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Fernglas+Objektiv

Gast_507579

Guest
Wenn ich ein 8x40 Fernglas vor ein 50mm/1,4 Objektiv halte, kann ich damit fotografieren. Das ist ein wenig fummelig, aber es geht.

Eigentlich entsteht ja dann ein neues Objektiv, dem man auch solche Daten wie Brennweite und Lichtstärke zuordnen könnte. Mich würde vor allem die Lichtstärke interessieren. Sicher ist sie nicht mehr 1:1,4?
 
Ganz sicher nicht mehr, stimmt... Aber da fehlen diverse Angaben um da was sagen zu können, dein Fernglas hat eine Austrittspupille von ca. 5mm, da wird also von deinem 50mm-Objektiv schon mal nur ein winziger Teil genutzt usw.
 
Bin in Optik auch nicht mehr so fit, aber auf jeden Fall hast du mit der Austrittspupille des Fernglases eine neue Blende geschaffen, die ca. 5mm groß ist - also f/10 bei 50mm, bei mehr Brennweite resultierend aus Objektiv und Fernglas in Kombination noch weniger
 
Stuessi schrieb:
Aus 50mm wird 400mm Brennweite mit einer Eintrittspupille von 40mm, also
Blende f/10.
Zum Vergrößern anklicken....

Läßt sich das wirklich so einfach rechnen?
Ich betreibe ja Digiskopie, da komme ich locker auf 3000 mm, das wäre bei einer Eintrittspupille von 95 mm ja eine Wahnsinnsblende von 31.
Die Belichtungszeiten sind aber noch recht Praxistauglich selbst bei geringer ISo.:confused:
Und Tiefenschärfe und Beugung scheint auch nicht viel mit dieser Zahl gemein zu haben.
 
Ja und nicht ohne Grund kommen Stuessi und ich ja auf die gleichen Blenden, einmal über Eintrittspupille und einmal über Austrittspupille gerechnet - was bei dir raus kommt, ist halt in hohem Maße von deinem Setup abhängig
 
So richtig berechnen lässt sich das eigentlich nicht:
Gut, du hast die Frontlinse des Ferngalasees mit 40mm Durchmesser.
Das Okular mit 5mm.
Du brauchst noch den brauchbaren Lichtkreis, den Winkel den du vom Okular in dein Objektiv und damit auf den Sensor bekommst.
Dann ist der "optische Wirkungsgrad des Fernglases der von der Vergütung der Linsen und dem Prisma abhängt.
Dann kommt dein Objektiv das bei mutiger Offenblende nur ca. 70% des Lichtes auf den Sensor lässt....
Also die genaue Lichtstärke zu berechnen geht wohl nicht.

Die Brennweite hängt auch vom Abstand Okular-Objektiv ab.

Ich würde es einfach mal in der Praxis testen, Belichtungswerte ermitteln und sehen was für ein Aufnahmewinkel da raus kommt.

An Bildqualität würde ich mal nichts erwarten da du da zwei separate Welten der Optik kombinierst.
 
wolframklein schrieb:
Also die genaue Lichtstärke zu berechnen geht wohl nicht.
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Zumindest glaube ich nicht das es so einfach nach Brennweite/ Linsendurchmesser bei diesen Beispielen geht.
wolframklein schrieb:
An Bildqualität würde ich mal nichts erwarten da du da zwei separate Welten der Optik kombinierst.
Zum Vergrößern anklicken....

Also wir reden hier von Digiskopie, mit einer zweiten Optik durch eine andere inklusive Okular sehen/fotografieren, und da ist erstaunliches möglich, bei mir mehr als z.B. mit einem 150-600 Tele.
Eine nette Seite ist diese hier um zu sehen was geht.

https://www.flickr.com/photos/focused-on-birds/
 
wolframklein schrieb:
So richtig berechnen lässt sich das eigentlich nicht:
Gut, du hast die Frontlinse des Ferngalasees mit 40mm Durchmesser.
Das Okular mit 5mm.
Zum Vergrößern anklicken....
Die 40 bei der Fernglasangabe ist nicht der Frontlinsendurchmesser, sondern die Eintrittspupille (wobei sich das bei der Konstruktion eines normalen Fernglases nichts nimmt), insofern ist die Blendenberechnung schon exakt (zumindest solange man das Kameraobjektiv mit Offenblende betreibt, aber abblenden ist sowieso nicht sinnvoll).

wolframklein schrieb:
Du brauchst noch den brauchbaren Lichtkreis, den Winkel den du vom Okular in dein Objektiv und damit auf den Sensor bekommst.
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Das hat nichts mit Blende und Brennweite zu tun.

wolframklein schrieb:
Dann ist der "optische Wirkungsgrad des Fernglases der von der Vergütung der Linsen und dem Prisma abhängt.
Dann kommt dein Objektiv das bei mutiger Offenblende nur ca. 70% des Lichtes auf den Sensor lässt....
Zum Vergrößern anklicken....
Das hat ebenfalls nichts mit der Blende zu tun, sondern mit der Transmission. Auch bei den meisten Objektiven geht da eine halbe Blende verloren, was den 70% in etwa entspricht. Bei Objektiv + Fernglas hat man natürlich höhere Verluste.
wolframklein schrieb:
Also die genaue Lichtstärke zu berechnen geht wohl nicht.
Zum Vergrößern anklicken....
Doch, s.o.


wolframklein schrieb:
Die Brennweite hängt auch vom Abstand Okular-Objektiv ab.
Zum Vergrößern anklicken....
Nicht, wenn man Fernglas und Objektiv in Unendlich-Stellung betreibt. Und auch bei der "normalen" Okulareinstellung des Fernglases auf 1 m muss man schon sehr weit mit dem Fernglas von der Kamera weg, um einen sichtbaren Effekt zu bekommen. Da hat man eher das Problem, dass man die Brennweite des Objektivs bei Entfernungseinstlelung 1 m nicht genau kennt.

L.G.

Burkhard
 
Stuessi schrieb:
Ein Beispiel zum Thema ....
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Herzlichen Dank für die Illustration!

Noch etwas zum Thema: Mein Smartphone hat ein sehr kleines Objektiv mit den Daten 3,5mm/2,0, das gar nicht in der Lage ist, alles was hinten aus einem 8x40 Fernglas herauskommt auch aufzunehmen. Wie verhält sich hier die Lichtstärke von Fernglas+Objektiv?
 
vitrine schrieb:
Herzlichen Dank für die Illustration!

Noch etwas zum Thema: Mein Smartphone hat ein sehr kleines Objektiv mit den Daten 3,5mm/2,0, das gar nicht in der Lage ist, alles was hinten aus einem 8x40 Fernglas herauskommt auch aufzunehmen. Wie verhält sich hier die Lichtstärke von Fernglas+Objektiv?
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Das ist einfach: die jeweils kleinste Étendue* wird die geometrische Transmission dominieren.

Es ist in Wirklichkeit auch mit der Lage der Austrittspupille des Fernglases und der Eintrittspupille des nachgeschalteten Fotoobjektivs noch etwas komplizierter. Bei Nutzung eines KB 50er-Normalobjektivs ist z.B. nicht egal, ob man ein kompaktes doppel-Gauss oder ein modernes, im Aufbau wesentlich längeres Objektiv verwendet. Bei einem kompakten 50/1.4 oder 50/1.8 doppel-Gauss hat man hinreichend Freiheitsgrade, um die vom Fernglas-Okular gebildete Austrittspupille mit der Eintrittspupille der Optik in Deckung zu bringen. Ebenso bei kompakten Objektiven für kleine Sensoren (z.B. Kamera des Smartphones). Bei retrofokalen SLR-WW wird das schon erheblich schwieriger oder sogar unmöglich.

Bei gut in Deckung zu bringenden Pupillen wird die Lichtstärken-Begrenzung der optischen Komponente mit der jeweils geringeren Étendue dominiern. Sind die Pupillen nicht in Deckung, dann wird es ggf. schlechter bis ganz finster.
 
vitrine schrieb:
Danke Mi67! Und welche Lichtstärke erhalte ich dann bei 8x40+3,5mm/2,0?
Zum Vergrößern anklicken....

Durchmesser der
...Austrittspupille des 8x40 Fernglases: 5 mm
...Eintrittspupille des Kameraobjektivs: 1,75 mm
Also werden nur 1,75/5 * 100% = 35% genutzt.

...Eintrittspupille des 8x40 Glases: 40 mm
35% davon nur genutzt: 14 mm

Gesamtbrennweite 8x3,5 mm = 28 mm

Blendenzahl 28 mm / 14 mm = 2,0
 
Zuletzt bearbeitet:
Phantastisch! Vielen Dank Stuessi! Langsam kommt der Durchblick.....
 
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