Habe mal geschaut und mit Microfaser das Glas vorne und hinten am Objektiv gereinigt. Auf dem Sensor hinter dem Spiegel sehe ich nur 3 schwarze Bänder oder Streifen. Jetzt bekomme ich eine Fehlermeldung Err 30 mit die Meldung ich soll die Kamera mal aus und wieder anmachen oder für kurze Zeit entfernen aber das hab eich einige Male wiederholt. Der Fehler kommt immer wieder. Woran kann das liegen?
Hi,
Zuerst, ja man kann auch mit einer älteren 60D photographieren lernen.
Zum Err30:
ich hoffe, Du hast nicht den Verschluss, also die schwarzen Lamellen hinter dem Spiegel aber vor dem Sensor "gereinigt". Der Verschluss ist, obwohl er mechanisch wirklich einiges leisten muss, hochempfindlich was Druck oder Berührung angeht.
Der Sensor dahinter ist eigentlich nicht sonderlich empfindlich, solange man nicht gerade mit grober Gewalt oder scharfen oder spitzen Sachen rangeht um ihn zu reinigen.
Falls der Err30 jedoch bleibt, deutet dies schon auf einen defekten Verschluss hin, ob das noch jemand zu vernünftigen Konditionen repariert ist fraglich.
Zum Reinigen von Kamera und Objektiven braucht man nicht viel:
- einen stärkeren Blasebalg mit Filter an der Ansaugung,
- einen weichen Pinsel (fettfrei)
- ein paar Mikrofasertücher
- Isoprpanol (so rein wie möglich) oder die Flüssigkeit zum Brillenreinigen vom Optiker
von was man die Finger lassen sollte:
- Druckluft aus der Dose, entgegen den Angaben auf der Dose ist das Zeug häufig doch nicht ölfrei, damit kann man sich den Sensor und die Objektive ordentlich versauen, außerdem kann der Druckstoss schlecht für den Verschluss oder bei offener Bauweise der Objektive auch schlecht für die Blendenlamellen sein.
- Brillenputztücher, die enthalten manchmal irgendeinen Schlunz, den man nicht mehr von der Linse kriegt.
Wenn man sich selber nicht an die Sensorreinigung traut hilft hier evtl. der eine oder andere niedergelassene Fotohändler aus. Gegen eine Servicepauschale von 30 bis 40 Euro wird das dann erledigt.
Zu den anfangs erwähnten Problemen:
Die Lektüre des Handbuchs gehört leider schon dazu. Auch die in die Jahre gekommene 60D ist ein komplexes Gerät. Anfangen kann man natürlich mit den Motivprogrammen oder dem Automatikmodus (grünes Rechteck). An den Bildergebnisse kann man dann schauen, was die Kamera gemacht hat um ein möglichst richtiges Bild zu erzeugen.
Hier reicht es am Anfang auch aus, wenn man nur .jpgs´ macht, hier hat man genug zu tun als dass man sich noch mit der RAW-Entwicklung herumplagen möchte (auch wenn es manchmal erstaunlich ist, was für Reserven in einem Bild noch zu erschliessen sind).
Dabei immer auf das automatisch gewählte Zusammenspiel aus Blende, Zeit und ISO-Wahl achten. Diese Parameter können einen Aufschluss darüber geben, was man zu tun hat, wenn man die Automatik verlassen und sich an die manuellen Programme heranwagen möchte. Am besten dann über die Programmautomatik "P" herantasten und sich dann je nach Situation auch mal an der Blendenautomatik "AV" oder der Zeitautomatik "TV" versuchen.
Auch mit der ISO-Einstellung lässt sich spielen, jedoch ist diese bis auf höllisches Bildrauschen bei hohen ISO-Einstellungen nicht wirklich bildwirksam.
Wenn Dein 17-85 defekt ist, nimm zum Üben das 28-80, wenn das nicht gerade der optimistisch geschliffene Flaschenboden von früher ist, kann man damit sicherlich auch Bilder machen.
An der APS-C-Kamera verlierst Du halt hier im Weitwinkelbereich etwas, bewegst Dich dafür aber im klassischen Kleinbildbereich von 35 bis 135 mm, mit solchen Brennweiten haben unsere Ahnen über Generationen hinweg tolle Bilder gemacht.
Am Anfang kann es ganz hilfreich sein, sich keine besondere Aufgabe zu stellen sondern die Kamera in der Freizeit mitzunehmen und einfach draußen Bilder machen, die Ergebnisse sieht man bei der digitalen ja zum Glück sofort, nutze den Sucher und verzichte auf LifeView, der isolierte Blick durch den Sucher fördert die Konzentration. Achte dabei aber auf die im Sucher eingespiegelten Anzeige zu Zeit und Blende.
Besorg Dir ein Stativ und mache Belichtungsreihen, Zeitreihen und Blendenreihen um zu sehen welchen Einfluss die jeweils variierenden Parameter auf das Bild haben.
Nimm ab und an ein paar € in die Hand und lass ein paar Bilder in einem guten Fachgeschäft oder bei einem soliden Bilderdienst ausdrucken. So kann man besser bewerten als am Monitor.
Je nach Wohnort gibt es bestimmt die eine oder andere Fotogruppe der man sich als Anfänger anschliessen kann. Man muss das allerdings auch mögen...
Gut Licht und bleib gesund
Robert