Systementscheidung Canon DSLR zukunftssicher oder Umstieg auf DSLM?

Hallo zusammen, ich will mir schon seit dem Frühjahr ein neues Tele-Objektiv für meine Canon EOS 77D kaufen (hatte hier auch einen Thread zur Kaufberatung gestartet).

Deswegen bin ich am Überlegen, wie zukunftssicher das DSLR-System von Canon noch ist, wenn man jetzt Geld für ein neues Objektiv in die Hand nimmt. Oder ob ich erstmal verzichte, mir mein Tele weiterhin aus dem Familienkreis leihe und irgendwann bzw. nächstes Jahr auf eine DSLM umsteige.

Ich hatte mir ein paar Mal das hier auch empfohlene Canon EF-S 55-250mm 4.0-5.6 IS STM aus dem Familienkreis geliehen und war damit grundsätzlich zufrieden. Der Autofokus hätte in manchen Situationen schneller sein können und ich glaube die Abbildungsleistung in den Ecken war deutlich weniger scharf als in der Mitte. Bei einem Kauf würde ich daher jetzt eher zum Canon EF 70-300mm 4.0-5.6 IS II USM tendieren, da der Autofokus extrem schnell sein soll und die Abbildungsleistung auch sehr gut bzw. besser.

Nun käme (mittelfristig) auch ein Systemwechsel für mich in Frage, da ich seit meinem Start vor einem Jahr gerne, regelmäßig und viel fotografiere, ich weiß das ich auf Jahre noch bei diesem Hobby bleiben werde und dabei nicht das Gefühl haben möchte, "Geld in ein altes bzw. auslaufendes System" zu stecken. Grundsätzlich bin ich mit der EOS 77D auch zufrieden und bilde mir nicht ein, dass ein Systemwechsel nun ad hoc für bessere Bilder sorgen würde.

Folgendes würde ich mir aber bei einem neuen (DSLM-) System wünschen bzw. wäre mir wichtig (in der Reihenfolge der Wichtigkeit):

- Thema "Zukunftssicherheit" (mit großer Objektivauswahl bzw. auch guten Objektiven zu okayen Preisen im mittleren bis max. hohen dreistelligen Bereich, wie eben bei Canon DSLR)
- ich sehe momentan im Sucher nicht das, was ich später bekomme (Belichtung und Schärfentiefe)
- bei neuem Sensor: besserer Dynamikumfang und besseres Rauschverhalten für Abendstimmungen
- ich habe momentan kein Fokus-Peaking
- ständig Dreck im optischen Sucher
- besserer Autofokus für Portraits und Schnappschüsse

1. Was möchtest du fotografieren? Bitte möglichst genau beschreiben!
- Landschaften
- Abendstimmungen (keine Nacht- bzw. Astrofotografie)
- Urlaubsfotos und Schnappschüsse
- ab und an bzw. selten Makros und Portraits

2. Wieviel Zeit willst Du in das Hobby investieren?
[x] Ich werde mir durchaus die Zeit nehmen und alleine in Ruhe Motive suchen.
[x] Ich werde mehrere Stunden oder sogar einen ganzen Tag für eine Fotosession einplanen (z.B. früh morgens extra zur Dämmerung aufstehen o.ä.)

3. Besitzt du bereits eine Kamera und/oder Objektive? Bitte möglichst genau beschreiben!
- Canon EOS 77D
- Canon EF-S 18-135mm 3.5-5.6 IS USM
- Canon EF 50mm 1.4 USM
- Sigma AF 10-20mm 3.5 EX DC HSM

4. Wieviel Geld kannst du für die geplante Fotoausrüstung ausgeben?
- 1.500 - 2.000 Euro insgesamt (bei Verkauf des alten Systems)

[x] Es kommt ausschließlich ein Neukauf in Frage.

5. Möchtest Du später Dein Equipment erweitern?
[x] Ja, die Option ist mir wichtig (z.B. durch Wechselobjektive)

6. Hast du schon mal in einem Fotogeschäft ein paar Kameras in die Hand genommen?
[x] Ja, und zwar (Marke / Modell, falls bekannt):
- Canon EOS M50 (zu klein, Joghurt-Becher)
- diverse Sonys (fehlendes Touch-Menü)

7. Wie wichtig sind Größe und Gewicht? Dies solltest Du unbedingt vorher z.B. im Geschäft an verschiedenen Kameras testen. Bitte möglichst genau angeben!
[x] Ich trage bereits eine große Kamera mit mehreren Objektiven mit mir herum und es macht mir nichts aus.

8. Welchen Kamera-Typ bevorzugst Du (Mehrfachnennung möglich)?
[x] DSLR – klassische Spiegelreflex mit Wechselobjektiven und optischem Sucher
[x] DSLM – spiegellose Kamera mit Wechselobjektiven, kein Sucher bzw. mit elektronischem Sucher

9. Welche Ausstattungsmerkmale sollte die Kamera haben?
[x] Bildstabilisierung
....[x] im Body (wenn preislich möglich)
....[x] im Objektiv
[x] Touch-Menü
[x] Größe bzw. Robustheit
[x] Fokus-Joystick (wenn preislich möglich)

10. Würdest du dich selbst bezeichnen als
[x] fortgeschrittener Anfänger

11. Willst du deine Bilder selbst am Computer bearbeiten?
[x] Ja, aber nur Entwicklung (z.B. des RAW), bzw. Größenbeschnitt o.ä.
[x] Ich verwende die JPG-Bilder auch so, wie sie aus der Kamera kommen.

12. Wie sollen die Bilder verwendet werden (Mehrfachnennung möglich)?
[x] Betrachtung über TV, PC-Monitor, Beamer (max. 4k)
[x] Web
[x] Ausbelichtung auf
....[x] Fotobuch

Für die Fortgeschrittenen, die genauer wissen, was sie wollen ...

13. Sucher
[x]wichtig

14. Folgende Bildwirkung ist mir besonders wichtig:
[x] Bokeh (weniger als große Schärfentiefe)
[x] große Schärfentiefe

15. Folgende Objektive fände ich interessant:
- gutes Standard-Immer-Drauf
- eine lichtstarke FBW um die 35 oder 50 mm
- Tele-Objektiv bis 300 mm

Bleib bei deinem System. Der "DSLM-Zug" fährt Richtung Vollformat (sowohl bei Canon, als auch bei Nikon und Sony) und da wird es mit deinem Budget bei Neukauf doch sehr schnell eng. Die Canon R oder R6 böte sich an. Aber sieh dir die Preise an. Du wirst noch viele Jahre passende Objektive für deine DSLR finden. Da können die DSLMs mit APSC-Sensoren sogar noch früher vom Markt verschwinden, aber eine Glaskugel haben wir alle nicht.

Ich hatte das 55-250 STM und habe das 70-300 Nano USM. Ja, der Autofokus ist etwas schneller, bei der Bildqualität solltest Du allerdings keine Wunder erwarten. Der Unterschied zum 55-250 STM ist eher gering. Der Hauptvorteil des 70-300 ist seine Tauglichkeit fürs Vollformat. Dafür ist es größer, schwerer, teurer. Wenn Du bei der Bildqualität mehr willst, landest Du bei den Weißen, zum Beispiel dem 4.0 70-200 IS. Das ist allerdings nochmal eine gute Schippe teurer.

btw: Jedes, absolut jedes Objektiv ist am Rand weniger scharf als im Zentrum.

Photonenwandler schrieb:

...
btw: Jedes, absolut jedes Objektiv ist am Rand weniger scharf als im Zentrum.

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Dann könnte man argumentieren, dass bei denen für den größeren Sensor gerechneten Objektive ja der "unscharfe" Rand wegfällt - also ein Pluspunkt für EF-Objektive am Crop-Sensor. Bei EF-S-Objektiven kommt der unscharfe Rand auf jeden Fall ins Bild.

Zum Thema: Gerade bei Canon braucht man sich nicht wirklich Sorgen zu machen, ob sich das DSLR-System noch eine ganze Weile nutzen lässt, weil es da nämlich den größten Gebrauchtmarkt gibt und auch nichts darüber bekannt ist, dass Canon von jetzt auf gleich die Produktion der DSLR-Objektive einstellt. Und selbst wenn,.. die Sachen im mittleren und höheren Preissegment sind lange haltbar. Was man also jetzt kauft, wird einem lange Freude machen - egal, was Canon in den nächsten Jahren vorhat.

Wie alt ist denn deine 77d?

Was spricht dagegen, dass du dir jetzt das Objektiv kaufst und, sollte es sich abzeichnen, dass Canon diese Linie einstellt, den neusten Body, an den deine Objektive noch passen? Damit könntest du doch locker noch 5 bis 10 Jahre fotografieren. Bis dahin dürfte beides, Body und Objektive, recht veraltet sein und vermutlich hättest du dir bis dahin sowieso das ein oder andere neue Teil gekauft. Das kannst du dann mit der DSLM oder anderen Herstellerlinie machen.
Man muss ja auch sagen, selbst von eine Firma von heute auf morgen nichts mehr produzieren würde, gäbe es noch einen Gebrauchtmarkt und bis der ausgeschöpft ist, hätte jeder hoffentlich für sich eine Alternative gefunden.


Und du weißt auch nicht, was dir noch passiert, ob du nächstes Jahr ein ganz neues Hobby entdeckst oder beruflich oder familiär so eingespannt bist, dass du erst mal das Fotografieren einstellst. Also es bringt nichts, zu versuchen, in die Zukunft zu schauen. Wenn die Entscheidung für das Objektiv jetzt richtig ist, dann ist sie richtig.
Das Einzige, was dagegen sprechen würde, wäre mMn die Entscheidung des Verwandten, das Fotografieren aufzugeben. Also wenn der Verwandte morgen sagt, er gibt auf und möchte dir seine Ausrüstung anbieten, dann wäre deine Kaufentscheidung eventuell verfrüht. Da sich das nicht abzuzeichnen scheint - kaufe das Objektiv! Du hast ja schon erfahren, dass du es relativ oft benutzt! Das ist schon mal ein großer Vorteil!

Vielleicht eine Entscheidungsfrage für dich: Was würdest du machen, wenn du gar nicht über Firmenveränderungen/ -entscheidungen nachdenken würdest und nichts darüber wüsstet?


LG von
Frederica

batho66 schrieb:

Bleib bei deinem System.

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Dito! Die 77D deckt alles, was Du fotografieren möchtest, wunderbar ab, ein echter Wechselgrund (von GAS abgesehen ) ist für mich nicht erkennbar. Die nächste sinnvolle Stufe wäre meines Erachtens Kleinbild, da ist noch einiges in punkto Bildqualität und ISO-Performance rauszuholen!

GAS?

Klickst Du hier: -> KLICK!

Ahhh .

Ne ganz so schlimm ist es aber nicht, ich sehe das schon realistisch.

Insbesondere das Canon bei DSLRs auch viel bietet was man bei anderen Kameras nicht bekommt - ich komme mit der Größe und dem Handling super klar, die Menüs erscheinen mir gut und intuitiv angelegt und der Objektivmarkt ist, wenn man das bspw. mit Nikon Z (ohne Adapter) vergleicht, um Welten besser.

Ich habe auch bereits mitbekommen, dass die DSLMs im APS-C-Format gerade bei Canon (leider) nur Übergangslösungen sind und der M-Mount schon kurz nach dem Release totgesagt scheint.

Wie würdet ihr denn die RP als günstigte VF-Variante im Vergleich zur 77D sehen, in welchen Bereichen ist sie besser oder gar deutlich besser? Wobei selbst hier 2 meiner Objektive "weg" wären.

Willst du bei Canon bleiben oder kommen auch andere Systeme infrage?

Servus,

wie du schreibst ist dein Budget mit 1500 - 2000 bei einem Verkauf des jetzigen Systems begrenzt. Jetzt weiß ich nicht was du dir noch erhoffst bei einem Verkauf. Aber auch wen Du alle Objektive und den Body gut verkauft bekommen würdest, dann müsstet du die EOS R noch mit mindestens €600-700 Subventionieren. Allerdings wäre der Spaß am fotografieren gleich null, da dir jetzt die Objektive fehlen.

Mal abgesehen davon, dass die 77d noch immer zu den besten APS C DSLRs von Canon gehört.
Du sagst der AF von dem EFS 55-250 sei dir im Gegensatz zum 70-300er USM II etwas zu langsam? Was willst du den damit fotografieren? Ich habe das 55-250er IS STM zum Planespotting, Fußball, Enkel usw. Ich denke der Unterschied ist in Bruchteilen einer Sekunde nur messbar. Aber wen du wirklich an ein VF Upgrade denkst, macht das EF 70-300er schon Sinn. Alternative wäre das günstigere Tamron 70-300er USD, ist zwar auch im AF etwas langsamer, aber in allem anderen gleich auf.
LG

Grie Soß schrieb:

Servus,

wie du schreibst ist dein Budget mit 1500 - 2000 bei einem Verkauf des jetzigen Systems begrenzt. Jetzt weiß ich nicht was du dir noch erhoffst bei einem Verkauf. Aber auch wen Du alle Objektive und den Body gut verkauft bekommen würdest, dann müsstet du die EOS R noch mit mindestens €600-700 Subventionieren. Allerdings wäre der Spaß am fotografieren gleich null, da dir jetzt die Objektive fehlen.

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Wenn ich mir das Objektivkit des TO ansehe, sehe ich eigentlich nichts, das wirklich prickelnd ist. Schlecht sind die Sachen aber nicht, nur nicht so, dass man sie nicht durch besseres ersetzen könnte, wenn man das unbedingt will. Abgesehen vielleicht vom 1,4/50, das ich vor Jahren mal an einer 5D2 hatte.
Hier gilt aber eher: "Nach oben geht immer was...".

Fpr die ausgerufenen 2K sollte eine RP mit Kitlinse aber schon drin sein und die wird, weil Vollformat, zumindest ein bisschen besser sein, denke ich. Wnn man das vorhandene Zeug abverkaufen würde und auf die angegebenen 2K drauflegt, wäre auch das von mir favorisierte 4/24-105 L drin.

Es ist allerdings Aufwand und dem Wunsch des TO nach einem längeren Tele kann man so nicht entsprechen, ohne das Budget deutlich zu überziehen. Wenn es mehr Tele werden soll, würde ich am bisherigen erst einmal gar nichts ändern und mich einfach nach einem 70-300 umsehen.

Was die Zukunftssicherheit angeht: Darauf würde ich nirgends setzen. Man will etwas oder eben nicht.

Gruss aus Peine

wutscherl

scorpio schrieb:

Willst du bei Canon bleiben oder kommen auch andere Systeme infrage?

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Erstmal herausfinden, ob ein Wechsel überhaupt Sinn macht und falls ja, welches System man über YouTube, Lektüre und Gearflix beobachten und ausprobieren könnte bzw. sollte.

Ich komme wie gesagt super mit meiner Kamera klar, insbesondere mit der Größe und Schwere sowie der Bedienung und Menüführung.

Von den im Ausgangspost genannten Features fehlen mir ein digitaler Sucher und Fokus-Peaking, die wären schon nice, aber es ist nicht so dass ich deswegen unglücklich beim Fotografieren bin.

Viel mehr fehlt mir der obere Brennweitenbereich, dadurch sind mir schon einige Bilder durch die Lappen gegangen, wo ich ohne das geliehene Tele unterwegs war. Nun stellt sich mir eben die Frage, ob ich mir jetzt das Tele hole und es irgendwann mittelfristig vielleicht bereue, weil dann ein Upgrade auf DSLM und/oder VF Sinn macht und ich ggf. nicht alle Objektive oder ggf. gar keines mitnehmen kann. (Wobei das wirklich Spekulatius ist, weiß ich .)

Richtig stören tut mich an meiner Kamera eigentlich nur wie krass schnell der optische Sucher verdreckt und das ich in Abend- und Licht- und Schatten-Situationen ein paar Mal den Eindruck hatte, dass der Dynamikumfang besser sein könnte.

Zu anderen Systemen bzw. einem Wechsel:

- Nikon ist mir zu teuer, es gibt wenig Objektive
- ein Touch-Menü ist mir auch wichtig, weswegen Sony leider (Dynamikumfang und Objektivmarkt) auch nichts ist (ich hatte auch schon die 6600 und die alte A7II im Laden in der Hand)
- bei Fuji weiß ich nicht ob ich mit der Bedienung klarkäme, allerdings scheint es viele Objektive zu geben
- Canon EOS M ist wahrscheinlich noch weniger zukunftssicher als DSLR (APS-C)

-> Bliebe Canon R oder einfach bei meiner Kamera bleiben und mit einem Tele glücklick werden .

Kaufe doch ab jetzt nur noch EF-Linsen, dann passen die ohne Einbußen später an einen R-Body (halt mit Adapter). Vielleicht haben wir Glück und das R-System wird mittelfristig mit größeren Stückzahlen noch etwas günstiger. Dann kann man sich zunächst den Body leisten, später dann auch die Objektive.

Warum verdreckt bei Dir der Sucher? Weder bei meiner 500D noch bei der 77D habe ich da in den ganzen Jahren was festgestellt.

MAl ehrlich, der Preis von dem 55-250 STM ist jetzt nicht so hoch, du weisst nicht mal ob du in ein paar JAhren wechseln wilsst und was du dann kaufst.
70-300 USM kenne ich vom Preis her nicht, aber beim 55-250 würde ich allenfalls nachdenken, ob neu oder gebraucht.

Das EF 70-300 Nano liegt bei etwa 500,- und ließe sich ohne Probleme irgendwann an einem R-Body verwenden. Bis man den kauft, hat einem das Objektiv sicherlich viele Jahre Freude an der 77D bereitet.

Wenn man jetzt schon "ohne Not" unbedingt ins spiegellose KB-Format einsteigen will, dann sollte einem klar sein, dass das nicht ganz billig ist, wenn man auch die Vorteile der tollen Objektive mitnehmen will.
Das zieht aktuell ganz schön Kosten nach sich, wobei ich dann eher denke, dass sich das in fernerer Zukunft verbessert (günstigere Modelle und Abmilderung durch Inflation).

Ufo908 schrieb:

Ich habe auch bereits mitbekommen, dass (...) der M-Mount schon kurz nach dem Release totgesagt scheint.

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Nur zur Info: den M-Mount gibt es seit 2012! Seitdem ist die Anzahl der Kameras und nativer Objektive stetig gewachsen!

Ufo908 schrieb:

- Canon EOS M ist wahrscheinlich noch weniger zukunftssicher als DSLR (APS-C)

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Bestimmt nicht... würde ich drauf wetten...
Neue EFM Objektive wird es definitiv noch geben, EFS bestimmt nicht...

Ufo908 schrieb:

Folgendes würde ich mir aber bei einem neuen (DSLM-) System wünschen bzw. wäre mir wichtig (in der Reihenfolge der Wichtigkeit)

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Nicht falsch verstehen. Ich will Dir einen Systemwechsel nicht madig machen, aber ich geh mal Deine Wunschliste etwas kritisch durch:

Ufo908 schrieb:

- Thema "Zukunftssicherheit" (mit großer Objektivauswahl bzw. auch guten Objektiven zu okayen Preisen im mittleren bis max. hohen dreistelligen Bereich, wie eben bei Canon DSLR)

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Ufo908 schrieb:

und der Objektivmarkt ist, wenn man das bspw. mit Nikon Z (ohne Adapter) vergleicht, um Welten besser.

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Hier vergleichst Du das Objektivangebot mit den nativen Objektiven von Nikon Z. Dein Vergleich müsste ja auch genausogut für Canon RF gelten. Wie viele bezahlbare native Linsen gibt es dort? Denn wenn Du beispielsweise über ein 70-300 Canon EF nachdenkst, wäre ja die Frage, was Du denn im gleichen Fall bei einer DSLM machen würdest. Auch das EF kaufen und dann adaptieren? Ist ja bei Canon RF oder M möglich, aber eben auch erforderlich. Ob bei Canon RF jemals was vergleichbares "Bezahlbares" rauskommt, ist fraglich. Bei Canon M auch.

Zur Zukunftssicherheit ist aber auch richtig, dass wohl nach der 90d auf Seiten eines Kamerabodies nicht unbedingt mehr was für Canon EF zu erwarten ist. Ein richtig offenes Statement dazu gibt es natürlich nicht, aber Canon sieht seine Zukunft auf jeden Fall spiegellos. Ob Canon M totgesagt ist, ist eine gewagte These. Dazu ist es momentan viel zu erfolgreich am Markt und ich denke mal, die Totengräber sind eher die, die sowieso nur noch mindestens KB-Kameras überleben sehen. Was für weitere Entwicklungen noch für Canon M kommen, kameraseitig und objektivseitig, kann natürlich auch niemand wissen. Also speziell auf eine derzeit fehlende Entwicklung zu warten, lohnt sich in meinen Augen nicht.

Von daher:
Canon RF - richtig ist, die meiste Entwicklung ist wohl bei Canon RF zu erwarten. Jedoch nicht in Deinem bisherigen Budget. Wenn man mal was Vergleichbares zu Deinem jetzigen Setup für Canon RF zusammenstellen will, sprich Standardzoom, Ultraweitwinkel, Portraitbrennweite und ein Tele oben drauf, wirst Du mit einem Invest von einigen Tausend Euro rechnen müssen.
Canon M - Du könntest Deine jetzigen Objektive allesamt adaptieren, wobei der Formvorteil vom kleineren System dadurch natürlich flöten geht. Nativ gäbe es mit dem 18-150, dem 11-22 und neuerdings mit dem Sigma 56/1.4 sogar adäquaten Ersatz, der auch "bezahlbar" wäre. Lediglich beim längeren Tele wirds wohl oder übel auf eine Adapterlösung rauslaufen müssen.
Canon DSLR - Du könntest vielleicht noch auf die 90d upgraden. Das wirds dann aber auch gewesen sein. Wobei ich mir vorstellen kann, mit der 90d (oder auch mit der jetzigen 77d) locker die nächsten 10 Jahre gut arbeiten zu können.

Ufo908 schrieb:

- ich sehe momentan im Sucher nicht das, was ich später bekomme (Belichtung und Schärfentiefe)

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Ist in meinen Augen ein überbewerteter Vorteil für den elektronischen Sucher. Grade bei langer Belichtung ist ja das Thema, dass die Anzeige im Sucher auch nur eine vorberechnete Vorausschau ist. Und der prinzipielle Hinweis, die auch bei der DSLR im optischen Sucher eingeblendet ist, ob man zu dunkel oder zu lange belichtet, reicht (mir) in der Regel auch aus, um zu wissen, wie dunkel oder hell mein Bild werden wird. Wie es hinterher genau aussieht, sieht man im elektronischen auch nicht sofort.

Frag Dich einfach nur selbst, wie häufig Dir schon ein Bild "fehlbelichtet" wurde, und Dir da der EVF einen Vorteil gebracht hätte. Also in meinem Foto-Alltag würde ich das im ganz niedrigen Prozentsatz einordnen. Dann schon eher in der experimentellen Fotografie, wo ich absichtlich unter- oder überbelichte, weil mir sonst beispielsweise ein Fenster total ausfressen würde oder ich andersrum auch absichtlich Bereiche ausfressen lasse, weil es mir fürs Bild nicht wichtig ist und ich dafür die dunklen Bereiche im Bild genügend hell haben will. Das kann der Belichtungsmesser ja nicht immer wissen, was ich da für Präferenzen habe. Aber da sind die Anzeigen des EVF auch nicht "dynamisch" genug, um mir das richtig anzeigen zu können. Jetzt habe ich beispieslweise den EVF der Nikon Z7 zum Vergleich, der ja allgemeinhin, als einer der besseren EVF auf dem Markt angesehen ist.

Ufo908 schrieb:

- bei neuem Sensor: besserer Dynamikumfang und besseres Rauschverhalten für Abendstimmungen

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Das ist natürlich ein Punkt, der noch nie die Stärke der Canon-Sensoren war. Eine RP wird Dich daher nicht weiter bringen. Eine R oder R6 schon eher. Canon M ist auf dem Niveau wie Deine 77d. Wenn das ein entscheidender Punkt ist, müssten vielleicht auch andere Marken in Betracht gezogen werden. In meinen Augen lohnt sich das aber nur, wenn wirklich viel Innenraum- oder Dämmerungsfotografie auf dem Plan steht.

Ufo908 schrieb:

- ich habe momentan kein Fokus-Peaking

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Fokus-Peaking hört sich als Feature immer gut an. Aber da würde ich auch fragen wollen, wie oft Dir das bisher wirklich gefehlt hat? Das ist ja eher bei manuellem Fokus eine gute Fokussierhilfe. Zugegeben, die Lupenfunktion des EVF ist dagegen schon ein recht brauchbares Feature.

Ufo908 schrieb:

- ständig Dreck im optischen Sucher

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Interessant. Wie stellst Du das an?

Ufo908 schrieb:

- besserer Autofokus für Portraits und Schnappschüsse

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Schnappschüsse weiß ich nicht, da seh ich in der schnellen Einsatzbereitschaft die DSLR sogar vorne, aber klar, die ganzen Augen- und Tieraugen- und sonstwas für Motiverkennungen werden natürlich bei der sensorbasierten Fokussierung der spiegellosen Kameras immer weiter fortschreiten. Das ist grade bei Portraits sicherlich ganz brauchbar. Da würde man mit DSLM und hier insbesondere mit Canon RF natürlich beim System mit dem höchsten Enticklungspotential liegen. Womit wir wieder beim Thema Zukunft wären.

Lange Rede, kurzer Sinn:

Ich würd mir nach einem Jahr mit Deiner 77d jetzt keine solchen Zukunftsgedanken machen. Wenn Du Dir jetzt ein 55-250 oder 70-300 kaufst, ist das im Vergleich zu einem Systemwechsel (insbesondere zu RF) ein vernachlässigbarer Betrag. Dann würd ich einfach mal weitermachen und in ein paar Jahren sieht die Welt doch schon wieder ganz anders aus. Dann sieht man auch besser, welcher Markt sich wohin entwickelt hat. So wie Du schreibst, fehlt Dir ja jetzt nicht dringend irgendwas.