Im Umkehrschluss zu "die man mit noch so viel „Persönlichkeit“ allein halt nicht hinkriegt" behaupte ich, dass vielen Techies eine Dimension fehlt.
Da gebe ich dir Recht.
Gesegnet ist der, der alles hat:
1. den „Blick“ für das gute Bild, bzw. die Idee dazu
2. die erforderliche Technik, bzw. Hardware und Software
3. das handwerkliche Können bzw. Wissen, diese Technik auch entsprechend einzusetzen
Wenn man nicht rein dokumentarische Bilder machen will, sondern solche, welche Emotionen auslösen, ist es hilfreich, alle drei Faktoren einsetzen zu können.
Deshalb finde ich den Spruch „Gear doesn’t matter“ als genauso engsichtig, um nicht zu sagen als arrogant, wie wenn man alle Aussagen von Cartier-Bresson, Feininger, Adams etc. als unantastbar hält und generell auf die heutige Fotografie überträgt.
Das Bild vom Unterschenkelamputierten Jungen ist sehr eindrücklich.
Allerdings behaupte ich mal - ohne dies belegen zu können - dass das so nicht ohne entsprechende Technik zustande gekommen ist: Der linke Bereich dürfte „out of camera“ wohl deutlich dunkler gewesen sein.
Da war es wohl weniger optisches „gear“, welches die feine Lichtstimmung herausholte, sondern eher digitales „gear“.