Hallo!
Ich sehe drei Hauptgründe, weshalb man eine Festbrennweite kaufen könnte/sollte:
1. Die Bildqualität
2. Die Lichtstärke
3. Dafür habe ich jetzt kein einzelnes Wort...ich würde sagen "Das Schulen des fotografischen Blicks und die damit verbundene Auseinandersetzung mit dem Motiv"
Zu 1.: Heute sind Zoomobjektive oft schon so gut, dass sich eine Festbrennweite davon kaum noch abheben kann. Deine zwei Zoomobjektive kenne ich selbst nicht (obwohl doch...
das Tamron 18-250 hatte ich mal). Sie sind bestimmt nicht so schlecht, aber gehören sicher auch nicht zu den besten. Von daher wirst du einen gewissen Zugewinn in der Bildqualität sehen. Ich kenne das DA 35/2.4 selbst nicht, aber es stammt meines Wissens direkt vom FA 35/2.0 ab, das ein hervorragendes Objektiv ist. Man sagt, dass dieses lediglich eine halbe Blendenstufe abgeblendet werden soll, um richtig gut zu werden. Da hat Pentax einfach die Entscheidung getroffen, das Objektiv gleich um eine halbe Blende abgeschwächt auf den Markt zu werfen. Die Bildqualität sollte somit auf sehr hohem Niveau sein.
Zu 2: Deine beiden Zooms bieten bei 35 mm Brennweite ca. Blende f/4.5 bis f/5.0 (?). Das sind rund zwei Blenden weniger als das DA 35/2.4. Ich würde schon sagen, dass sich das dann lohnt.
Zu 3: Ich nutze gerne Festbrennweiten, weil man sich dann besser auf seine Motivwahl einschießen kann. Man lässt natürlich auch mal das eine oder andere Motiv links liegen, aber findet dafür ein anderes, das man sonst übersehen hätte. Im Urlaub - wo ich meist nur einmalig bin - fühle ich mich mit Zooms wohler. Wenn ich zu Hause so "meine Runden drehe", nutze ich fast nie ein Zoom, weil es mir keinen Spaß macht. Ich glaube, ich bin nicht der Einzige, dem es so geht. Von daher bringt eine Festbrennweite also ein neuartiges Element ins Hobby der Fotografie ein, das ich sehr schätze.
Alternativen:
Angesichts des geringen Preises von ca. 110 Euro ist das DA 35/2.4 quasi konkurrenzlos. Da muss man dann aber über die Platikverarbeitung, das Fehlen von Quickshift und eine Streulichtblende, sowie über die nicht übermäßig hohe Lichtstärke hinwegsehen.
- Für etwa den dreifachen Preis bekommst du das FA 35/2.0. Eine halbe Blende lichtstärker, mit Geli und Metallbajonett, aber auch ohne Quickshift. Das wäre es mir nicht wert.
- Den vierfachen Preis zahlst du für ein DA 35/2.8 Macro Limited. Die tolle Verarbeitung macht Spaß. Die Makrofunktion könnte evtl. auch interessant sein. Die Lichtstärke ist nichts Besonderes.
- Drei bis viermal so teuer wäre das Pentax DA 40/2.8 Limited. Ich möchte es hier erwähnen, obwohl es leicht über dem gewünschten Brennweitenbereich liegt. Mit den 40 mm, finde ich, ist man noch ein wenig mehr konzentriert auf das Motiv. Was meinen Punkt 3 von oben angeht, komme ich mit dieser Brennweite sehr gut zurecht. Es ist superklein und ab Offenblende richtig gut. Die Lichtstärke ist natürlich nicht außergewöhnlich hoch.
- Ebenfalls viermal so viel kostet ein Sigma 30/1.4 Art. Es ist auch noch relativ kompakt, schön verarbeitet und bietet einen leisen, wenn auch nicht übermäßig schnellen AF mit manueller Eingriffmöglichkeit. Die maximale Lichtstärke von 1,4 ist schon eine Ansage (das sind nochmals 1,5 Blenden mehr als das Pentax 35/2.4). Zudem ist es quasi offenblendentauglich - im Mittenbereich zumindest. Angesichts der Ausstattung/der technischen Daten finde ich den Preis durchaus angemessen.
- Das rund siebenmal so teure Sigma 35/1.4 Art ist noch besser als das 30-er aber auch deutlich größer und schwerer. Ich denke, es scheidet durch den Preis aus.
- Das etwa zehnmal so teure FA 31/1.8 Limited scheidet durch seinen Preis sicherlich aus, denn du wolltest ja kein Vermögen ausgeben. Das Objektiv ist zwar sehr gut und irgendwie auch besonders, aber der enorme Preis lässt sich trotzdem schwer rechtfertigen.
Fazit: Ich denke, das DA 35/2.4 ist das Richtige für dich. Im Falle, dass es dir doch keine Freude bereitet, wirst du es ohne große Veluste wieder los. Mein zweiter Favorit wäre das Sigma 30/1.4, wenn Lichtstärke eine größere Rolle spielt.