Da hast Du aber auch das "harmloseste" Beispiel rausgesucht
Auch ging es hier nicht um Motive, sondern um Bokeh.
Ich kann auch zu jedem einzelnen etwas sagen, s.u.. Bokeh ohne Motiv sagt mir nichts, das meine ich ja gerade. Mich interessiert ein Bild als Ganzes. Der Hintergrund spielt gerade bei einem Bild, das ich mit einem Standard-/Reportagezoom aufnehme, eine sehr untergeordnete Rolle.
Zu den einzelnen Bildern:
- Das Fahrrad vor grünem Unschärfematsch: viel zu viel unscharfer Hintergrund, der vom Motiv ablenkt, würde mir mit besserem Bokeh auch nicht viel besser gefallen. Es sei denn, ich ergötze mich an Bokeh an sich.
- Die Braut im Gegenlicht: Problem hätte ich eher mit dem Gegenlichtverhalten des Tamron bzw. hier hätte ein anderer Fotograf mit mehr Muße oder Sorgfalt vielleicht noch ein Licht gesetzt, zumindest mal einen Aufheller benutzt. Problem ist das Bokeh im Hintergrund vor allem, weil da noch jemand rumspringt, das hätte man vermeiden können / sollen.
- Eine einsame Kerze vor Unschärfematsch, von dem ich sowieso nichts erkennen kann. Es würde aufgrund der Komposition in die Tonne gehen, nicht wegen des Bokeh. Das sind solche Bilder: max. 20% (langweiliges) Motiv, der Rest nicht zu identifizierender unscharfer Hintergrund. Zumindest über der Kerze abschneiden, vielleicht ein Querformat raus machen. Oder Bild sorgfältiger gestalten.
- Ein einzelnes Blatt in der Ecke, sonst wieder nur Farbflächen und Lichtkleckse. Das Thema hatten wir schon. Und das Bokeh des Hintergrunds finde ich persönlich völlig ok - falls er denn nicht offenbar zum Hauptmotiv gemacht wird wie hier.
- Der Junge: Finde ich persönlich ok. Ich glaube nicht, dass sich die Eltern über das Bokeh ärgern. Das Bild steht und fällt mit dem Hauptmotiv. Und wie gesagt, ggf. ein echtes Portrait-Objektiv verwenden. Und ich würde es oben beschneiden, so ist mir da wieder zu viel Hintergrund bzw. der Junge steht nicht schön im Rahmen, 4:3 wäre wohl besser.
Meine subjektive Meinung dazu, diagnostiziert mir gern fehlenden ästhetischen Geschmack.