Spiegelreflexkamera Konzert Begleitung

Wie das so ist, man wird immer mal gefragt.. kannste mal? Nun kommt mein jüngster Neffe daher und fragt mich ob ich ihn nicht mal "Fotografisch und Video-machend" bei seinen Konzerten begleiten kann.

Jau, kann ich ja mal versuchen, aber reicht mein altes Equipment dafür?
Bin selber nen bissel eingerostet und war davor eher Sport und Makro orientiert (also genau das Gegenteil), aber nun..?

Nur was, wenn denn dann?

Vorhandenes: Nikon, D90, D300, MB-D10, 70-200 vrII, 60/2,8er, 18-105, Zubehör etc.

Hauptaugenmerk liegt wohl eher auf Bilder als auf Filme, und was ich sonst noch so gesehen habe, auf Konzerten hat man wohl zwei Cams (mit je 70-200 und 24-70) am Start?

Investieren und nen bisschen Umstellen könnte ich mir ja vorstellen oder reicht das was ich hab plus nen 24-70 anschaffen oder doch/und auf Vollformat Wechsel, wenn ja welche??

Ich würde mit dem Vorhandenen anfangen und sehen, ob das ausreicht, obwohl die Kameras schon recht alt sind.

Vollformat ginge mit einer D600 und einem 2,8/24-70 Tamron G1 schon unter 800, wenn man ein bisschen sucht. Mit einer D610 und einem 24-85 in ab etwa 1100. Die Lösung mit dem gebrauchten Tamron wäre aber sinniger und eine D750 empfehlenswerter, weil sie einen deutlich besseren AF hat. Das käme auf etwa 1300-1400.

Gruss aus Peine

wutscherl

Konzert ≠ Konzert

Das kann tagsüber draussen sein, oder drin in einem kleinen schmummrigen Club, oder bei einer professionell ausgeleuchteten Bühnenshow in einer Riesenhalle.

Davon hängt entscheidend ab, welche Brennweiten Du benötigst und wie hoch Du die ISO drehen musst. Das würde ich erstmal am lebenden Objekt mit dem vorhandenen Zeug testen, dann kann man geziekter entscheiden.

Zum Thema KB, bedenke, das hier ein mehr an Licht mit einem Weniger an Tiefenschärfe bezahlt wird, ist bei Konzerten nicht immer toll, wenn z.B. mehrer Protagonisten scharf abgebildet werden sollen, musst Du weiter abblenden, dann ist der Vorteil dahin.

Zweiter Body - ja ist schön, aber wenn es eher die entspannt Liga ist, und Du nicht innerhalb der ersten drei Songs dioe Bilder im Kasten haben musst, kann man darauf mit etwas Erfahrung auch verzichten, die kürzeren Brennweiten brauchst Du eher am Konzertende, wenn die Band zum Endapplaus zusammenrückt, zwischendurch kann man immer mal wechseln.

Ich habe selbst noch nicht professionell an Konzerten fotografiert, kenne aber deine Kameras. Damit kann man sicherlich an Konzerte fotografieren, ging früher ja auch. Mit einer moderneren Kamera ist dies sicherlich noch ein wenig einfacher (AF) und die Bildqualität besser (rauscharmer, mehr Dynamik).
Das grössere Problem sehe ich bei Video: Nur 720p, kein AF, etc. Wenn dies wichtig ist, brauchst du meiner Meinung nach definitiv etwas besseres. Die D750 kenne ich da nicht im Detail, aber ob die, abgesehen von der Auflösung, Videotechnisch besser ist? Das können andere besser beurteilen. Die neue D780 ist da sicherlich besser, da sie im LV die technik der Z6 benutzt. Preislich gesehen wäre die Z6 aber besser gelegen.
Ob du jedoch solche Ausgaben tätigen möchtest? Das hört sich für mich nach einem unbezahlten Auftrag an, also musst du dich auch selbst fragen, ob du sonst neue Technik möchtest/benötigst.

Ja ja, andere fliegen auch zum Mond...

Was willst du denn ausgeben? Wie nah bist du an der Bühne?
Welche Größe soll gedruckt werden?
Oder nur im Netz präsentiert?

Ich würde mal mit D800 und 70-200/2,8 anfangen.

Ich habe auch Konzerte mit älteren mFT Kameras gemacht, siehe Flickr...

@TE:
Geh doch mal mit deinem Neffen und Kamera/Objektiven zu der Location, und lass dir zeigen, wie es da (abends) aussieht. Damit grenzt du dein Equipment schon mal ein.

ich hab zwar so ziemlich alles ausser Nikon , aber mit der D800 und dem 70-200 sollte fototechnisch schon was gehen, für weitwinkligere Bilder reicht vermutlich auch das 18-105.

Video ist immer ne andere Geschichte... ich kenne die Versionen
A (Kamera hinstellen, anschalten und einfach rennen lassen - in dem Fall empfehle ich klar eine Sony a6400, die macht ein gutes Bild und hat kein eingebautes Zeitlimit), bzw.
B (Team aus drei Leuten hinter jeweils einer Kamera sowie einige fest ausgerichtete Kameras für Totale oder einzelne Instrumentengruppen/Musiker) und
C (eine feste Kamera wie in Version A, sowie eine Kamera, mit der du mobil bist).

In allen drei Fällen brauchst du ausser der/den Kamera(s) auch Equipment für einen gescheiten Ton! Bei Version B und C ist eine aufwändige Nachbearbeitung zwingend notwendig!

Was davon solls denn sein?

Bis auf ein lichtstarkes Standardzoom für die D800 hast Du doch schon alles, um Fotos zu machen. Dann schnallst Du das 70-200 auf eine der beiden anderen SLRs, und dann geht's los. Vielleicht könnte noch eine FB wie ein 85/1,8 oder 1,4 spannend werden.

Videos sind ne andere Nummer - und da kommt es dann auch drauf an, was für Ergebnisse gefragt sein sollen. Das kann dann von einem Smartphone (die Dinger sind da - je nach Beleuchtung - schon erschreckend fähig, spätestens mit nem externen Mikro -> Shure) bis zu mehreren Cams mit externem Mikro gehen, wobei das dann auch wieder an nem Smartphone hängen könnte ...

rossi2u schrieb:

D800

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Ich war verwundert, wie Ihr alle auf die D800 kommt, ich lasse die Signaturen immer ausgeblendet, das spart enorm Lesezeit Laut post hat der TO nur die D90, sonst wäre ja auch die Überlegung zu KB sinnfrei, da schon vorhanden.

Check erstmal die Location aus, bzw. wie es da an einem Abend zu sich geht, je nachdem was das für eine Location ist, kannst auch den Lichttechniker fragen ob er die ersten 3 Lieder etwas heller machen kann.

Wenn du eh neues Zeug willst und nach einer Rechtfertigung suchst, dann ist das die Gelegeheit, falls du das nicht vor hast. Vll investierst du nur das Geld für ein 50mm 1.8 oder 35mm 1.8 irgendeines Herstellers. damit solltest du locker auskommen.

Falls du Blitze hast und die Remote triggern kannst, dann versuch diese doch vorher aufzustellen.

Das wäre meine Idee ohne viel Geld auszugeben.

"Konzert" kann sehr unterschiedliche Dinge bedeuten: Licht, Bewegung, Entfernung von der Bühne, Möglichkeit sich zu bewegen, ...
Und man kann sich auf unterschiedliche Motive konzentrieren: gesamte Band, einzelne Musiker(porträts), Stimmung im Raum,...

Für Jazz auf einer ausgeleuchteten Bühne in einem kleinen Club mit Sitzplatz in der ersten Reihe reicht auch mFT (Pana GX80 mit Pana 35-100mm 2.8 und Oly 17mm 1.8). Nicht optimal, aber das ist es, was ich habe.... Also ausprobieren!

http://www.bilderfinder.net/2019.html

Vielen lieben Dank für die Infos, Tipps und Denkanstöße bis hier her, ihr seid echt die Besten!

Die D800 ist leider nicht mehr in meinem Bestand. (Sorry, nehme ich gleich aus meiner Sig raus)

Locationen werden meist kleinere sein und bezahlt wird da auch nix für. Die Pics gehen dann auch zu 99% nur ins Internet. Videos ist wohl eher nicht so wichtig, da heutzutage ja eh jeder mit nem Handy filmt.

Ob ich mir dafür jetzt extra ne D750 und nen Lichtstarkes Glas kaufen werde, muss ich mir halt mal durch den Kopf gehen lassen.

Wie gesagt, davor war und bleibt die Motorsport- (VLN) und Tiersport- (Hund, Pferd) Fotografie eher mein Ding und da ist die D300/MB-D10 mit dem 70-200/2,8 schon echt gut für.

Die Konzertfotografie ist da ja jetzt nunmal echt das Gegenteil..

Ach so, Blitzen ist nicht und Einfluss aufs Licht haben ist auch eher schlecht, müsste halt nehmen was dann da ist.

Ombel schrieb:

Ach so, Blitzen ist nicht und Einfluss aufs Licht haben ist auch eher schlecht, müsste halt nehmen was dann da ist.

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Blitzen ist bei Konzerten unüblich ;-) Wie schon geschrieben, geh mal hin und schau, wie weit Du mit dem Bestand, den Du hast kommst, danach kenn man analysieren, ob und woran es hapert (Brennweite / ISO etc PP).

Ich habe da ein ähnliches Profil, und nutze dafür eine PenF und M1.2. mit den 1.8er Festbrennweiten. Durch die große Tiefenschärfe von MFT kann ich die offen verwenden bei 3200 Iso. Notfalls reicht auch 6400 bei den neueren 20Mp Sensoren für die Onlineausgabe.

Würde mir auf jeden Fall, wie schon jemand geschrieben hat, eine günstige Festbrennweite um die 35-50mm anschaffen. Egal, ob du auf eine FX-Kamera wechselst oder nicht, die kannst du so oder so gut gebrauchen. Dein 70-200 an der DX-Kamera wird eher etwas zu telelastig sein, und alle anderen Objektive sind noch lichtschwächer, das kannst du eher vergessen. Kommt natürlich nicht nur auf das Licht, sondern die Bewegung der Musiker an, wie kurz die Verschlusszeiten sinnvollerweise sein müssen. Richte dich auf hohe ISO-Werte von mindestens 1600 ein. Im Zweifelsfall den ISO-Wert hochdrehen, Rauschen ist weniger schlimm als Bewegungsunschärfe. Du wirst dich über jede zusätzliche Blendenstufe freuen.

Wenn du auf eine FX wechselst und die Lichtverhältnisse einigermaßen sind, könnten 2.8er Zooms gerade so ausreichen. Trotzdem würde ich eigentlich immer eine Festbrennweite mitnehmen.

Lotsawa schrieb:

Wenn du auf eine FX wechselst und die Lichtverhältnisse einigermaßen sind, könnten 2.8er Zooms gerade so ausreichen. Trotzdem würde ich eigentlich immer eine Festbrennweite mitnehmen.

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Im Allgemeinen reicht das sicher, gerade an Vollformat und mit einer relativ neuen Kamera ab etwa Erscheinungsjahr 2012. Aber wir wissen nicht, wo die Konzerte stattfinden. Ein 70-200er Tele kann da sehr schnell sehr lang werden.

Gruss aus Peine

wutscherl

Dad2t schrieb:

... MFT kann ich die offen verwenden bei 3200 Iso. Notfalls reicht auch 6400 bei den neueren 20Mp Sensoren für die Onlineausgabe.

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Lotsawa schrieb:

Richte dich auf hohe ISO-Werte von mindestens 1600 ein. Im Zweifelsfall den ISO-Wert hochdrehen, Rauschen ist weniger schlimm als Bewegungsunschärfe. Du wirst dich über jede zusätzliche Blendenstufe freuen.

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... - sehe ich ähnlich - je nach Licht bei den Aufnahmen . Wobei ich Bewegungsunschärfe, richtig eingesetzt, auch interessant finde. Klar, Gesicht, und besonders die Augen, sollten knackscharf abgebildet werden, aber, eine verschwommene Hand kann passen

Für die komprimierte und verkleinerte Darstellung im Netz (1 MP oder weniger) reichen meiner Meinung nach auch die 'alten' bei Olympus verwendeten 16-MP-Sensoren bei 6.400 ISO. Die tolle Bildstabilisierung kompensiert das eigene Verwackeln - - - teste doch Dein Equipment bei höherer ISO und entscheide, ob Du in ein Gehäuse mit besserem Sensor und | oder lichtstärkere Objektive investierst, evtl. auch mit Bildstabilisator - oder kannst Du Dir einen Systemwechsel vorstellen


Viele Grüße vom grauen Südrand vom Pott

Norbert

Ombel schrieb:

Die D800 ist leider nicht mehr in meinem Bestand. (Sorry, nehme ich gleich aus meiner Sig raus)

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Ah - in diesem Fall: schade ...

Locationen werden meist kleinere sein und bezahlt wird da auch nix für. Die Pics gehen dann auch zu 99% nur ins Internet. Videos ist wohl eher nicht so wichtig, da heutzutage ja eh jeder mit nem Handy filmt.

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... was bei "nur Web-Ausgabe" vermutlich so gut wie immer reicht ...

Ob ich mir dafür jetzt extra ne D750 und nen Lichtstarkes Glas kaufen werde, muss ich mir halt mal durch den Kopf gehen lassen.

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Verständlich. Aber irgentwas zwischen 34 und 40 mm in lichtstark ist nicht von der Hand zu weisen, wobei es vermutlich zum Ausprobieren nicht zwingend ein Zoom sein muss. Denn da wirst Du von Nikon auf 16-35 oder 24-70 beschränkt, nur die Sigmas/Tamrons/Tokinas dieser Welt sind da (gebraucht) günstiger.

in aller Regel ist die Idee mit den Blitzen so, dass man seitens der Band und des Publikums erschlagen wird für die Blitzerei -und das berechtigt.
Erstens zerstört das die Lichtstimmung auf den Bildern und zweitens auch die vom Lichttechniker fürs Publikum hingezauberte Atmosphäre.
Blitzen ist was für Anfänger und die lernen schnell aufgrund der entspr. Reaktionen.
Also: Vergiss solche Ratschläge.
Zudem: Sicherlich eignet sich das 70-200 sehr gut, nicht aber das lichtschwache 18-105.

Wie hier schon mehrfach gesagt: Der Verwendungszweck ist entscheidend. Für größere Ausdrucke (Plakate etc) brauchst Du eine low-light-fähige Kamera und lichtstarke Optiken. Bleibt es bei Internetveröffentlichung, geht eigentlich alles ab MFT aufwärts.
Der Hinweis, dass bei Nutzung von Offenblende der Schärfebereich kleiner wird, je größer der Sensor ist, ist nicht unerheblich (bei identischem Aufnahmeabstand).
Ich mache Konzert- und Eventfotografie und habe bei längeren Brennweiten durchaus das Problem, dass bei grösseren Sensoren als MFT nicht selten der Fall eintritt, dass gerademal ein Auge des Künstlers scharf ist. Offenblende bei MFT hingegen schafft den um etwa zwei Blendenwerte grösseren Schärfebereich,
Und wenn dann Dein AF nicht schnell genug ist und die Jungs und Mädels auf der Bühne zügig unterwegs sind, dann ist der kleine Schärfebereich bei VF genau dort, wo Du ihn nicht brauchen kannst -auf dem Micro oder auf dem Ohr oder sonstwo.

Grundsätzlich aber gilt: Probiere das, was Du hast, erstmal bei dieser Gelegenheit aus und entscheide dann aufgrund der Bildergebnisse.
Für Internetveröffentlichung reicht auch eine preisgünstige Oly EM-1 mit einem gebrauchten 12-35/2,8 bzs. 12-40/2,8 oder einer oder zwei lichtstarken Festbrennweiten wie den preisgünstigen 2,8ern von Sigma.

blaubaer_65 schrieb:

Konzert ≠ Konzert

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Ombel schrieb:

Locationen werden meist kleinere sein und bezahlt wird da auch nix für. Die Pics gehen dann auch zu 99% nur ins Internet.

Die Konzertfotografie ist da ja jetzt nunmal echt das Gegenteil..

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wir wissen immer noch nicht, ob der Neffe der neue Nachwuchs Roland Kaiser wird, oder es Heavy metal, oder Jazz oder ein Abend mit Viola Sonaten wird.