Ich habe in englischsprachigen Youtube Videos oder Artikeln noch nie irgendjemanden von "single lens mirrorless cameras" reden hören oder schreiben sehen. Auch nie die Abkürzung DSLM. Das ist meine erachtens ein deutsches Forenphänomen.
Ich lese schon eine Weile in diesem Thread und frage mich immer wieder, worum es eigentlich geht. Nur um ein sprachliches Phänomen, also nur um die Verbreitung der richtigen Bezeichnung?
Ursprünglich habe ich das Problem folgendermaßen verstanden: Es gibt DSLR, deren Abkürzung eher aus dem Englischen übernommen wurde und "spiegellose Systemkameras", die oft an unterschiedlichen Stellen eher als "Systemkameras" denn als "Spiegellose" abgekürzt werden. Dieser semantische Fehler ist das Thema dieses Threads, richtig? Also wenn die gängige Bezeichnung "Spiegellose" wäre und man dann "DSLR spiegellosen Kameras" gegenübersetellen würde, wäre alles in Ordnung?
Hier im Thread habe ich das Gefühl, dass noch mehr Abkürzungen eher verwirren. Allg. scheint mir die Community (nicht nur des Forum, sondern der Hobbyfotografen allgemein) doch eher abkürzungsaffin zu sein. Man möchte verschiedene, präzise Fachbegriffe, diese dann aber möglichst abkürzen. Über gängige Abkürzungen wie "Vollformat" wird dann immer wieder gestritten.
Ist dieser ganze "Streit", dieses Thema wirklich nur ein sprachliches, eine Frage der korrekten Bezeichnung oder geht es um die Frage, ob die DSLR zu einer anderen Klasse als die Spiegellosen gehört oder ob es noch eine dritte Klasse (oder sogar vierte?) gibt?
Vielleicht meinen Laien, Hobby-Laien, Fachleute und gebildete Hobbyfotografen auch das gleiche, nennen es nur aufgrund unterschiedlicher Schwerpunkte/ unterschiedlichem Verständis anders?
Mein Gefühl ist, dass die sprachliche Verwirrung auf einfachstem Niveau oft da anfängt, wo der Laie/ Anfänger eine "gute Kamera" möchte, mit der "viel machen" kann und dann eine DSLR oder "Systemkamera" sucht, aber damit NICHT eine Kamera mit Wechselobjektiven ziwngend meint, sondern eher "eine bessere, größere, die mehr kann" ohne (oft) genau zu wissen, was die denn mehr können sollte. Man möchte nur "keinen Schrott". Und der Kenner differnziert dann zwischen Systemkameras = Kameras mit diversen auswechselbare Komponeten und in dieser Kategorie noch zwischen mehreren Unterkategorien wie optischer Sucher, Spiegel, SLT usw. - was aber das Verständnis des Einsteigers so stark übersteigt, dass er wieder zum Anfang zurück geht und DSLR vs. Systemkameras sagt, um eine Orientierung zu haben, was für ihn passend ist.
Oft scheint z.B. das Wechselobjektiv ja gar nicht so nötig zu sein, es geht eher um Lichtstärke oder gute Auflösung oder anderes, das für einige auch eine Kamera mit fest verbautem Objektiv bieten könnte.
Möglicherweise geht es auf unterschiedlichen Ebenen (Laie - Kenner - Fachmann) nur um die Defition von "guter Kamera", wobei der Fachmann viel besser differenziert als der Laie, der Kenner aber eventuell mehr Wert auf sprachliche Präzision legt, die dem Laien völlig egal ist (da sie ihn überfordert)?
Geht es nur um sprachliche Präzision?
LG von
Frederica