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Räumliche Tiefe realistisch darstellen - ~43 mm Brennweite?

Heiderbacher

Themenersteller
Hallo,
man sagt ja so, dass die Wahrnehmung des menschlichen Auges am besten einer Brennweite von ~43 mm (KB) entspricht. Sprich: möchte ich möglichst "abbildungsgetreu" fotografieren, dann suche ich mir so ein Objektiv mit solch einer Brennweite (also dann bspw. 86 mm im mFT, oder 65 in APS-C)?

Architekturfotografie macht man ja gerne im Weitwinkelbereich um möglichst alles vom Gebäude draufzubekommen. Möchte ich die räumliche Tiefe aber möglichst so aufnehmen, dass sie vom Menschen gut interpretiert wird, dann ist ein Weitwinkel nicht so optimal und ich benutze eher eine Normalbrennweiter von ~ 43 mm? Verstehe ich da die Theorie richtig? :)
 
man sagt ja so, dass die Wahrnehmung des menschlichen Auges am besten einer Brennweite von ~43 mm (KB) entspricht.

Das ist eine eigenartige Info... wo stammt die den her?

Das menschliche Auge sieht völlig anders als eine Kamera mit Objektiv.

Wenn du das Sichtfeld betrachtest, so erreicht das Auge ohne weiteres einen
Sichtwinkel von 120 Grad ... das schaffst du nur mit einem Ultraweitwinkel.
(Deine Normalbrennweite, das ist nämlich ein 43mm an KB, sieht einen viel
viel kleineren Winkelberech.

Der Bereich des scharfen Sehens ist hingegen deutlich weniger weit ... sogar
weniger weit als eine Normalbrennweite an ihrem jeweiligen Format ist.
(Trotzdem wird der ausserhalb liegende Bildbereich nicht als unscharf
wahrgenommen ... das liegt daran, das das Gehirn sich ein Bild
zusammensetzt, das aus den Teilbildern besteht, die die Augen beim
umherschweifen sehen).

Also ... keine Brennweite erzeugt ein Bild das dem entspricht, wie du es mit
deinen eigenen Augen siehst. Die Äquivalenzbrennweiten für die verschiebenen
Sensorformate wurden ja bereits erklärt.
 
Mh, ja klar, weiß nicht was ich mir da beim Rechnen gedacht habe.

Sicherlich kann man nicht fotografieren wie das menschliche Auge wahrnimmt. Aber man kann sich ja dem möglichst nähern.

Mir geht es letztlich darum: auf Weitwinkelaufnahmen werden Dinge oftmals so arg verzerrt, dass man Probleme hat sich vorzustellen wie das aussieht wenn man tatsächlich vor dem Gebäude steht oder in dem Raum ist.
Die 43 mm kommen von hier: https://de.wikipedia.org/wiki/Bildw...nkel_und_Normalbrennweite_eines_Fotoobjektivs
 
Wenn man das Augenmerk nicht auf den Bildwinkel sondern die Perspektive richtet, würde ich sagen, du verstehst das richtig. Ganz einfach aus jahrzehntelanger praktischer Erfahrung gesprochen. Bei mFT kommt z.B. das Panasonic 20mm dem recht nahe.
 
Die neutrale Bildwirkung des Sehens ist ein größerer Bereich der Brennweite/Bildwinkel:

ganz grob:
- auf einen konkreten Gegenstand bezogen (Auto, Porträt, Sachfotografie) eher ein bisschen mehr, um die 85mm an Kleinbild

- auf den Raum bezogen (Innenaufnahme, Landschaft, Architektur eingebunden) weniger, so um 28mm - 35mm an Kleinbild.

Ansonsten: tun, Erfahrungen machen, kritisch bewerten.

Gruß messi
 
Ohne Entfernung zum Objekt bzw. ohne Berücksichtigung der Tiefe eines Raums und der Position des Fotografen in dem Raum macht die Angabe von Brennweiten nur bedingt Sinn. Stehst du nah vor jemandem mit 85mm oder fotografierst du ein Bergkette im Hintergrund...? Ich denke dabei immer an ein Laufrad eines Rennrads und meine Position ist die Nabe bzw. der beliebige Abstand von der Felge. Der Kreisbogen der Felge ist meine Schärfeebene und abhängig von der benutzen Brennweite.

So leite ich mir jedenfalls meine praktische Erfahrung her.
 
Hallo,
man sagt ja so, dass die Wahrnehmung des menschlichen Auges am besten einer Brennweite von ~43 mm (KB) entspricht.
Ja, WENN du das fertige Foto dann im Abstand seiner Bilddiagonalen betrachtest.
Beispiel: Ausbelichtung auf 20x30cm (=36cm Bilddiagonale). Du hältst dann das Bild diese 36cm vor deine Augen. Wenn du jetzt noch genau an der Stelle stehen würdest, an dem das Foto aufgenommen wurde, dann könntest du das Bild wegnehmen und würdest genau deckungsgleich das sehen, was auch auf dem Foto zu sehen ist.
Das Ganze kannst du auch mit einem Ultraweitwinkel erreichen. Du musst dann das Foto nur entsprechend näher ans Auge ranhalten. Praktisch wird das dann die Naheinstellgrenze deiner Augen begrenzen. :)
 
Die Brennweite 43mm KB stellt nicht zufällig das Szenario des „üblichen Betrachtungsabstands“ von Abstand gleich Bilddiagonale dar.
Insofern ist diese Brennweite also durchaus repraäsentativ für übliches sehen.

Dass das keine totale Allgemeingültigkeit hat wie alles im Leben, dürfte jedem Leser über 4 Jahren klar sein.
 
Naja, bei der Brennweite von 43mm an KB werden Dinge die ich sehe beim Blick durch den Sucher weder verkleinert noch vergrößert - aber es wird nur ein Ausschnitt von dem gezeigt, was das menschliche Auge so wahrnimmt und daher ist die Aussage "irgendwo zwischen 28mm und 85mm schon gar nicht so falsch. Das Auge baut halt unentweg Panoramen und DRIs etc. und lässt sich nur schwer in klassische Brennweiten umrechnen
 
Naja, bei der Brennweite von 43mm an KB werden Dinge die ich sehe beim Blick durch den Sucher weder verkleinert noch vergrößert...

wobei hier auch noch die Suchervergrösserung mit hineinspielt. Das gleiche
(mal angenommene) 43mm Objektiv wird an zwei Kameras mit gleicher
Sensorgrösse aber unterschiedlicher Suchergrösse dem "Durchblicker"
ein unterschiedlich grosses Bild zeigen ... im einen Fall mag die Grösse
der im Sucher sichtbaren Objekte genau der Grösse entsprechen, die man mit
dem freien Auge sieht .... im anderen fall können diese Objekte
grösser oder kleiner sein. Insofern ist der Vergleich mit dem Sucherbild
schwierig.
 
Der viel größere Effekt ist wohl der Schärfeverlauf über den Blickwinkel. Scharf ist nur ein sehr kleiner Winkel in der Bildmitte ...
 
Die Idee mit dem Betrachtungsabstand ist schon richtig. Darauf könnte man aufbauen, wenn man eine Bildgeometrie erzeugen möchte, die dem natürlichen Sehen nahe kommt.

Also, ausgehend vom fertigen Produkt und wie es betrachtet werden soll, müsstest Du den entstehenden Bildwinkel bestimmen/schätzen und dann mit diesem Bildwinkel fotografieren.

Ein Bild, welches formatfüllend auf einem 24" Bildschirm dargestellt werden soll, der ca. 60cm vor Deinem Gesicht steht, benötigt einen diagonalen Bildwinkel von etwa 46°. Da bist Du mit einem Normalobjektiv gut bedient.

Also immer wenn die Bilddiagonale in etwa gleich dem Betrachtungsabstand ist, bildet ein "Normalobjektiv" von der Perspektive her ähnlich ab, wie das Auge es gewohnt ist. Da spielt es keine Rolle, dass der Bereich des scharfen Sehens kleiner ist und der gesamte Sichtbereich größer.

Daher wirken auf uns Bilder mit Teleobjektiven immer etwas "intimer" bei solchen Darstellungsgrößen. Wir sind scheinbar näher dran am Objekt, was für Portraits oftmals gewünscht ist. Und wenn wir ein "normal großes" (Postkarte oder etwas kleiner) Foto der Liebsten in der Hand vor uns halten, ergibt sich ein Betrachtungsabstand, der eher dem Blickwinkel eines leichten Teles entspricht. Da hat also ein Portrait-Tele die natürlichste Wirkung.

Eine Weitwinkelaufnahme scheint hingegen die Szenerie von uns wegzuschieben, wenn wir sie in zu großem Abstand betrachten. Deswegen wirken Kinofilme auf der großen Leinwand auch natürlicher, als wenn wir sie auf einem kleinen Fernseher in relativ großem Abstand betrachten.

Natürlich ist es immer erlaubt, die Sehgewohnheiten zu unterlaufen. Aber wenn man eine natürliche Wirkung erzielen möchte, muss man die Ausgabegröße mit berücksichtigen.

Viele Grüße,
Sebastian
 
Es ist so, daß der Mensch, der nicht durch die Perspektive der Aufklärung
verdorben ist, das Wichtige, Gefährliche oder auch Heilige bei gleichem Abstand
größer sieht. So haben es die Maler des Mittelalters und auch des Altertums
gemalt und so malen auch eure Kinder bevor sie ein Handy bekommen.
Da können sich die Fotografen an der Perspektive abarbeiten, das schaffen sie
sowieso nicht.
 
Re: Räumliche Tiefe realistisch darstellen

Da können sich die Fotografen an der Perspektive abarbeiten, das schaffen sie sowieso nicht.
Von wegen! Selbstverständlich schaffen sie das ... also die, die's können. Das sind die, die das von Sebastian bastpless erwähnte "Unterlaufen der Sehgewohnheiten" gezielt gestalterisch einzusetzen verstehen. Genau das Abweichen von der natürlichen Sehweise erzeugt beim Betrachten des fertigen Bildes ungewöhnliche und ungewohnte Seh-Eindrücke. Wer damit ziellos herumspielt wie ein Kind mit 'ner scharfen Waffe, der richtet nur Schaden an. Doch wer diese Effekte einzusetzen versteht, der kann das erzeugen, was der Maler oder Zeichner mit Hilfe der Bedeutungsperspektive erreicht.

Das ist der tiefere Sinn von Wechselobjektiven.
 
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