Hallo,
so, dann will ich mal brav die Ergebnisse meines "Grabbeltests" vermelden
Zuerst habe ich mir die beiden o.g. Flipsides angesehen und erst einmal eine Überraschung erlebt. Ich weiss nicht warum, aber ich hatte irgendwie erwartet, dass der Beckengurt fest bleibt und die Tasche an Schlaufen daran entlang gleitet. Tut sie aber nicht. Man dreht die komplette Tasche incl. dem Beckengurt. Was bei mir dazu führte, dass meine Daunenjacke ein echtes Hinderniss darstellte - insbesondere wenn in den Taschen noch was drin ist.
Der Zugriff hat mir dann wiederum gut gefallen, wobei ich automatisch ein Bein unter die (leere!) Tasche gestellt habe - ich denke, das wäre bei voller Beladung auch angeraten. Während dem laufen würde ich beide Taschen ohne Unterstützung (Hand drunter) nicht offen nutzen wollen.
Die 400AW hat mir dabei sowohl vom Handling als auch von der Größe viel besser gefallen - da passt wirklich alles rein und noch eine Flasche Wasser und Kleinkram. Die 300 finde ich etwas knapp geschnitten und der dünnere Beckengurt ist auch nicht mein Fall.
Praktisch fand ich bei beiden, dass man sie nach dem Drehen nach vorne auch kurzzeitig auf dem Bauch "anziehen" kann. Sieht zwar
aus, ist aber praktisch wenn man das aktuelle Objektiv nur kurz braucht und dann wieder wegstecken will.
Danach habe ich mir dann noch die Fastpack 350 und 250 angesehen. Der 250 war zu klein, der 350 ist aber eine tolle Tasche, sogar mit Notebookfach. Ich habe das zwar nicht getestet, aber gefühlt passt in die FP350 weniger rein als in den Flipside 400AW. Allerdings scheint es für meine Ausrüstung zu reichen. Dazu passt eben noch ein Notebook, eine Flasche Wasser unr Kleinkram (Netzteile etc.) dazu.
Der FP hat keine Diebstahlsicherung wie der Flipside, man kann lediglich die Reissverschlüsse hinter einer Tasche verstecken. Ausserdem sind meine Arme nicht mehr gelenkig genug, um die Kamera ohne Absetzen aus der Seitentasche zu holen. Die Kameraentnahme per "Bauchmontagetechnik" bzw. das locker Hängen über eine Schulter sind ebenfalls schwierig, weil die Fototasche nach vorne aufgeht und so Teile herausfallen können. Der Rucksack liegt also zum öffnen tendentiell öfters mal im Dreck. Im Gegenzug ist er aber eben gnadenlos praktisch, wenn man ausser Kamera noch was anderes dabei hat. Ich fand, dass die Fastpacks stabiler verarbeitet sind (insbes. Reissverschlüsse) als die Flipsides.
Einige Tamrac Taschen habe ich mir auch angeschaut, aber die mach jeder halbwegs geschickte Taschendieb auf, ohne dass man etwas davon merkt.
Mein Fazit:
Flipside 300: Schön für den Zoobesuch oder Sonntagsausflug mit kleinem Gepäck. Ideal auch für Veranstaltungen Marke "Tag der offenen Tür in xxx" oder "Sportveranstaltung yyyy" - wegen Diebstahlschutz.
Flipside 400: Im wesentlichen wie Flipside 300, aber eben für den Transport von (gefühlt) erheblich mehr Ausrüstung geeignet.
Fastpack 350: Ideale Tasche für Flug- und Städtereisen. Man hat alles an einem Ort (Notebook, Fotokram, Ladegeräte), was man ins Handgepäck nehmen sollte und dann 1000x am Flughafen auspacken muss. Diebstahlschutz eben nicht so ausgeprägt, aber wohl immer noch OK, wenn man etwas wachsam ist. Im Zweifelsfall hilft ein Schraubkarabiner oder kleines Schloss. Allerdings nicht so wahnsinnig viel Platz für Fotokram (etwa level der FS300) und man muss oft auf dem Boden abstellen. Viel leerer Raum, wenn man am Zielort nur noch Teile des Gepäcks mitnimmt.
So, und was habe ich mir nun gekauft? Keine davon
Aus zwei Gründen: Erstens bin ich mir noch nicht sicher, welcher Aufgabenbereich mir der wichtigste ist. Da muss ich noch mal in mich gehen. Zweitens: Ich verstehe ja, dass der stationäre Handel etwas höhere Preise nehmen muss, als Internetschieber. Das akzeptiere ich auch. Aber Aufschläge zwischen 30% und knapp 50% finde ich unverschämt.
Grüße,
Scooby