ein Thema bei Digitalkameras war, bis Sony gemerkt hat, dass die zwar sonst keine konkurrenzfähigen Kameras hatten, aber zufällig in diesem einem Feld etwas besser als die Konkurrenz waren. Voilá, plötzlich war dynamischer Umfang in Kriterium für gute Sensoren. Natürlich war dieser Parameter vorher Leuten bekannt und manche haben auf sowas geachtet, aber die breite Masse der Käufer nicht. Ich könnte mir vorstellen, dass es bei Blendenlamellen ähnlich war.

Ich glaube wir sind heutzutage so verwöhnt das wir uns gar nicht mehr erinnern können wie schlecht die Technik früher war. Erst letztens eine Doku über Russland gesehen mit den Lichtern auf dem roten Platz und alle Bildfehler gesehen die es so damals gab. Schlechte Farbwiedergabe, Blooming, Smear, fieseste chromatische Abberationen, Flares wenn eine Laterne direkt frontal im Bild war usw. usf. Und ich möchte noch an die Olympus Camedia C400 meines Vaters erinnern. Die Fotos hatten 640x480 Pixel Auflösung und der Sensor hatte einen Dynamikumfang wie eine Zwölferpackung Buntstifte.:D Der private Ausdruck auf "Fotopapier" mit einem HP Deskjet 600C vermochte auch diesem Rohmaterial noch den letzten Glanz zu nehmen.
 
Ich glaube wir sind heutzutage so verwöhnt das wir uns gar nicht mehr erinnern können wie schlecht die Technik früher war.
...

Allerdings. Wobei andersherum auch manche Sachen gravierend besser waren, als man sie in Erinnerung hatte. U.a. im Bereich der Kompaktkameras. Ich habe noch heute eine Olympus Mju II, die hat sämtliche Familienfotos in den späten 1990ern und 2000ern bei uns gemacht, und die sind immer nur in 9x13 im Fotoalbum gelandet. Aber jetzt habe ich kürzlich ein paar Negative mal in hoher Auflösung scannen lassen - die Bilder sind tiptop. Natürlich mit Korn, aber knackscharf, kontrastreich, und definitiv tiptop. In den Zweitausendern hatten wir "jungen" alle die schrottigen digitalen Kompakten in der Familie - hätten wir mal lieber die kleine Olympus weiterverwendet wie es die Oma - Gott hab sie selig - getan hat.
Die kleine Olympus Mju II hatte übrigens nur 3 Blendenlamellen! Heute befindet sie sich in meinem Besitz, ich verknipse damit alle paar Jahre mal einen Film im Urlaub.
 
Zuletzt bearbeitet:
Die Reduzierung auf sechs Lamellen kam mit der Einführung der automatischen Springblende. Mehr Lamellen führen zu mehr Reibung, und dann schließt die Springblende nicht mehr schnell genug.

Hier die völlig unwissenschaftliche Statistik über die 40+ Objektive der 30er bis 80er Jahre, die ich im Bestand habe (vorrangig Carl Zeiss Jena, Meyer-Optik, Pentacon) :
  • manuelle Blendensteuerung -> im Mittel 12 Lamellen
  • Aufzug-Springblende -> im Mittel 10 Lamellen
  • Automatik-Springblende -> im Mittel 6 Lamellen (genauer: alle exakt 6 Lamellen)

Ist natürlich erstmal nur 'ne Korrelation, könnte also auch was mit dem zeitlichen Verlauf und der schleichenden Abnahme von Qualität zugunsten des Preises zu tun haben. Die Frage ist aber auch: Warum hat man bei den alten Objektiven mit manueller Blendensteuerung trotzdem 12+ Lamellen verwendet, wenn man den Unterschied zu 6 Lamellen nicht sehen konnte? Da hätte man sich auch 'nen schlanken Fuß machen können. Wäre sicher billiger gewesen.

Viele Grüße,
Sven
 
Hier die völlig unwissenschaftliche Statistik
[*]Automatik-Springblende -> im Mittel 6 Lamellen (genauer: alle exakt 6 Lamellen)

Nikon hatte öfters mal sieben Lamellen, es gab auch welche mit fünf, z. b. 28mm/3,5. Frühe Nikon Springblendenobjektive um 1960 hatten sogar mal 9 Lamellen.

Die erste KB-Spiegelreflex, die Kine Exakta, hatte bereits Beilchtungszeiten von 1/1000stel bis zu 12 Sekunden, eine Filmschneidevorrichtung für teilbelichtete Filme und ein Objektvibajonett. Dennnoch gab es später massenweise Kameras, auch aus Japan, mit M42 Gewinde, Verschlüsse die nur 1/500stel und höchstens eine halbe Selkunde konnten etc.... Mit anderen Features, Automatiken, konnte man mehr Geld verdienen und somit immer wieder was neues anbieten.
 
Zuletzt bearbeitet:
Nikon hatte öfters mal sieben Lamellen, es gab auch welche mit fünf, z. b. 28mm/3,5. Frühe Nikon Springblendenobjektive um 1960 hatten sogar mal 9 Lamellen.

Ja, da ist meine "Statistik" nicht allgemeingültig, da sehr Carl-Zeiss-Jena- bzw DDR-lastig. Die haben sich seit den 1960ern kein Bein mehr ausgerissen, viel an der "altbewährten" Blendenkonstruktion zu verbessern.

Die Exaktas haben den (zeitweilig) technologischen Vorsprung aber auch nicht unbedingt mit Bedienungsfreundlichkeit erkauft. Die langen Belichtungszeiten liegen auf einem eigenen Einstellrad, das gleichzeitig auch für den Selbstauslöser zuständig ist und vor jeder Benutzung aufgezogen werden muß und funktionieren nur im Zusammenspiel mit einer bestimmten Einstellung am "eigentlichen" Belichtungszeit-Rad :confused:. Und an der Filmschneidevorrichtung kann man sich böse stechen :grumble:.
 
Ich glaube wir sind heutzutage so verwöhnt das wir uns gar nicht mehr erinnern können wie schlecht die Technik früher war. Erst letztens eine Doku über Russland gesehen mit den Lichtern auf dem roten Platz und alle Bildfehler gesehen die es so damals gab. Schlechte Farbwiedergabe, Blooming, Smear, fieseste chromatische Abberationen, Flares wenn eine Laterne direkt frontal im Bild war usw. usf.
Fernsehen bot eine relativ geringe Bildqualität. Ein Bild hatte weniger als 600 Zeilen, und das im Zeilensprungverfahren, also keine 300 Zeilen pro Halbbild. Dass die alten Fernsehaufnahmen heute so schlecht aussehen, liegt aber auch an der Aufzeichnung und Lagerung. Gerade mit Rottönen hatten die Videorekorder Probleme. Und dann ist das Magnetmaterial in den letzten Jahrzehnten der Lagerung gealtert. So schlecht wie es heute erscheint war die Qualität früher nicht.

Fotos ließen sich auch früher schon hochwertig aufnehmen. Diafilm mit 21 DIN hat eine Auflösung von etwa 10MPixel, hochauflösende Filme konnten mehr, Mittel- und Großformatkameras erst recht. Selbst die alten Daguerreotypen bieten eine gute Feinzeichnung. Und hochwertige Objektive konnten die Auflösung auch bedienen.

Aber in der Praxis haben gerade Amateure mit kleinen Kameras mehr Ausschuss produziert. Die Entfernung wurde teilweise geschätzt und dann auf die Entfernungsskala des Objektivs übertragen. Das hat halt nicht die Genauigkeit einer Sucherlupe oder eines modernen AF. Bei der geringeren Filmentfindlichkeit kamen Verwacklungen und Bewegungsunschärfen eher vor. Bemerkt wurden die Fehler erst Tage nach der Aufnahme, so dass die Bilder trotzdem ins Familienalbum kamen, weil sie nicht nachgemacht werden konnten.

Auch waren die Sehgewohnheiten andere. Bilder wurden als Abzug im Format 10x15 betrachtet, und nicht in 1:1-Pixelpeeper-Auflösung am Monitor. Das war früher wenigstens besser :p.
 
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