Hmm, schwierige Wahl, gerade hinsichtlich Nacht und Landschaftsaufnahmen.
Wenn dich die englische Sprache nicht vor größere Herausforderungen stößt, dann schau mal bei Clarks Vision insbesondere für Astrofotografie und die Auswahl einer geeigneten Kamera vorbei:
http://www.clarkvision.com/articles/nightscapes/
Der Typ hat Ahnung und wahrscheinlich auch ein paar Jahrzehnte Erfahrung. Er bevorzugt die 70D mit Nachführung u.a. auch wegen Crop und für spezielle Konstellationen und Objekte. Die 80D als Weiterentwicklung sollte da eher noch besser sein. Die 6D schätzt er auch als gut ein, für nachgeführte Aufnahmen ist der Crop und die höhere Auflösung der 70/80D aber deutlich vorteilhafter.
Grundsätzlich würde ich, als Besitzer einer 6D, das Entscheidungsproblem wie folgt abgrenzen.
Wenn du keine nachgeführten Nachtaufnahmen benötigst, der AF nicht vor sonderlich dynamische Probleme gestellt wird und du vor einer (ggf. teueren) Neuanschaffung von Vollformat tauglichen Objektiven nicht zurück schreckst, dann sollte die 6D besser ins Profil passen. Für Astroaufnahmen von der gesamten Milchstraße mit Landschaftsteilen wäre Sie wkt. besser geeignet (bis auf das fest verbaute, nicht Touch Display)
Da dir manuelles Fokussieren wohl auch nicht fremd ist, hättest du bei dieser Kamera auch den Vorteil, ältere manuelle Objektive für Kleinformat zu nutzen, ohne mit der Kameraauflösung selbige zu überfordern. (ich nutze alte, manuelle Olympus Zuiko Linsen aufgrund Ihrer Kompaktheit und optischen Qualität sehr gerne; 24 f2,8; 50 f1,4 oder 1,8 und 85 f2,0 bzw. 100 f2,8 — alle gebraucht 100–200€ und nur ca. 300g; sehr viele andere gehen auch, sogar Nikon :–))
Eine 80D dagegen erlaubt dir die Nutzung deiner aktuellen Objektive, bietet besseren AF (hat sie auch –3EV?) in der Abdeckung, bei dynamischen Situationen und bis f8. Für Astroaufnahmen ist sie gerade mit RAW und Nachführung potenter, solltest du eher auch Aufnahmen mit speziellen Sternenkonstellationen anstreben. Milchstraße geht natürlich auch, mit Nachführung sogar vermutlich rauschärmer. Ohne dagegen etwas schlechter als die 6D, auch aufgrund des cropfaktors, der einen kleineren Auschnitt pro Brennweite bewirkt und des etwas stärkeren Rauschens.
Manuelle Objektive, wie bei der 6D beschrieben, kannst du auch nutzen, aber aufgrund der höheren Pixeldichte (24 Megapixel vs 20 und zusätzlich Crop) wird das Auflösungsvermögen älterer Objekive schneller überfordert, bzw. man benötigt die besonders guten und damit auch wieder teuren Exemplare.
Für Landschaftsaufnahmen sollten sich beide Kameras nicht so viel nehmen. Die 80D kann wahrscheinlich 1/8000s und liefert 4 Megapixel mehr. Es gibt dafür im Weitwinkelbereich nicht so viele native und lichtstarke Objektive, wie für Kleinbild/ die 6D.
Ich belass es mal bei diesen Ausführungen, denn viele Andere haben sich ja auch schon konstruktiv an dieser Diskussion beteiligt. Schöne Weihnachten euch allen.