Da wäre es eigentlich optimal, ein Mikrofon nah an der Schallquelle zu haben (z. B. ein Ansteckmikrofon an der Jacke des Bräutigams). Das Signal kann man dann auf ein separates Gerät aufnehmen (kleiner Audiorecorder oder ersatzweise ein umfunktioniertes Smartphone), um es anschließend mit dem Video zu synchronisieren. Klingt komplizierter, als es tatsächlich ist.
So eine Lösung ist relativ preiswert und qualitativ sehr gut. Ich denke z. B. an das "Rode SmartLav+", das bereits einen vierpoligen Stecker zum Direktanschluss an ein Smartphone hat und dabei keine 50 Euro kostet.
Aber wenn das aus irgendwelchen Gründen nicht in Frage kommt und der Ton unbedingt von der Kamera aus aufgenommen werden soll, wäre ein Mono-Richtmikrofon (auf keinen Fall ein Stereo-Mikrofon) das Nächstbeste.
Wenn es um Klangqualität und Richtwirkung geht, ist das allerdings auch schnell wieder eine Preisfrage. Zudem sind die guten Richtmikros ziemlich lang und sperrig.
Richtig gut und im besten Sinne preiswert wäre z. B. ein Sennheiser MKE600. Dazu das Adapterkabel KA600 und irgendeine passende Halterung für den Blitzschuh, und dann hat man für rund 300 Euro was wirklich Solides und Zukunftssicheres (auch falls man später mal eine Tonangel und/oder eine Kamera mit XLR-Eingängen benutzen möchte).
Nur wenig schlechter und noch ca. 100 Euro günstiger wäre das Rode NTG-2; das Sennheiser-Adapterkabel KA600 würde hier ebenfalls passen.
Wenn es allerdings kompakter sein soll, um nicht so weit hinten über die Kamera überzustehen, müsste man auf die speziellen Aufsteck-Richtmikrofone ausweichen. Das "Rode VideoMic Pro Rycote" für rund 150 Euro ist hier eine gute und bewährte Lösung. Ganz die Rauscharmut eines Sennheiser MKE600 darf man hier nicht erwarten, aber man kann gut damit leben.
Es gibt auch noch billigere Varianten, z. B. das "Rode VideoMic Go" für unter 60 Euro. Das klingt leider im Vergleich zu den oben Genannten schon recht "dünn" und rauscht auch nochmal mehr. Klanglich holt man damit im Vergleich zu den meisten eingebauten Kameramikros nichts raus; lediglich die Richtwirkung und die Entkoppelung von der Kamera sind etwas besser.
Der Vollständigkeit halber sei erwähnt, dass auch Nikon selber mit dem ME-1 ein Richtmikro für seine Kameras anbietet. Mit rund 150 Euro liegt es in der Preisklasse des Rode VideoMic Pro - und hat gegenüber diesem den Vorteil, dass es keine eigene Batterie braucht, sondern direkt aus der Kamera mit Strom versorgt wird. Über die Klangqualität des ME-1 (und damit zur Frage, ob es sein Geld wert ist) kann ich allerdings nichts sagen.