Für mich eine total daneben gehende Hausaufgabe. Ich hätte sie anders gestellt:
Vögel, die es auch bei uns gibt, in einer selbst gewählten Quelle (Buch, Zeitschrift, I-Net etc.) finden. Im I-Net könnte man also verschiedene Kriterien eingeben hinsichtl. Standort, Standvögel (oder wie die Nicht-Zugvögel heißen), Zugvögel und dann in die Natur hinaus schicken und davon 3 suchen mit Ausschluss von Spatzen etc.
Im I-Net kann man dann sogar noch hören, wie sie singen.
Wenn ich mir vorstelle, dass die Schüler noch Mathe, Geo, Englisch, Physik, Chemie, Deutsch!!!! etc. haben und dort auch noch HA jeder solch eine umfangreiche, Equipment/Wissen und Können voraussetzende, Zeit fressende stellen - kein Wunder, wenn Schule Stress bedeutet.
Dass was abverlangt wird, ja, aber doch nicht so. Die studieren doch nicht Biologie.
Ich würde mal aufschreiben, was da auf eine
Schüler(in) zukommt an Ausstattung, Zeit, Wetterbedingungen, fotografisches Wissen, Fluchtverhalten der Tiere. Oder er ist mit verschwommenen, kleinen Punkten im Laub, Amsel, Spatze, Meisen, Finken,.... zufrieden. Vllt gibt es dort noch Möwen (?), Storch, Reiher, Enten, Haubentaucher, Schwäne, Gänse und so was - gewohnt an Spaziergängern.
Ich glaube, hier liegt ein Missverständnis vor.
Erstens weiß gar keiner, was passiert, wenn die Schüler nicht mit 10 Bildern ankommen. Gibt es dann gleich eine 6, oder reicht dem Lehrer vielleicht der Bericht (mündlich) der Exkursion?
Zweitens: Ins Internet kommt heute jeder Achtklässler. Da kann man sich kurz 10 Vogelbilder mit Bildunterschrift ausdrucken und fertig. Selbst rauszugehen und zu beobachten, zu suchen, zu warten, sich damit auch den Standort und die Umgebung (der eine Vogel sitzt auf dem Baum, der andere im Strauch, der dritte auf dem Wasser oder am Ufer) einzuprägen, den Vogel zu beobachten, etwas über seine Verhaltensweisen (wie läuft oder hüpft er, wie fliegt er, was frisst er usw.) einzuprägen, weil man das zufällig beim Beobachten mitbekommt, ist auch etwas ganz anderes.
Ich glaube auch nicht, dass der Lehrer wollte, dass man sich so viele Sorgen um die Aufgabe macht! Vermutlich wäre es besser gewesen, er hätte einen Klassenausflug mit Fotomöglichkeit (Handy, Kamera) angesetzt und einfach die ganze Klasse 2 Stunden lang losgeschickt, Vögel zu beobachten und zu fotografieren/ bestimmen, dann wäre es stressfreier und interessanter gewesen.
Ich möchte noch mal dringend zur Rücksprache mit dem Lehrer raten! Die meisten Lehrer wollen nicht, dass Eltern die Schulaufgaben für ihre Kinder machen oder das Kinder bevorzugt werden, deren Eltern sich einsetzen. Der Lehrer hat doch bestimmt eine E-Mail?
Stelle doch mal die aufgekommenen Fragen an ihn, vielleicht antwortet er ja noch vor dem WE.
Was tun, wenn die Brennweite zu klein ist?
Müssen es 10 Vögel sein oder können es weniger sein, wenn man weniger findet?
Wie viel Zeit soll die Aufgabe in Anspruch nehmen?
Wie hat er sich den Transport vorgestellt, sollen die Schüler, deren Eltern Autos haben (ist ja nicht immer gegeben) bevorzugt werden? Die anderen mit dem Taxi anreisen? Gab es Vorschläge für Gruppenbildung zwecks Fahrgemeinschaft?
Was ist wichtiger: Bilder machen oder Vögel beobachten?
Wenn alle Stricke reißen: darf man auch Vögel im Garten oder in der Nähe des Hauses beobachten/ suchen?
Vermutlich geht es ums Beobachten, Zeit in der Natur zu verbringen, also Schwierigkeiten beim Finden von Vögeln selbst zu erleben, Vögel genauer zu beobachten (nicht nur klick und weg) und dabei mehr zu lernen als nur Wissen aus Büchern. Z.B. Fragen zu finden: Warum finde ich die Vögel so schwer? Wenn man die Frage einmal gestellt hat, ist man ja viel interessierter an Tarnung und Brutzeit als wenn man das einfach googelt, weil es Hausaufgabe war und das Wissen behält man länger.
Ich würde mindestens die Frage heute noch mailen, ob man auch im eigenen Garten oder im angrenzenden Park, Wald etc. beobachten und Fotografieren darf. Und dann die Antwort natürlich allen Klassenkameraden mailen, falls sie positiv ausfällt. Oder sich eben in der Gruppe für morgen oder Sonntag verabreden: Alle Klassenkameraden, ggf. noch Eltern und Geschwister, schönen Sonntagsausflug machen, gemeinsam die Aufgabe lösen und dann 2 Wochen Zeit für die Bestimmung haben.
Andere Möglichkeit: In Eurer Umgebung 10 Vögel finden (oder das versuchen, wenn es nur 8 werden, ist das eben so) und das am Montag einfach mal sagen. "Ich habe jetzt zwar Fotos, aber die stammen aus unserem Garten." Vielleicht ist das ja auch okay.
LG
Frederica