Mir hat der "Rückschritt" zur analogen Fotografie am meisten gebracht.
ich habe vor 30 Jahren (ging ja nicht anders) schon analog fotografiert, besser gesagt geknipst.
Viel später kam dann die digitale Fotografie auf den Markt.
Was hat es mir gebracht?, eigentlich gar nichts.
Da ging ich dann raus in die Welt und habe recht sinnlos 3-400 Bilder am Tag gemacht und 90% davon wieder gelöscht...kostet ja nichts.
Irgendwann war ich es Müde und es hat auch keine Spaß mehr gemacht.
Ich hatte dann eine Studiobeteiligung, aber auch dort habe ich während eines Shoot 2-300 Bilder angefertigt und die schlechten einfach gelöscht.
Irgendwann war ich es leid und habe mich auf das Eigentliche besonnen.
Ich wollte wieder zurück zur Besinnlichkeit des Fotografierens und habe mir eine analoge Kamera im Mittelformat besorgt.
Da FIlme ja immer noch relativ teuer sind, bin ich nun nur noch mit zwei Filmen unterwegs gewesen und kam mit 20 Fotos nach Hause.
Ich musste mir wieder genau überlegen ob ein Motiv es überhaupt wert ist es abzulichten.
Ebenso gefiel mir, dass es eben keine kleinen technischen Helferlein mehr gab die einem das Leben derart erleichtern, sodass ich einfach mal drauf los knipste.
Keine interne Belichtungsmessung in der Kamera, kein Augen AF, den ich digital bis heute nicht verwende, kein "Autoiso" ect pp....
Später bin ich dann in das Großformat eingestiegen, 8x10" und was soll ich sagen, es war eine wahre Erfüllung für mich!
Heute plane ich meine Fotos sehr sorgsam, wenn ich mit meiner Chamonix raus gehe, komme ich höchstens mit 4-6 Bildern nach Hause.
Ich gehe dann in meine Dunkelkammer, entwickle die Filme und freue mich über jedes einzelne!
Manche vergrössere ich, von machen mache ich auch nur einen Abzug, einige gibt es auch "nur" als Negativ.
Das nächste in das ich einsteigen werde ist die Nassplatten Fotografie auf Glas, ein sehr spannendes Thema übrigens!
Meine digitalen Kameras verwende ich eigentlich nur noch beruflich oder wenn ich ich Gigapixel Panos bzw 360° Fotos mache.
Manchmal ist ein "Rückschritt" eben auch ein sehr großer Schritt nach vorne!
Mir hat ein sehr altes Verfahren, die Cyanotypie (als Photogramm oder als Photografie), den größten Entwicklungssprung gebracht.
Sehr schön!, damit möchte ich mich auch noch irgendwann beschäftigen!