Ich sehe den Markt für das Teil nicht.
Bei den Smartphones zeigt sich, dass die Leute extrem Wert legen auf flache Gehäuse. Das hat sogar dazu geführt, dass die Smartphone-Kameras nicht mehr bündig ins Gehäuse passen. Man könnte auch Smartphones bauen, bei denen der Akku locker eine Woche hält, wenn man sie nur dreimal so dick machen würde - und doppelt so schwer.
Gemessen an einem Smartphone ist die Yongnuo YN455 vor allem eins: unhandlich. Und mit 500 Euro für den Body ist sie ja auch nicht geschenkt, mit ein paar Objektiven ist man da schnell bei über 1.000 Euro, und dafür gibt es die teuersten Smartphones auf dem Markt, die fototechnisch auch schon ganz ordentlich vorlegen.
Sicher, es gibt viele Youtuber, Instgrammer und Tiktoker, denen ein Smartphone als Aufnahmegerät nicht reicht. Doch der Gag an einem Smartphone ist, dass es ein Multifunktionstool ist, das die gesamte Identität des Nutzers in sich vereint - weswegen er es immer dabei hat. Dafür ist die Yongnuo viel zu groß und zu unhandlich.
Ich habe hier von Sony die Cybershot DSC-QX10, das ist eine Digitalknipse mit Zehnfach-Zoom und 15MP-Chip, etwa so groß wie ein 50-mm-Normalobjektiv. Die kann man mit einem Clip an ein Smartphone klippsen und dann via WLAN mit einer App bedienen. In der Theorie nicht übel, in der Praxis relativ unpraktisch, weil Smartphone plus Kamera eine ergonomisch unschöne Einheit ergeben, weil das Koppeln via App viel zu umständlich ist und weil die Verbindung via WLAN zu langsam ist. Aber eine Kamera, in die man ein Smartphone hinten einstecken könnte, und die dann mit dem Smartphone hardwired eine Verbindung eingeht, das könnte was sein. Nachteil: Solch ein Smartphone hat eine Lebensdauer von zwei Jahren...