Diese Kategorisierung in Profi- und Nichtprofigeräte ist bei Kameras ohnehin nicht so recht zu objektivieren. Ein Profi, das heißt jemand, der seinen Lebensunterhalt mit der Kamera bestreitet weiß, welches Modell seine und die Anforderungen seiner Kunden erfüllt, und das sollte dann in erster Instanz langlebig und in zweiter Instanz billig sein. Da die Anforderungen der Kunden in den meisten Feldern mit den allermeisten Kameras erfüllt werden können, spielt das Modell keine große Rolle mehr. Die neueren Fujis sind doch alle sehr vielseitig einsetzbar. Die klassische DSLR-Bedienung ist sicher schneller und ergonomischer als die X-T3-Rädchen, aber nicht überall muss es schnell gehen. Ein Profi (in welchem Feld der Fotografie auch immer) wird schon wissen, ob er die X-H1 braucht oder nicht. Ich bin Dilletant und hätte viel früher beginnen sollen, nur das zu kaufen, was mir gefällt und mir sympathisch ist, anstatt auf Spezifikationen zu schauen. Und X-H1 und X-T3 sind so grundverschiedene Kameras, dass da Entscheidungsschwierigkeiten zwischen beiden Modellen sehr dafür sprechen, dass man entweder nicht weiß, was man braucht (blöd fürs Geschäft) oder nicht weiß, was man will (blöd für einen selbst). Ich selbst finde die X-H1 unsexy. Sie ist wie die alte 7D von Canon: potent, eine ausgezeichnete APS-C-Kamera in ihrer Zeit, aber durchweg zweckmäßig designt. Die X-T3 ist verspielt, nicht so zweckmäßig designt und macht eher das aus, wofür die Marke Fuji heutzutage (in meinen Augen) steht. Wer einen Schreibtisch mit höhenverstellbarer Platte im Industriekauft, nimmt die X-H1. Wer einen Jugendstilschreibtisch aus Holz kauft, nimmt die X-T3. Überspitzt dargestellt, versteht sich. Ich würde die X-T3 nehmen, bin aber Canon-Nutzer. Mein Schreibtisch entstammt übrigens der Gründerzeit. Vielleicht passt das ja auch zu Canon.