Mondfinsternis kommt- Ausrüstungsfrage

Schlimperdibix · 12. Juli 2018

Hi zusammen,

Ich weiß, etwas "falsches Forum", aber da mir bei der Frage zu UWW gut geholfen wurde stell ich gleich eine Neue :lol:

da es ja am 27.7 eine Mondfinsternis ist, meine Frage an alle Mond-Fotografen unter euch:
mit welchem DSLR Objektiv würdet Ihr verwenden?

Ich selbst bin zu diesen Zeitpunkt nicht zuhause und somit auch nicht bei meinem Teleskop (752mm Brennweite).

Mein Ziel ist ein Zeitraffer, so groß wie möglich. Dafür steht mir folgendes zur Verfügung:
Star Adventurer, Stativ, Canon 80D & 600D
Tamron 70-200 G2, 55-250 Stm, 18-55 Stm
Leider funktioniert mein Kenko x1,4 nicht mit dem Tamron (Error 01)

Bin am Überlegen mir ein gebrauchtes MTO-1000 AM oder ein Walimex 800mm 1:8,0 dafür zuzulegen,
oder doch besser den Tamron 1,4x Telekonverter? (der leider über 400€ kostet

)

Was ist eure Meinung dazu, oder habt ihr andere Vorschläge?
Es sollte nicht unbedingt über 500€ kosten :angel:

Grüße
Martin

MJ-Photo · 12. Juli 2018

Hi,

Mit Mondfinsternis hab ich nicht viel Erfahrung,

aber schon mal probiert die Kontakte vom Telekonverter abzukleben? (Die für die Weitergabe der Blende) notwendig sind.

Dann wäre er "unsichtbar" und könnte eventuell funktionieren.

Ob ein F8 Objektiv beim schlecht beleuchteten Mond sinnvoll ist kann ich nicht beurteilen.

Schlimperdibix · 12. Juli 2018

Hi,

das mit dem Abkleben hab ich tatsächlich gestern erst versucht :lol:

und zwar hab ich die "erhöhten" 3 Pins mit einem Papier abgedeckt.

Danach hatte ich wirklich ein Bild, aber es klappte weder der Bildstabi (was in dem Fall egal wäre) noch die Schärfe-Anzeige.

Vielleicht hab ich mit dem Papierstreifen zu viel abgedeckt.
Heute am Abend mal mit Tixo versuchen.

Muss ich alle 3 abkleben oder nur einen Bestimmten?

Viper780 · 12. Juli 2018

Der Mond sollte ja recht groß sein, ich werd mir wahrscheinlich ein 100-400 leihen oder je nach Angebot ein 600mm Canon

Thoraxtrauma · 12. Juli 2018

Hallo Kollege;
gehe mal auf die Internetseite von Rollei.
Dort ist ein sehr interessanter Bericht und Anleitung zur Mondfinsternis-Fotografie.

MJ-Photo · 13. Juli 2018

Schlimperdibix schrieb:
Hi,

... "erhöhten" 3 Pins mit einem Papier abgedeckt.

...

Muss ich alle 3 abkleben oder nur einen Bestimmten?

die 3 erhöhten dürften die falschen gewesen sein

Du musst die am anderen Ende abkleben. So dass die 3 erhöhten + 5 niedrigere überbleiben.

Einfach das Bild eines "unsichtbaren" Kenkos ansehen.Beispiel Kenko 1.5 MC

Lias · 13. Juli 2018

Moin!

Thoraxtrauma schrieb:
...
gehe mal auf die Internetseite von Rollei.
Dort ist ein sehr interessanter Bericht und Anleitung zur Mondfinsternis-Fotografie....

Der Link wurde wohl entfernt, kann aber mit einer Suchmaschine schnell gefunden werden. Sehr viel Rollei Werbung ...
Die Qualitaet der dortigen Empfehlungen ist gemischt. Viele sind OK, andere kann ich nicht nachvollziehen, z.B. den Lightpollution (Redhancer, etc.) Filter oder die ISO Empfehlung (ISO 100 bis 800 werden genannt).

Der Lightpollution Filter erscheint mir fuer eine Mondfinsternis nicht sinnvoll zu sein und wenn der Mond im Kernschatten ist koennen auch hoehere ISO noetig sein. Also auch mal andere Empfehlungen lesen.

Ansonstens sehe ich zwei Moeglichkeiten:
1) Serienaufnahmen der ganzen Mofi vom Mondaufgang bis etwa 0:00 oder 1:00 Uhr mit 35-50 mm vom Stativ mit Timer (Interval: 0.5 bis 2 Min) und Bracketing (!) da der verdunkelte Mond sehr(!) dunkel und der Vollmond sehr hell ist.
2) Aufnahmen mit einem starken Tele (>200mm) mit einem interessanten Motiv im Vordergrund was aufgrund des tief stehenden Mondes sehr gut machbar ist.

In beiden Faellen ist eine sorgfaeltige Planung wichtig.

Gast_18092 · 13. Juli 2018

Lias schrieb:
Der Lightpollution Filter erscheint mir fuer eine Mondfinsternis nicht sinnvoll zu sein und wenn der Mond im Kernschatten ist koennen auch hoehere ISO noetig sein.

Wenn der Filter funktioniert dann macht das gerade in Horizontnähe schon Sinn, auch wenn er Licht kostet und man die Iso noch etwas höher drehen muß.

Schlimperdibix · 14. Juli 2018

Hallo zusammen,

danke für die zahlreichen Antworten

den Beitrag von Rollei hab ich mittels Google dann gefunden.
Recht interessant, gute Tipps, aber den Filter lass ich weg

Wegen TC
hab selbst noch mal nachgeforscht und hab folgendes gefunden:
Wenn man die "erhöhten" Kontakte abdeckt, ist das ganze Objektiv stromlos.
Das erklärt auch warum dann gar nichts mehr gegangen ist

ich konnte nichts mit "Bracketing" anfangen... Google sei dank weiß ich jetzt was du meinst :lol:

Die Funktion kannte ich nur als eine Art "HDR Serie".

Eigentlich sollte man ja nicht nur ein Foto machen, sonder gleich mehrer, oder noch besser wäre kurze Videos
und die dann im Registax zusammen rechnen. (Ja ich komm aus der Astrofotografie :angel:

)

Wenn man alle 15 sec ein Video mit 2 sec hätte, man dann rein rechnerisch, 1200 Videos mit 60 Bildern.
Magic Lantern auf meiner 600d müsste das glaub ich können.
Das Bracketing funktioniert hier aber nicht und die Aufbereitung wird Irre

wolframklein · 14. Juli 2018

Hallo,
zuerst einmal:
Bei einer MOFI hilft eigentlich nur Brennweite. (min. 800-1200mm KB..)

Den vielen schwarzen Himmel mit einem 200mm will keiner sehen.

Ob der TK dir wirklich hilft mußt du austesten:
Mache mal ein Foto ohne TK und eines mit.
Bringe beide Bilder am PC auf den gleichen Bildausschnitt.
Bei genügend MP könnte das Foto ohne TK sogar besser sein da so ein TK ja auch immer ein (meist negativen) Eingriff in das optische System hat.

Lias · 14. Juli 2018

Moin

Michael Fengler schrieb:
Wenn der Filter funktioniert dann macht das gerade in Horizontnähe schon Sinn, auch wenn er Licht kostet und man die Iso noch etwas höher drehen muß.

Diese MoFi findet fast ausschließlich in der Dämmerung statt. Da macht ein Filter gegen Lichtverschmutzung nur Unsinn :lol:

Der Effekt des Filters beruht auf der - teilweisen - Reduktion der Na Spektrallinien der klassischen Straßenlaternen (Natriumhochdrucklampen). In der Praxis fällt hauptsächlich eine Verschiebung der Farbtemperatur ins bläuliche auf. Wenn man die Farbtemperatur im Rawconverter mit einer ungefilterten Aufnahme entsprechend anpasst werden die Unterschiede sehr klein (s. z.B. https://www.lonelyspeck.com/purenight-faq/ 'Balanced example'). Lichtverschmutzung kann man besser mit dem Histogram beseitigen (http://www.clarkvision.com/articles/astrophotography.image.processing2/).
Bei stärkeren Brennweiten (> 200mm) für eine größere Abbildung des Mondes werden die möglichen Belichtungszeiten recht kurz (< 1sec) um eine Bewegungsunschärfe des Mondes zu verhindern. Da der Mond im Kernschatten recht dunkel ist werden hier recht hohe ISO benötigt (ISO 800-6400) die man nicht durch einen - weitestgehend wirkungslosen - Filter verlängern sollte.

Ich habe mehrere Filter gegen Lichtverschmutzung, nutze die aber nur bei Polarlichtern da ihre Wirkung ansonsten zu begrenzt ist.

Lias · 14. Juli 2018

Moin!

Schlimperdibix schrieb:
...

Mein Ziel ist ein Zeitraffer, so groß wie möglich. Dafür steht mir folgendes zur Verfügung:
Star Adventurer, Stativ, Canon 80D & 600D
Tamron 70-200 G2, 55-250 Stm, 18-55 Stm
...
Bin am Überlegen mir ein gebrauchtes MTO-1000 AM oder ein Walimex 800mm 1:8,0 dafür zuzulegen,
...

Ups, da hatte ich einiges überlesen:
Mit dem Star Adventurer steht dir doch eine gute Nachführung zur Verfügung. Damit kann man doch einiges erreichen und du bist mit der Belichtungszeit nicht mehr begrenzt.

Russentonne: Soll gut sein aber man benötigt wohl etwas Einarbeitungszeit (Scharfstellen und stabile Befestigung). Zum Walimex 800mm habe ich eigentlich nur schlechtes gehört. Die Lösung mit dem Telekonverter erscheint mir am besten yu sein.

Gast_18092 · 14. Juli 2018

Lias schrieb:
Ich habe mehrere Filter gegen Lichtverschmutzung, nutze die aber nur bei Polarlichtern da ihre Wirkung ansonsten zu begrenzt ist.

Und ich habe nur einen für meine Astrofotografie, und eines kann ich dir versichern, in der EBV mit Histogrammanpassung ect. läßt der sich nicht ersetzen.

Schlimperdibix · 14. Juli 2018

Ich hab mir eh schon gedacht, dass der Filter ähnlich dem UHC oder CLS Filter ist

Dieses mal wird es ohne Filter gemacht.
Ich glaube es wird ein MTO11 und ein 3M-6A (500mm 6.3) zum testen werden. Das "Bessere" werd ich mir behalten

Nachthimmel · 15. Juli 2018

Viper780 schrieb:
Der Mond sollte ja recht groß sein, ich werd mir wahrscheinlich ein 100-400 leihen oder je nach Angebot ein 600mm Canon

Der Mond ist am 27. Juli in maximaler Entfernung zur Erde, also: sichtbar so klein wie überhaupt möglich.

Gast_18092 · 15. Juli 2018

Nachthimmel schrieb:
Der Mond ist am 27. Juli in maximaler Entfernung zur Erde, also: sichtbar so klein wie überhaupt möglich.

Mist, reicht das 200mm Tele wohl doch nicht :ugly:

c_joerg · 15. Juli 2018

Nachthimmel schrieb:
Der Mond ist am 27. Juli in maximaler Entfernung zur Erde, also: sichtbar so klein wie überhaupt möglich.

Wie groß ist denn so der Unterschied in % zwischen minimaler und maximaler Entfernung?

Calle2018 · 15. Juli 2018

Hier gibt es Antworten: https://www.astronomie.de/das-sonnensystem/der-erdtrabant/basiswissen/erdferne-und-erdnaehe/

Ich hatte nicht gedacht, dass es so viel ausmacht. Aber immer noch weit weniger als der Unterschied zwischen 200mm und 300mm Brennweite.

Lias · 15. Juli 2018

Moin!

Der Durchmesser von Sonne und Mond bildet von der Erde aus gesehen einen Winkel von etwa 0.5 Grad. Die Variationen sind meistens vernachlaessigbar (s. vorherige Beitraege). Beide Himmelskoerper legen in etwa 2 Min dieselbe Strecke wie ihren Durchmesser zurueck was fuer Serienaufnahmen von Interesse ist.
Das hier vielzitierte 200mm Objektiv hat am VF einen Bildwinkel von 10.3 x 6.9 Grad.

Herzlich willkommen im "neuen" DSLR-Forum!

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