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Tschernobyl & Pripyat.

Geistlein

Themenersteller
Hallo zusammen,

ich möchte euch hier meinen kleinen Tripp nach Tschernobyl sowie der Geisterstadt Pripyat vorstellen. Im Rahmen einer Uni-Exkursion war ich im Mai 2013 in der Ukraine und dort bot sich die Gelegenheit die Mutter als Lost Places zu besuchen. Ich werde das ganze in zwei kurzen Posts machen, einmal Bilder von Tschernobyl-Stadt und Kraftwerk und anschließend in einem späteren zweiten Teil die Stadt Pripyat.

Das Tschernobyl-Museum in Kiew ist jedem Besucher der Stadt sehr ans Herz zu legen, beeindruckend und sehr bedrückend zugleich.
Sollte jemand das PC-Spiel "Stalker: Shadow of Tschernobyl" gespielt haben - dem ist klar, dass es verdammt "gut" umgesetzt wurde.

Es geht los:

Das ist sie also, "die Zone". Sie ist in zwei Bereiche unterteilt, eine äußere, etwas weniger kontaminierte (30km) und eine stark kontaminierten Innenzone (10km). Die Stadt Tschernobyl liegt in der 30km Zone, Kraftwerk und Pripyat in der 10km Zone.

Tschernobyl & Pripyat 1 by Dennis B., auf Flickr

Mein zweiter Eindruck führte mich zu der "Madonna von Tschernobyl" - die Schutzheilige der Zone und der Liquidatoren, welche im Zuge der Reaktorkatastrophe Dienst hatten.

Tschernobyl & Pripyat 2 by Dennis B., auf Flickr

Nun also der erste Blick in "Die Zone". Um Zugang zu bekommen, muss man einen Checkpoint passieren und dort werden die angemeldeten Besucher durch Passkontrollen mit einer Meldeliste abgeglichen. Anschließend bekommt jede Gruppe einen Führer zugeteilt, der über die Zone aufklärt aber auch erklärt was man darf und was nicht. Bspw. ist ein Großteil der Strahlung im Boden recht ungefährlich Alpha- und Beta-Strahlung, die durch Schuhsohlen abgehalten werden kann, aber man nichts auf die Boden legen soll oder anfassen.

Tschernobyl & Pripyat 3 by Dennis B., auf Flickr

Nach einer kleinen Fahrt ging es zum Ort Tschernobyl. Viele der Städte in der Ukraine haben ein kleinen Monument, welches in diesem Fall das Kraftwerk zeigt - damals immerhin das modernste AKW der Sowjetunion. Was bis hier in schon sehr auffällig war, dass die Hauptstraßen und Monumente sehr gepflegt sind und in zweiter Reihe alles am vergammeln ist.

Tschernobyl & Pripyat 4 by Dennis B., auf Flickr

Im Ort Tschernobyl selbst findet man ein bedrückendes Monument, bei dem alle Ortsschilder der durch die Katastrophe vernichteten, größeren Ortschaften stehen - es ist ein lange Gasse. Insgesamt waren es mehrere Hundert. Dazu findet man den "Engel der Liquidatoren" und etwas weiter die Feuerwehrstation mit dem neuesten Mahnmal für die gefallenen Feuerwehrmänner.
Angeblich wohnen in der Stadt Tschernobyl noch ca. 2000 Menschen, die sich um die Instandhaltung der Zone kümmern.

Tschernobyl & Pripyat 5 by Dennis B., auf Flickr

Tschernobyl & Pripyat 6 by Dennis B., auf Flickr

Tschernobyl & Pripyat 7 by Dennis B., auf Flickr

Der nächste Halt wurde an dem aus Dokumentationen recht bekannten Kindergarten gemacht, welcher auch betreten werden durfte. Es war vieles noch von von 25 Jahren, wobei die Gebäude von Plünderern auch stark in Mitleidenschaft gezogen worden sind.

Tschernobyl & Pripyat 8 by Dennis B., auf Flickr

Das zweite Bild zeigt den ehemaligen Schlafsaal des Kindergartens.

Tschernobyl & Pripyat 9 by Dennis B., auf Flickr

Nun ging es zum eigentlichen Reaktor in die 10km Zone. Dazu wurde wieder ein Checkpoint passiert, wobei allerdings niemand wirklich kontrolliert wurde. Dann gab es die ersten Blicke auf die Ruine:

Tschernobyl & Pripyat 10 by Dennis B., auf Flickr

Nach einer weiteren kurzen Fahrt standen wir an der Baustelle des neuen Sarkophags, der zurzeit (Januar 2017) über die Ruine geschobenen wird. Wiederum ist das tadellos gepflegte Mahnmal auffällig. Wir waren ca. 400m Luftlinie vom bisherigen Sarkophag entfernt. Dort in der Gegend befinden sich weiterhin militärisch genutzte Anlagen.

Tschernobyl & Pripyat 11 by Dennis B., auf Flickr

Demnächst geht es mit dem zweiten Teil weiter:

Pripyat:
Tschernobyl & Pripyat 12 by Dennis B., auf Flickr

Wiederrum gepflegtes Mahnmal und 2 Meter weiter eine Warnung über kontaminiertes Gelände. Leben und Tod durch Verstrahlung lagen oft weniger Meter auseinander. Von diesem Mahnmal ist eine Gebiet ca. 150m entfernt, wo man innerhalb von 20 Minuten tödlich verstrahlt sein soll, aufgrund der hohen Bodenbelastung.

Das soll es soweit erstmal gewesen sein, bis dahin!
 
Danke für Bilder und Text.
Berichte aus dieser für normales Leben zerstörten Gegend erschrecken mich immer wieder.
 
Super Bericht. Danke dafür! (y)

Ich spiele auch mit dem Gedanken, mich dort hin zu begeben.
Welche Schutzvorkehrungen habt ihr in der Gruppe ergriffen?
Habt ihr z. B. nach Verlassen der kontaminierten Zone eure Klamotten entsorgt/zurück gelassen?
Habt ihr während des Aufenthalts irgendwelche Medikamente genommen, um den Strahlungseinfluss auf den Körper zu reduzieren (z. B. Jod-Tabletten)?
Kannst Du abschätzen, wie viel Strahlung Du während Deines Aufenthaltes ungefähr aufgenommen hast?
 
Ich werde mal schauen, ob ich am Wochenende die Zeit finde den Rest zu schreiben über Pripyat. Muss da wohl mal einen Admin anhauen, ob man mir einen zusätzlichen Post unter meinen ersten schieben kann.

Super Bericht. Danke dafür! (y)

Ich spiele auch mit dem Gedanken, mich dort hin zu begeben.
Welche Schutzvorkehrungen habt ihr in der Gruppe ergriffen?
Habt ihr z. B. nach Verlassen der kontaminierten Zone eure Klamotten entsorgt/zurück gelassen?
Habt ihr während des Aufenthalts irgendwelche Medikamente genommen, um den Strahlungseinfluss auf den Körper zu reduzieren (z. B. Jod-Tabletten)?
Kannst Du abschätzen, wie viel Strahlung Du während Deines Aufenthaltes ungefähr aufgenommen hast?

Vorneweg: Es war ein unglaublich spannender Tag, allerdings weiß ich jetzt ziemlich sicher, dass ich mir solch eine Gegend nicht wieder anschauen würde. Eben aufgrund der mMn. nicht vorhanden Sicherheitsvorkehrungen. Wir sollten lange Kleidung tragen und geschlossene Schuhe, möglichst mit einer Gummisohle.
Dazu durfte man nichts anfassen bzw. außerhalb vom Bus auch nichts trinken etc.. Es sollte auch nichts auf den Boden gelegt werden. Die Kleidung mussten wir allerdings nicht zurücklassen und haben auch keine Medikamente eingenommen.

Die Strahlendosis soll ca. der Jahresdosis entsprochen haben, die man normal aufnimmt (mit Flugreisen etc.). Ob das stimmt - keine Ahnung! Damals hat einfach die Neugierde überwogen, heute wäre es mir zu gefährlich.

Nach dem Aufenthalt wurden wir mit einem Geigerzähler überprüft, hat bei keinem wirklich angeschlagen. Aber wer weiß, ob das gute Stück funktionierte. Vor allem, wer weiß was passiert wäre, hätte er angeschlagen! Unser Guide meinte, dass er die Touren seit 15 Jahren macht und ihm nichts fehlt...

Habt ihr Fragen - haut sie raus, ich schau was ich beantworten kann :)
 
Kurz mal ein Zwischenstand: es wird hier noch weitergehen, aber ich habe derzeit recht viel um die Ohren mit der Uni. Daher könnte es noch ein wenig dauern. Bilder sind aber so weit schon rausgesucht etc. :)
 
Ohne eigenes Dosimeter würde ich mich da nicht aufhalten wollen - ich finde
das eher fahrlässig als mutig. Es liegt wahrscheinlich an der gewaltigen
AusSTRAHLUNG dieses verlassenen Ortes, seiner Größe, als Dokument einer
menschlichen Katastrophe warum es Menschen gibt, die sich auf den Weg
machen. :)

Gruß

Karl
 
Ohne eigenes Dosimeter würde ich mich da nicht aufhalten wollen

Warum, dass Dosimeter hält auch keine Strahlung ab. die kurzzeitige aussetzung der Strahlung ist relativ harmlos. Kann soagar sein, dass du trozt dem Besuch eine geringerjahresbelasutn Belastung hast als Landsleute die im einige Regionen von Bayern oder Erzgebirge wohnen, dort ist die natürliche Strahlung Mineralisch bedingt auch etwas höher.
 
Warum, dass Dosimeter hält auch keine Strahlung ab. die kurzzeitige aussetzung der Strahlung ist relativ harmlos.

Es geht doch darum zu ermitteln, welcher Strahlung man sich dort aussetzt,
und das vor dem Hintergrund, dass es regional große Unterschiede hinsichtlich
der Strahlungsmenge gibt. Darüber hinaus muss man sich bewusst und sicher
sein, ob man sich in einem Fallout-Gebiet aufhält oder nicht. Es gibt eine Reihe
Fotografen, die die Katastrophe dokumentiert und öffentlich gemacht haben.
Ich empfehle Dir, das Interview von Rüdiger Lubricht auf Spiegel online zu
lesen. ;)

Gruß

Karl
 
die kurzzeitige aussetzung der Strahlung ist relativ harmlos.

Ernsthaft?

Der T.S. schrieb doch, dass 150 Meter neben einem fotografierten Denkmal eine tödliche Strahlendosis nach 20 Minuten erreicht werden könnte.

Ich finde die Bilder und die damit verbundene Domumentation sehr interessant, keine Frage.

Mich würde aber mal interessieren, im Rahmen WELCHES Studiums man eine Besichtigung in Tschernobyl macht?
 
Ein sehr interessantes Thema über eine Katastrophe, die ihresgleichen sucht.
Weiter so(y)
 
Vielen dank für die Einblicke in diesen Teil der Welt.

Hatte etwas Gänsehaut beim Lesen und betrachten der Bilder, was vielleicht auch an der Tatsache liegen könnte, auf der einen Seite ist es ein Katastrophengebiet und "verlassen" auf der anderen Seite die gepflegten Mahnmale.

Stimmt irgendwie nachdenklich.

Freue mich auch auf einen zweiten Teil.
 
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