Es ist offenbar gar nicht so einfach, eine Kamera zu bauen, die im 4k-Videobetrieb auch in warmer Umgebung nicht überhitzt. Wenn man bedenkt, dass nur ein kleiner Teil der Kamerakäufer die Videofunktion regelmäßig nutzt und von denen dann wieder nur ein kleiner Teil an längeren Aufnahmen interessiert ist, kann man sich vorstellen, dass das Thema bei den Herstellern nicht ganz oben auf der Pflichten-Liste steht. Modelle, die bereits stärker für Video beworben werden als für Foto (wie die Panasonic GH5) sind da eine Ausnahme.
Einen ganz interessanten Vergleich bietet hier die
Blackmagic Pocket Cinema Camera 4K. Das ist eine mFT-Kamera, die noch stärker als die Panasonic GH5 ganz auf Videobetrieb optimiert wurde. Das Gehäuse ist im Vergleich zu anderen mFT-Kameras ziemlich breit (was aber auch am 5"-Display auf der Rückseite liegt). Die breiten Schlitze links und rechts oben hinter der Bajonett-Ebene enthalten nicht etwa eingebaute Mikrofone, sondern sind Teil der Sensor-Belüftung. Auch am Gehäuseboden befinden sich solche Schlitze, so dass die Luft zirkulieren kann (da muss man aufpassen, dass man sie nicht mit der Stativplatte verdeckt).
Wenn man die Kamera wirklich für anspruchsvolle Videoaufnahme kauft, nimmt man das klobige Design natürlich in Kauf; professionelle "echte" Videokameras wären noch viel größer und schwerer. Aber wer die Videoaufnahme nur als nette Zusatzfunktion sieht, wird wohl nicht solche Kompromisse bei Größe und Gewicht eingehen wollen.
Von daher erwarte ich, dass auch künftig - also trotz gesunkenem Zollsatz - die Mehrzahl der Kameras nicht ohne Limit aufnehmen können wird. Wenn es kein hartes Limit mehr ist, dann doch zumindest ein Hitze-Limit. Ausnahme könnten Kompakt- und Bride-Kameras mit kleinem Sensor sein.