Live view muss mit manuellen Objektiven funktionieren. Zumindest bezüglich Fokussierung. Die Helligkeit des Live views ist jedoch kein Maß für die Belichtung.
Auch die Belichtungsautomatiken AV bzw. TV müssen funktionieren, denn das Objektiv ist bei diesen Automatiken passiv und es werden keine Objektivparameter zur Belichtung ausgewertet. Das stimmt jedoch nicht ganz. Digitale Objektive mit AF haben meist eine Springblende. Der Autofokus und die Belichtung werden mit Offenblende gemessen. Erst beim Auslösen schließt sich die Blende. Damit das Foto richtig belichtet wird, berechnet die Belichtungsautomatik die Belichtung gemäß Messung und Umrechnung gemäß der eingestellten (AV) oder berechneten (TV) Blende.
Viele manuellen Objektive, z.B. Walimex, haben keine Springblende. Für die Belichtungsautomatik ist jede eingestellte Blende quasi die Offenblende. Die Kamera erhält vom Objektiv keine Mitteilung über die eingestellte Blende.
Aber auch das ist nur die halbe Wahrheit. Mit einem besseren AF confirm chip kann dieser so programmiert werden, dass das Objektiv die eingestellte Blende an die Kamera übermittelt. Dadurch erscheint die Blende in den Excifs. Für die Belichtungsautomatik spielt aber die übermittelte Blende keine Rolle.
Es gibt aber einen seltsamen Effekt lt. Kenko, den es aber nach Logik nicht geben dürfte. Danach waren Aufnahmen mit Belichtungsautomatik mit alten Kenko-Telekonvertern teilweise falsch belichtet.
Meine "Weisheiten" zu manuellen Objektiven beziehen sich auf das Walimex 35/1,4, aber soweit mir bekannt ist, gelten diese Aussagen für alle Walimex-Objektive. Inwiewet diese Aussagen auch bei anderen Herstellern von manuellen Objektiven, z.B. Zeiss, Vogtländer ..., stimmen, weiß ich nicht.
Mir ist bekannt, dass es bei manuellen Objektiven der Bauart Walimex zu Belichtungsfehlern kommen kann, weil die Belichtung nicht bei Offenblende, sondern bei geschlossener Blende gemessen wird. Bei kleinen Blenden kann es bei geschlossenen Blenden deshalb zu dunkel sein.