Madeira mit dem Sigma Art 24-35 f2

Liebe Forengemeinde,

nach diversen tollen Reiseberichten hier im Forum, habe auch ich mich entschlossen, dieser Insel einen Besuch zu erstatten.
Vorneweg sei noch folgendes gesagt: Ich bin noch nicht sehr lange im Besitz der Nikon D750, daher ist mein Objektivfuhrpark noch etwas beschränkt. Als voriger DX-Nutzer stand mir daher nur das Sigma Art 24-35 zur verfügung. Manchmal hätte ich mir gerne etwas mehr Weitwinkel gewünscht, aber dann wurde es eben ein Panorama

So..nun aber zum wesentlichen:
Ich war mit meiner Freundin 9 Tage auf Madeira, unser Hotel (Orca Praia) liegt zwischen Funchal und Camara de Lobos zentral gelegen mit guter Verbindung zur Schnellstraße. Mit dem Mietwagen waren wir somit schnell an vielen Orten der Insel. Die Straßen waren zu 90% sehr gut intakt, wer keine Probleme mit Serpentinen hat, der braucht vor dem Auto fahren keine Angst zu haben. Da gab es diesbezüglich auf manch griechischer Insel schon mehr Abenteuer!
Insgesamt sind wir über 400km durch die Insel gefahren, zusätzlich viele Kilometer gewandert, denn dafür ist die Insel ja bekannt.
Im Verlaufe dieses Berichts wollte ich euch ein wenig an den Erlebnissen (positive, wie negative) teilhaben lassen und hoffe, dass die Bilder gefallen finden.

Anfangen möchte ich mit 2 Bildern des Hotelstrandes:
Es war der 2. Abend des Urlaubs. Der ganze Tag war schon merkwürdig, denn wie wohl viele es mitbekommen haben, gab es einen verheerenden Waldbrand auf der Insel Las Palmas. Dieser lag zu diesem Zeitpunkt 6 Tage zurück. Mittags erschien plötzlich eine dunkelbraune Wolke über dem Meer, erst dachte ich an einen Sandsturm der vom Afrikanischen Festland rüber zieht. Als die Wolke sich vor die Sonne schob, erschien das Licht glutrot, wie bei einem Sonnenuntergang - obwohl es erst Mittag war. Eine surreale Stimmung herrschte und die dauerte einen kompletten Tag. Diese Wolke erkennt man noch in diesen 2 Bildern. Allerdings erkannten wir erst später, dass es sich um eine Aschenwolke von besagter Insel 550km von uns entfernt handelte. Denn als sie über uns hinweg wehte, vielen unzählige verbrannte Holzsplitter vom Himmel und die ganze Luft roch stark nach Qualm, der über 2 Tage anhielt...doch dazu später mehr...

1)


2)


Wer Anregungen, Fragen und Kritik hat, darf sie gerne äußern, natürlich sind auch allgemeine Fragen hier oder PM zur Insel gerne gesehen.

Noch ein letztes Bild vom Hotelstrand..Madeira bietet für Strandurlauber wirklich nicht viel, trotzdem konnte man hier zwischen großen Steinen auch ein bisschen Sand finden. Das Meer war ziemlich wechselhaft, für 5 Minuten kaum Wellen, danach wurde es schon wieder fast gefährlich ins Wasser zu gehen, trotzdem konnte man ein bisschen Schwimmen gehen
Ansonsten findet man zu 95% nur Steilklippen auf der Insel. Ab und zu gibt es auch Naturschwimmbäder, die zwischen Felsen im Meer gebaut wurden oder an diversen Hotels findet man einfach einen Steg, der ins Wasser führt..

3)


Das nächste Bild entstand am nächsten Tag und zeigte die Schattenseite des Urlaubs. Hier wurde keinen Wert auf ein technisch perfektes Bild gelegt, es sollte eher zu Dokumentationszwecken dienen...In diesem Sommer war es auf Madeira so heiß, wie seit über 20 Jahren nicht mehr. Normalerweise herrschen im August Temperaturen bis zu 26 Grad, wir hatten teilweise bis zu 35(!) Grad...dazu hat es lange nicht geregnet, was an vielen Urlaubsorten in Europa zu verheerenden Waldbränden führte. So auch auf Madeira. Wir bekamen, bis auf diesen Anblick kaum was davon mit, zumindest waren wir nie vom Feuer bedroht. Allerdings begann das gleiche Dilemma, was wir schon von der Aschenwolke von Las Palmas kannten von vorne. Gut, dass wir dann schon einen Mietwagen hatten und den Tag darauf in den Norden der Insel fahren konnten und wir dort überhaupt nichts mehr von der Aschewolke und verbrannten Wäldern mitbekommen haben. Doch dazu dann mehr im nächsten Update!

4) Die Hauptstadt Funchal und der bedrohliche Qualm des Waldbrandes

Da ich bis vor ein paar Tagen auch auf Madeira war, schaue ich hier gerne regelmäßig rein...einfach auch zum Erkennen, wie andere die Insel wahrgenommen haben.

#2 ist bisher mein Favorit, schöne Belichtungszeit und netter Sonnenuntergang

Schöne Bilder zeigst du da.
Kann mich nicht so ganz entscheiden ob mit die #2 oder #3 besser gefällt.
Wahrscheinlich eher die #3 - wirkt für mich aufgeräumter

vielen dank

Wie schon geschrieben ging es dann mit dem neuen Mietwagen auf die andere Seite der Insel, in den Norden, um dem Qualm der Waldbrände zu entfliehen. Da meine Freundin und ich noch Anfänger im Wandern sind, suchten wir uns erstmal eine kleinere Route aus - zu den Fischern in St. Jorge.
Eine kleine Straße führt hinter Sao Vicente direkt zur Steilküste, ein kleines Schwimmbad verbirgt sich im Berghang und ein kleines verlassenes Dorf begrüßt die Wanderer am Anfang der Route.
Das Meer ist im Norden nochmal sehr viel rauer als im Süden Madeiras, hier weht auch ein ganz anderer Wind, was bei der Hitze sehr angenehm war, da diese Route so gut wie nie Schatten zu bieten hatte.
Es ist eine tolle Steilküste, die einem mit herrlichem Ausblick belohnt und auch einfach zu laufen ist. Nur am Ende erwartet einem nochmal eine abenteuerliche Holzbrücke, um zu den Fischern zu gelangen.

5) St. Jorge, ein fast komplett verlassenes kleines Dorf


6) Blick nach hinten


7) Klippe der Fischer und auch das Ende des Weges

Echt starke Bilder

Ich dachte Madeira wäre nur viel Wald, aber dass es dort so schöne Küsten gibt, hätte ich nicht gedacht.

Was mir sehr gut gefällt, sind die Farben Hammer!

Hast du irgendwelche Verlaufsfilter genutzt oder nur ND-Filter?

#7 - genau so (!) durfte ich Madeira auch kennenlernen! Sehr schöne Aufnahme trotz Tageslicht!

hard-hit schrieb:

#7 - genau so (!) durfte ich Madeira auch kennenlernen!

Zum Vergrößern anklicken....

Ebenso!

Die bisher gezeigten Bilder gefallen mir bisher ganz gut.

DürXen schrieb:

Echt starke Bilder

Ich dachte Madeira wäre nur viel Wald, aber dass es dort so schöne Küsten gibt, hätte ich nicht gedacht.

Was mir sehr gut gefällt, sind die Farben Hammer!

Hast du irgendwelche Verlaufsfilter genutzt oder nur ND-Filter?

Zum Vergrößern anklicken....

Madeira hat sehr viel zu bieten, natürlich auch sehr viel Wald, beinahe schon Regenwald ähnliche Gebiete, aber auch sehr viele Steilküsten und karge Landschaften!

Habe nur einen ND-Filter benutzt, der Rest ist dann ein wenig Lightroom



Am nächsten Tag ging es nach Porto Moniz, die Stadt liegt am Nord-westlichsten Punkt der Insel. Hier gibt es 2 Naturschwimmbäder, eines kostenlos, kleiner und weniger gepflegt, dass andere kostenpflichtig, mit Bademeister und co. Der Tag war leider ziemlich bewölkt und das Meer wieder sehr rau, daher war baden nur für hartgesottene angesagt. Die Wellen türmten sich auch so hoch, dass sie ab und zu ins Schwimmbad brachen, die Bademeister hatten immer damit zu tun, die Badegäste nicht zu weit an den Rand zum Meer hin zu lassen.
In dem Ort waren wir zunächst recht kurz, da dort eigentlich nur die Küste und das Schwimmbad interessant ist (trotzdem auf jedenfall einen Besuch wert!) und wir danach eine lange Levada (Levada de Jarnela) gewandert sind. Nach der Wanderung sind wir aber nochmal zurück nach Porto Moniz, wo wir in das Restaurant direkt über dem Schwimmbad eingekehrt sind. Dies erwähne ich extra, da wir dort das beste Essen auf der Insel bekamen. Was man nämlich unbedingt auf Madeira probiert haben sollte ist Espada (der Schwarze Degenfisch mit Banane) und Espetada nach alter Tradition (Rindfleischstücke gegrillt auf einem Lorbeer Spieß).

8) Das kostenlose Naturschwimmbad mit Blick aufs Meer


9) Das Stürmische Meer von Porto Moniz

Am nächsten Tag war wieder strahlenblauer Himmel, die Rauchschwaden haben sich gelegt und das war für ins DIE Gelegenheit auf den zweithöchsten Berg von Madeira zu fahren, dem Pico Arrieiro.
Die Straße bis zum Gipfel ist super asphaltiert und man hat keinerlei Probleme mit dem Auto dorthin zu gelangen!
Auf über 1800 Metern erwarten einen überragende Ausblicke, die man kaum auf Bild festhalten kann. Hier kann man gut den vulkanischen Ursprung der Insel erkennen, steile und karge Gebirgszüge enden in dichten Wäldern und verlaufen sich an der Küste. Dabei weht ein angenehmer Wind, der die glühende Hitze fast vergessen lässt. Wären da nicht die steilen Treppen des Wanderweges, die einen ordentlich zum schwitzen bringen.
Auch hier hätte ich gerne ein paar Millimeter an Brennweite weniger, so musste ich mich mit einem Panorama behelfen, ohne Stativ war das eben leider nur eine Notlösung..

10) Panorama vom Pico Arrieiro


Auf dem Rückweg des Wanderpfades begrüßte uns noch dieses Rothuhn, was direkt neben dem Weg ihr Nest mit 3 Jungen hatte. Die Dame kommt nur auf Madeira, den Kanaren und in teilen Portugals vor, was aber die anderen Wanderer nicht dran hinderte, es komplett zu übersehen

11) Rothuhn auf dem Pico Arrieiro

Sehr gelungene Tageslichtaufnahme vom Bad in Porto Moniz. Kann mich deinen kulinarischen Reisetipps (außer vielleicht der Banane) anschließen, hätte aber ein anderes Sea-Food-Restaurant empfohlen

Auch deine Aussage, dass die Gebirgswelt so atemberaubend ist, dass man es im Foto kaum festhalten kannt stimmt. Wir waren nur nachts auf dem Arieiro, aber tagsüber auf dem Ruivo und die Aussicht ist auch seeeeehr cool!

hard-hit schrieb:

Sehr gelungene Tageslichtaufnahme vom Bad in Porto Moniz. Kann mich deinen kulinarischen Reisetipps (außer vielleicht der Banane) anschließen, hätte aber ein anderes Sea-Food-Restaurant empfohlen

Auch deine Aussage, dass die Gebirgswelt so atemberaubend ist, dass man es im Foto kaum festhalten kannt stimmt. Wir waren nur nachts auf dem Arieiro, aber tagsüber auf dem Ruivo und die Aussicht ist auch seeeeehr cool!

Zum Vergrößern anklicken....

Welches Restaurant hättest du empfohlen?
Wir waren einfach froh, dass wir was in der nähe direkt gefunden haben (direkt nach der langen Wanderung) und waren doch sehr überrascht über die gute Qualität. Ich habe immer Espetada genommen und meine Freundin jedesmal Espada und am Ende des Urlaubs mussten wir feststellen, dass es nie mehr so gut war wie dort...

Den Pico bei Nacht hätte ich aber auch nur zu gerne erlebt!


Nach der Wanderung auf dem Pico, die wir nur etwa 2-3km gemacht haben, sind wir noch zum Aussichtspunkt "Balcoes" gefahren. Hier hatten wir Glück, ziemlich am Anfang des Wanderwegs einen Parkplatz zu bekommen. Denn in jedem Reiseführer wird davor gewarnt und tatsächlich ist das kleine Dort zugeparkt von Autos und Touri-Bussen! Der Levada-Weg (etwa 2km) war recht gemütlich durch einen ziemlich alten Wald, der ordentlich Schatten gespendet hat. Eine willkommene Abkühlung zum heißen Pico Gipfel.
Angekommen am Aussichtspunkt sieht man wieder...sehr viel Grün! nicht ganz so spektakulär wie vom Pico aus, aber immer noch ein recht gemütliches Plätzchen. Für besondere Fotomotive zwar nicht so spannend, dafür ist mir diese Bank eher aufgefallen:

12) Auf dem Weg zu den Balcoes


Auf dem Rückweg sind wir über den Gebirgskamm der Picos gefahren und als es wieder runter Richtung Funchal ging, sahen wir auch teile des Ausmaßes, die der Waldbrand hinterlassen hatte. Die Feuerwehr war ziemlich fleißig und hat alle verbrannten Bäume am Straßenrand gefällt, damit sie nicht auf die Fahrbahn fallen. Insgesamt war es aber ein gespenstischer Anblick, als wir durch die verkohlten Wälder gefahren sind - alles war Schwarz, ab und zu qualmte noch ein Baumstumpf, der Boden war voller Asche und wir waren mutterseelen allein..

13) Spuren des Waldbrandes

@ Campino1987 Welches Restaurant hättest du empfohlen?

Ich hätte das Salgueiro empfohlen. Espada ist dort auch lecker.

sorry für die lange wartepause, war viel unterwegs und habe diesen thread hier ganz vergessen...
Morgen geht die Reise auch schon weiter, daher jetzt mal kurz ein kleiner Bildernachschub:

Wir mussten nämlich gar nicht lange fahren, um an einen kleinen Geheimtipp auf Madeira zu kommen. Camara de Lobos ist ein kleiner Hafenort mit sympathischen kleinen Bars und Restaurants. Hier versammelt sich auch mal die Jugend zum Schwimmen. Die Straßen sind klein und eng, daher gibt es auch wenig Parkmöglichkeiten.

14)


15)


16)