Vernünftige Entscheidung
Mft-Leute habe ich gelegentlich schon beim Wildlifen erlebt, ist durchaus möglich. Mit einem habe ich mich mal länger unterhalten - ein ehemaliger Pentax-User. Der hat ziemlich objektiv Vergleiche angestellt und ist zu dem Ergebnis gekommen, dass beide Systeme Stärken und Schwächen haben für seine (unsere) Passion. Die Schwerpunkte liegen anders, aber letztendlich muss man mit fotografischen Können bei beiden ungefähr im gleichen Umfang die jeweiligen Schwächen ausbügeln, nimmt sich also nix, ist halt ein Umlernen. Für ihn war auch das Gewicht der entscheidende Faktor.
Zum Handling der KP hast du vermutlich recht. Ich habe sie mit allen drei Griffen ausprobiert und konnte mich mit dem kleinsten gut anfreunden. Aber irgendwie ist die Kamera anders und ich kann mir gut vorstellen, dass einige Leute gar nicht mit ihr klar kommen. Ich habe vielleicht den "Vorteil", dass ich fast drei Jahrzehnte lang nur mit alten vollmanuellen Kameras von Pentax (M-Serie) gearbeitet habe, fehlender Griff schreckt mich nicht. Meine Hände haben sich bei der KP sofort an die alte Haptik erinnert. Und wenn ich eine Fuji in die Hand nehme, ist da genauso dieses Feeling "Kenn ich doch".
Und mit den Megapixeln ist das auch kein Problem. 6-8MP entsprechen in etwa dem, was ein Film hinbekommen hat. Nun ist die Technik weiter, man kann auch den Unterschied erkennen, wenn man größer ausbelichtet. Aber der Unterschied zwischen 16 und 24MP ist bei allen Wiedergabemedien (Fotopapier oder Monitor) bei heutigem Stand (4-8K-Monitore) praktisch nicht mehr zu erkennen. Das einzige, was für mehr MP spricht, ist, dass man im Nachhinein mehr Reserven bei der Bearbeitung hat (Ausrichtung des Bildes, Croppen, Entzerrung etc.). Es ist schön, wenn man mal nicht nahe genug an das Motiv herangekommen ist, dass man einen Ausschnitt ziehen kann, ohne gleich Raster zu erkennen, weil zu wenig MP. Gerade im Wildlifebereich, wo man mit scheuen Tieren und großen Fluchtdistanzen zu kämpfen hat, ist das ein angenehmer Vorteil. Natürlich wären auch 200MP nicht zu verachten - man fotografiert mit WW den ganzen Wald, schneidet hinterher den röhrenden Hirschen am Waldesrand mit 16MP aus und er ist formatfüllendes Motiv. Und wenn man Glück hat, kann man noch ein zweites Bild mit dem Eichhörnchen im Baum am anderen Ende des Waldes aus der einen Aufnahme herausarbeiten