Gutes Bokeh, böses Bokeh

hallo,
meine frage ist woran man ein gutes bokeh erkennt.
natürlich liegt es ja immer im auge des betrachters,
aber gibt es ein technisch sauberes bokeh?
ich stelle mal ein paar bilder mit ein.
vielleicht erklärt sich ja der eine oder andere bereit 1-2 sätze dazu zu sagen.

danke

AW: gutes bokeh böses bokeh

Gefallen mir genau in der Reihenfolge in der du sie reingestellt hast. Wobei mir das letze nicht gefallen mag...

EDIT: Sry... das Zweite habe ich übersehen, da find ich das Bokeh irgendwie ein bisschen stark gekräuselt...

Kann nicht aus Erfahrung reden, ich gebe nur meinen Geschmack bekannt.

AW: gutes bokeh böses bokeh

Das Bokeh ist sicherlich eine der am meisten fehlverstandenen fotografischen Größen. Fast alles, was Du zu diesem lesen wirst ist Quark. Man kann das eigentliche Bokeh nur dann einschätzen, wenn man die Reaktion auf einen Lichtpunkt untersucht. Der sollte im Bokeh eine Lichtscheibe geben, die weder einen hellen Rand noch Störungen in der Mitte oder Unrundigkeiten zeigt. Das sollte für Lichtpunkte am Rand und in der Mitte gelten.
Ein schlechtes Bokeh lässt sich eigentlich nur an solchen einzelnen Lichtpunkten erkennen. Die meisten Bilder, die für Bokehvergleiche gepostet werden, enthalten aber einen unruhigen Hintergrund wie zB Blätter oder gemusterte Flächen. Im schlimmsten Fall befindet sich zwischen Objekt und HG auch noch ein transparentes Objekt, wie ein Zaun. Das resultierende Bokeh ist aber immer die Verrechnung der "Lichtscheibe" im Bokeh eines Lichtpunktes mit jedem Bildpunkt und seiner Helligkeit sowie seinem spezifischen Abstand zum Objektiv. Da es da aber unendlich viele solcher Kombinationen gibt und auch noch Beugungseffekte auftreten, lässt sich daher anhand eines komplexen Bildes nichts über das Bokeh sagen. Im Prinzip kann man es ganz einfach sagen: nicht das billigste Objektiv verwenden, und wenn das Bokeh nicht gefällt: näher rangehen, Blende weiter aufmachen.

AW: gutes bokeh böses bokeh

http://www.kenrockwell.com/tech/bokeh.htm

AW: gutes bokeh böses bokeh

wintersaint schrieb:

Im Prinzip kann man es ganz einfach sagen: nicht das billigste Objektiv verwenden, und wenn das Bokeh nicht gefällt: näher rangehen, Blende weiter aufmachen.

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Ich habe mal spaßeshalber das Bokeh einiger meiner Objektive, die eine ähnliche Brennweite vereinen, miteinander verglichen. Lustiger Weiser hat für mich das billisgte (oder zumindest "schlechteste") von allen das klar schönste Bokeh. Es wirkt fast wie der Weichzeichner in Photoshop.

Hier der Bokehvergleich

Das bestätigt sich auch in der Praxis.

Das Objektiv ist übrigens das Pentax Kitobjektiv 18-55 mm (Vesion 1). Im Bokehvergleich ist es die Nummer 2. Man muss aber dazusagen, dass der erste Bokehvergleich bei f/5.6 durchgeführt wurde, was für das Kitobjektiv - im Gegensatz zu den andere - Offenblende bedeutet.)

Ansonsten habe ich keine große Ahnung, was ein Bokeh ausmacht und kann mir vorstellen, dass das Bokeh eines Objektivs motivabhängig gut oder schlecht sein kann und dass es noch andere Dinge zu beachten gibt (z.B. Schärfe/Unschärfe-Übergang).

AW: gutes bokeh böses bokeh

http://www.andreashurni.ch/equipment/bokeh.htm

AW: gutes bokeh böses bokeh

Tja, nur anscheinend hast Du nicht bemerkt, dass Du ein offenes Kit gegen abgeblendete Konkurrenz verglichen hast. Das Kit hat runde Bokehscheibchen, die anderen 6eckige . Damit gibst Du mir mit meinem ersten Satz Recht.
Das was Ken Rockwell da propagiert, gilt nur, wenn man 1. auf gaußförmige Bokehlichter steht, und wenn man es schafft so ein Objektiv aufzutreiben. Das halte ich für nahezu unfindbar, ein Objektiv, was wirklich eine gaußsche Weichzeichnerfunktion fürs Bokeh hat. Das würde vignettieren wie nicht gescheit!

AW: gutes bokeh böses bokeh

luke.the.drifter schrieb:

hallo,
meine frage ist woran man ein gutes bokeh erkennt.
natürlich liegt es ja immer im auge des betrachters,
aber gibt es ein technisch sauberes bokeh?
ich stelle mal ein paar bilder mit ein.
vielleicht erklärt sich ja der eine oder andere bereit 1-2 sätze dazu zu sagen.

danke

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Es gibt kein gutes oder schlechtes, sondern nur passendes oder unpassendes Bokeh.

Natürlich kann man sagen, dass "generell" schöne runde Lichtpunkte ohne irgendwelche Ränder und Zwiebelstrukturen gewünscht sind. Aber manchmal will man halt - etwa in urbanen Szenen - ein fieses fünfeckiges Bokeh, einfach weil es den Eindruck unterstreicht - ganz genauso, wie man ja Vignettierungen auch nachträglich gern mal zufügt.

AW: gutes bokeh böses bokeh

wintersaint schrieb:

Tja, nur anscheinend hast Du nicht bemerkt, dass Du ein offenes Kit gegen abgeblendete Konkurrenz verglichen hast. Das Kit hat runde Bokehscheibchen, die anderen 6eckige .

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Würdest du meinen Beitrag aufmerksam lesen, wüsstest du, was ich bemerk habe oder nicht. Der zweite Bokehvergleich im ersten Link ist daher mit f/8 entstanden und das Ergebnis ist ähnlich.

AW: gutes bokeh böses bokeh

Ohne, dass ich den Fachleuten hier auf den Fuß treten möchte, aber ich glaube auch nicht, dass ein ein gutes oder schlechtes Bokeh gibt.

Nun kann ich nicht unbedingt für den Fotobereich sprechen, aber ich filme seit geraumer Zeit mit alten M42 Objektiven (Helios 44M und 77M, Revuenon70-150mm usw) und finde, dass die für mein Beabsichtigtes Ziel, nämlich ein Objekt oder eine Person vom Hintergrund abzusetzen und den Bereich, auf den ich das Interesse des Zuschauers lenken möchte und vor allem dem Bereich dahinter sanfter, harmonischer, fast traumhaft wiedergeben, als es mir mit meinen Canon Objektiven möglich ist.

Als dann der Clip fertig geschnitten war und ein paar Leute ihn gesehen haben, wurde ich von allen gefragt, wie ich das hingekriegt habe. Als ich dann sagte, dass ich dafür ein paar alte M42 Objektive benutzt habe und keinerlei sonstigen Effekte beim Schnitt angewandt habe, war der Aha-Effekt sehr groß.

Leider kann ich es hier nicht posten, da es im Familienrahmen gefilmt wurde und ich nicht die Erlaubnis habe, den Clip öffentlich zu machen.

Beim nächsten Projekt werde ich mal ein paar Aufnahmen machen, die ich hier posten kann.

Gruß

AW: gutes bokeh böses bokeh

Gut oder Böse gibt es nicht.
Es muss einfach gefallen und das ist Bild und vor allem Geschmacksabhängig.
Es gibt ja auch Menschen die haben z.B. lieber wärmere oder mehr
gesättigte Farben im Bild, andere finden das scheusslich,

Gerade das Helios (ein Posting höher) hat bei Offenblende ein "crazy Bookeh", das sich auch beim Abblenden verändert und nicht nur abschwächt.
Das gefällt auch nicht jedem, andere wollen gerade diesen Effekt.

AW: gutes bokeh böses bokeh

^^ Ja, ich will! Nicht nur, dass sich das Bokeh beim Abblenden ändert, auch das Zusammenspiel mit dem Licht bei den alten Russengläsern ist interessant. Ein und das selbe Objekt mit Canon und den alten M42 gefilmt, ergibt in meinen Augen auch total Unterschiedliche Ergebnisse, wobei das Bokeh dann durch die "unterschiedliche" Brechung des Lichts noch 'ne Spur "Aha" und "Wow" hinzufügt.

Ich glaube die Neugier und die Experimentierfreude bringt gelegentlich und manchmal nur durch Zufall Ergebnisse hervor, die, wenn man sie dann erlernt hat und wiederholen kann, zu interessanten Ergebnissen führen können.

Das, aber nicht nur, macht für mich den Spaß am Filmen aus und verschafft meiner Kreativität die notwendige Freiheit, etwas zu erschaffen, das in erster Linie ich gut finden muss. Wenn andere auch daran Freude haben, umso schöner.

So etwas finde ich schön.
http://farm4.static.flickr.com/3294/2833522939_f4072bb2bb.jpg
http://whi.assets.prod.lg1x3z.simplecdn.net/entry/1509891

AW: gutes bokeh böses bokeh

wintersaint schrieb:

Tja........... auf gaußförmige Bokehlichter steht, und wenn man es schafft so ein Objektiv aufzutreiben. Das halte ich für nahezu unfindbar, ein Objektiv, was wirklich eine gaußsche Weichzeichnerfunktion fürs Bokeh hat. Das würde vignettieren wie nicht gescheit!

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Gibts von Sony: 135/f2,8(T4,5) für 1.000€

Und ohne Vignettieren dank zweiter Blende.

Gruß messi

AW: gutes bokeh böses bokeh

http://alsebka.deviantart.com/art/bokeh-for-the-soul-102752505


das ist definitiv ein gutes Bokeh

AW: gutes bokeh böses bokeh

Das Thema hatten wir irgendwie schon mal.. Achja, hier!

AW: gutes bokeh böses bokeh

messenger schrieb:

Gibts von Sony: 135/f2,8(T4,5) für 1.000€

Und ohne Vignettieren dank zweiter Blende.

Gruß messi

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Sehr interessant! Das kannte ich gar nicht. Aber da sieht man, dass es da einer speziellen Konstruktion bedarf. Wenn man aber sonst von Bokeh redet, spricht man über normale Objektive, und die können das eben nicht.
Und mal ganz ehrlich: die Bilder von diesem Spezialfall sprechen mich nicht an. Der Hintergrund sieht weichgespült aus und setzt sich schlecht gegen den Vordergrund ab. Sieht man an dem Vergleich zum 80-200 recht deutlich. Irgendwie fehlt mir da der "Biss".
Und sobald man es über 4.5 abblendet ist ja auch sofort Schluss mit dem Gaussbokeh...

AW: gutes bokeh böses bokeh

Dr. Hel schrieb:

http://alsebka.deviantart.com/art/bokeh-for-the-soul-102752505


das ist definitiv ein gutes Bokeh

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Sorry, aber ich finde es grauenhaft ... wann gibt's das Sony-STF nochmal für Canon ???

AW: gutes bokeh böses bokeh

danke für die vielen antworten

AW: gutes bokeh böses bokeh

Hier noch ein Bokeh- Vergleich des Sony/Minolta STF mit zwei anderen Linsen gleicher Brennweite... Der Unterschied wird m.E. hier gut sichtbar.

A700: Bokeh of Sony 135mm/2.8 STF, Zeiss 135mm/1.8 and Minolta AF 70-200mm APO SSM

Gruß
seb.

AW: gutes bokeh böses bokeh

luke.the.drifter schrieb:

hallo,
meine frage ist woran man ein gutes bokeh erkennt.
natürlich liegt es ja immer im auge des betrachters,
aber gibt es ein technisch sauberes bokeh?
ich stelle mal ein paar bilder mit ein.
vielleicht erklärt sich ja der eine oder andere bereit 1-2 sätze dazu zu sagen.

danke

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bei den bildern 2 und 3 ist das bokeh eh egal, da kuckt keiner auf den hintergrund ;-)

ein aspekt sind wohl auch die CAs, die das bokeh gut oder böse machen.

der hauptaspekt ist, daß bei einem guten bokeh die kreise einfarbig sind und keine ränder haben.