Keine Ahnung. Wie hast Du denn bisher mit dem Ding Farbkorrektur gemacht ?
Die anderen kochen ja auch alle nur mit Wasser und haben das mehr oder weniger ordentlich (jetzt eigentlich alle ordentlich) integriert, über die drei Kringel. Geht aber auch mit schieben, alles kein Drama.
Das, was zur Zeit als wichtich wichtich grading so gehyped wird, ist die Möglichkeit, LUT zu nutzen. Wenn Magix das beherrschen sollten, ist doch alles in Butter.
LUT im Leben der echten Filmerei heisst allerdings, nach Drehbuch Stimmungen farblich abzubildern und nicht, over all orange teal mit angelupften Schwärzen drüberzuklatschen. Das ist es nicht.
Colourgrading bedeutet, das Material aus den verschiedensten Kameras, die so für einen Film im Einsatz sind, zunächst einmal aufeinander abzustimmen. Dazu wird nach Möglichkeit bei allen ein sog. log eingekurbelt, welches das Bild fein flach und flau macht, damit hinterher rumgespielt werden kann.
--> Weissabgleich muss bei allen vor dem Druck auf den Auslöser eingestellt werden. Der wird fest mit in die Daten geschrieben. Unterschied zur Fotografie. Sollte sich ohnehin angewöhnt werden, das mit der Farbtemperatur nicht nur zu raten. Ebenso will die Belichtung stimmen, dazu wurden das Zebra und false colour-Anzeigen erfunden. Expose to the right, da ist es wieder, aber doch auch wieder irgendwie anders, als bei Fotografie.
log lohnt sich eigentlich also nur dann, wenn mehr als eine Kamera im Spiel ist. Ansonsten Farbprofile nehmen, die gefallen.
Dieses log wird dann in einem ersten Schritte über ein look-up table (das berüchtigte LUT) auf einen Standardfarbraum (bei HD rec709, bei HDR rec 2020) angeglichen, will sagen, die Farbinterpretation des Kamerasensors wird angepasst. Anschliessend gehen die Schnipsel in den Schnitt.
Wenn der fertig ist, wird es für das colour grading interessant. Wie oben schon Farbstimmungen nach Drehplan. Farbtheorie und -psychologie rocken hier mal wieder, kümmer Dich drum. Geheimnis besteht darin, zusammengeschnittene Szenen mit wahrscheinlich unterschiedlichen Belichtungen so aufeinander abzustimmen, als seien sie aus einem Guss.
Da hilft es denn auch in aller Regel nicht viel, einfach einen Farblook draufzuklatschen. Eigentlich wird aus den Szenen jeweils ein frame genommen, der als Standbild in *.tiff nach Photoshop geschickt (da als erstes ‘auf Hintergrundebene reduzieren'), dann mit den Einstellungsebenen entsprechend bearbeitet und unter Datei-Exportieren-Farbpalette (oder wie immer das auf de heisst) als *.cube gespeichert. Welche Einstellungsbenen gehen und welche nicht, das musst Du gucken. Dieses *.cube wird dann in den Film importiert und bei den entsprechenden Szenen eingefügt. Nächste, bitte. Und so weiter. Ist richtig viel Aufwand.
Nur so zum spielen, probier das aus. Für ernsthaft und schick mit daVinci werden die Renderzeiten mit Deiner Kiste kein Spass werden.