Hallo Michael,
wenn der Drucker nur fürs "Hobby" sein soll, dann reicht auch ein kleiner günstiger aus. Ein Post von mir ist hier ja weiter geleitet worden. (Dankeschön)
Aber warum will ich jetzt wirklich drucken? Diese Frage sollte beantwortet werden.
Möchte ich nur mal eben ein 10x15 Bild weiter geben, dann wäre ein Sublimationsdrucker von Canon eine gute Lösung. Ich meine Shelpy heißen diese Dinger. Einen davon hatte ich auch mal im Einsatz. Arbeiten ganz ordentlich. Kosten pro Bild ca. 35 Eurocent.
Jetzt aber mal ehrlich. Wenn sich jemand dazu entscheidet seine Bilder selber zu entwickeln, dann macht diese Person es doch aus dem Grund, die Qualität selber in der Hand zu haben. Das war früher im eignen Photolabor auch so.
Galariequalität. Was ist da nun mit gemeint? Hier werden die Begriffe missbraucht, genauso wie das Anhängsel "Pro". Also vergessen wir mal den Begriff Galariequalität.
Wenn jetzt der Wunsch besteht den gesamten Arbeitsablauf von der Aufnahme bis zum fertigen Bild in der Hand, selbst zu beeinflussen, dann bleibt einem nichts anderes übrig die Bilder zu drucken. Dann sollte aber auch auf hohe Qualität geachtet werden. Ja die Lernkurve ist sehr steil und auch teuer. Mit Farbmanagement sollte man sich auch etwas auskennen. Den Drucker sollte man dann nach seinen Ansprüchen aussuchen. Es gibt hier kein "das ist der Beste" genauso wie es bei den Kameras nicht der Fall ist. Aber ein paar kleine Tipps kann man hier schon als Denkanstoß geben.
Wenn viel Glanzpapier bedruckt wird. Dann sollte man auf einen Drucker mit Farbstofftinten zurückgreifen. Das wären dann, Canon Pixma Pro 200, Pixma IP 8750. Von Epson der Expression XP HD 15000. Wenn A3 ausreicht das genannte ET-Modell von Epson, der ET-7750.
Bei matten Papieren wäre eher ein Pigmentdrucker von vorteil. Da bieten sich der Canon IPF 300 Pro oder der Epson Surecolor SC-P700 an.
Hier werden jetzt zwei Tinten angesprochen. Die Unterschiede möchte ich auch einmal erläutern.
Farbstofftinten (Dye-Tinte) haben den ganz großen Vorteil, dass sie auf Glanzpapier schnell einziehen und ein schönes homogenes Bild ergeben. Das Glanzverhalten vom Papier wird kaum bis gar nicht beeinflusst. Der Nachteil ist, dass die Tinte nicht so Langzeitstabil ist. Das heißt, die Bilder bleichen mit der Zeit aus. Das kann je nach Standort, schneller oder langsamer passieren. Aber die Veränderungen können schon nach 10 Jahren auftreten. Hier also bitte dann auf Originaltinte vom Hersteller zurückgreifen. An diese Qualität kommt kein Fremdhersteller heran. Es ist bitter, aber leider die Wahrheit.
Pigmenttinte hat den großen Vorteil, dass diese wesentlich langzeitstabiler ist. Auf mattem Papier erzeugen diese ein wesentlich satteres Bild als Dye-Tinten. Die Nachteile. Da die Pigmente bedeutend größer sind als die Farbstoffmoleküle treten bestimmte Fehler auf. Diese aber fast nur auf Glanzpapier. Einmal der Glanzunterschied, dies betrifft die Bedrucken und unbedruckten Stellen. Wenn hier keine Tinte aufgetragen wird, heben sich diese Bereich beim kippen des Bildes von einander ab. Dies passiert auch, wenn stark gesättigte Farben oder sehr dunkle Bildbereiche neben sehr hellen Bildbereichen liegen, also bei hohem Kontrast. Dann wirken die Bilder wie ein Hologrammbild beim Kippen. Ein weiterer Fehler ist das Bronzing. Hier tritt in den tiefen ein Bronzeschimmer bei seitlicher Betrachtung auf. Das haben aber die Hersteller mittlerweile sehr gut in den Griff bekommen. Auch der Metamerie-Effekt ist eigentlich aus der Welt geschafft. Hier treten teils grüne oder magenta Stiche bei der seitlichen Betrachtung auf. Auch hier haben die Hersteller mittlerweile sehr gute Arbeit geleistet.
Der einzige Fehler der noch auftreten kann ist also der Glanzunterschied. Canon setzt hier bei den Pigmentdruckern auf eine klare Tinte. Epson versucht es über kleinere Pigmente. Man muss sich dessen bewußt sein. Die klare Tinte ist auch nicht immer das gelbe vom Ei. Bei manchen Papieren überdeckt diese Tinte leicht die Struktur des Papieres. Das geht jetzt schon etwas ins nerdige, ich weiß.
Eins wollen wir aber festhalten, wenn man regelmäßig etwas druckt, dann halten sich die Tintenkosten für die Reinigung in Grenzen. Dies geht schon bis zu dem Punkt, dass beim Start gar nicht mehr gereinigt werden muss.
Und wenn jetzt nich jedes Bild auf der Festplatte gedruckt werden muss, sondern nur die besten, dann sind die Kosten auch hier vertretbar.
Damit es keine großen Probleme mit verstopften Düsen gibt, den Drucker bitte nicht in die pralle Sonne stellen. Ein Aufstellungsort mit gemäßigten Raumklima (nicht direkt an der Heizung), hilft auch weiter. Und bitte, bitte bitte nicht den Drucker vom Strom trennen. Keine abschaltbare Steckdose verwenden. Jedesmal, wenn der Drucker vom Strom genommen wird, führt Dieser einen vollen Reinigungszyklus durch. Weil der Drucker nicht mehr weiß, wann die letzte Reinigung stattgefunden hat - hat halt Alzheimer ohne Saft. Das frisst gehörig Tinte, und die eingesparten Stromkosten stehen in keinem Verhältnis zu den Tintenkosten.
Mein Tipp für vernünftige und langlebige Bilder ist die Verwendung von Originaltinte. Egal ob Dye- oder Pigmenttinte. An die Qualität von der Herstellertinte kommt keine 3rd-Part Tinte heran. Egal ob Pigment- oder Farbstofftinte.
Lieben Gruß Olaf