In dieser Objektivklasse, eigentlich müßte man genauer Preisklasse sagen, sind die Unterschiede zu anderen Spitzobjektiven sehr gering. Die Motive, sich solche Objektive zu kaufen, sind vielfältig und nicht wirklich rational diskutierbar. Es ist eher eine persönliche Erfahrung und das Gefühl, Dinge zu spüren, die mit anderen Objektiven nicht so deutlich für einen erkennbar herausgearbeitet werden.
Es gibt ja auch unendliche Auseinandersetzungen, ob Leica Objektive, die auch in diesem Preistrahmen sich bewegen, optisch das liefern, was die Preisdifferenz suggeriert.
Ich selber habe High End Objektive (Festbrennweiten) im bezahlbaren Rahmen (bis 2K). Meine Erfahrung im Vergleich zu normalen Objektiven ist, daß sich Unterschiede am Monitor zeigen (100% Ansicht). Ob ein Unterschied wirklich für ein Bild relevant ist, darf in den allermeisten Fällen bezweifelt werden. Ein starkes Bild mit schwacher Ausrüstung war, ist und wird immer interessanter sein, als ein schwaches Bild mit einer High End Ausrüstung fotografiert.
Wenn Geld eine Rolle spielt, halte ich es nicht für nachdenkenswert. Wenn Geld absolut kein Kriterium ist, würde ich mir solche Objektive ausleihen und eine Woche lang ausgiebig testen. Im Vergleich zu den vorhandenen.
Absolut wichtig ist natürlich, mit welcher Kamera fotografiert wird und was mit den Bildern geschehen soll. Werden die Bilder z.B. in DIN A3 ausgedruckt, wird kein Unterschied zu Objektiven in der 1000 € Preisklasse zu finden sein.
Einen Vergleich zu Nikkoren beim 55mm Otus habe ich mal gelesen. Die zum Vergleich herangezogenen Nikkore, sind nicht gerade als Auflösungsmonster bekannt, sondern nach meinem Empfinden ordentlich abliefernde Objektive, die jedoch offenblendig nicht mit aktuellen Konstruktionen mithalten können.
Abgeblendet nähern sich die Objektive so stark, daß sich die Sinnfrage tatsächlich stellt.
http://www.stillephotographie.at/ZeissOtus.html
Zusammengefaßt läßt sich sagen, daß sich sehr teuere Objektive mit ihrer Offenblend Tauglichkeit unterscheiden; im Kontrast, in der Auflösung, bei ihren optischen Korrekturen. Jeder selbst muß für sich herausfinden, ob solcher preislicher und technischer Aufwand für die eigene Fotografie relevant ist.
Nachtrag:
Bei den Spitzenobjektiven ist für mich erkennbar, daß diese auf eine hohe Offenblendauflösung abgestimmt werden. Das war früher nicht so. Der Vorteil ist die damit verbundene Freistellungsmöglichkeit, ohne deutliche Auflösungsverluste.