Ein kleines Resümé vom vergangenen Wochenende bei mir. Es stand der erste größere Kampfeinsatz der A7 III an: Rock am Ring. Weitere Ausstattung:
- Original BG
- Zweiter Originalakku
- Tamron 28-75/2.8
- Sigma 135/1.8 Art
- 2x SanDisk 64GB SD-Karten (160MB/s)
In den vergangenen zwei Jahren stand ich dort mit Canon 1D Mark IV und 7D Mark II samt Sigma 18-35/1.8 (an der 7D) und wahlweise Sigma 50-100/1.8 oder Canon 70-200/2.8L (an der 1er) im Graben. Der aufmerksame Leser wird sehen: Ich musste dieses Jahr Objektive wechseln
...
Etwas Bammel hatte ich vor der Akkulaufzeit. Wie sich herausstellte absolut unbegründet. Am Abend vor der Abfahrt beide Akkus (im Gehäuse) vollgeladen, hatten sie nach dem ersten Tag noch ~20%/100%. Jeweils in der Nacht mit dem USB-C-Netzteil meines Dell XPS13 vollgeladen lag der Tiefstwert am Montagfrüh nach dem letzten Act dann bei 2%/100%. Grob gesagt wäre ich sogar mit einem Akku pro Tag ausgekommen. Insgesamt waren es im Übrigen ca. 5500 Auslösungen an drei Tagen.
Ebenfalls positiv überrascht war ich vom Autofokus. Im Vergleich zu den letzten Jahren nährte sich der technisch bedingte AF-Ausschuss (absolutes Danebengreifen obwohl korrekt anvisiert) fast der Null. Wenn mal etwas komplett unscharf war, lag es an meinem Unvermögen und dem zeitweisen akuten Koffeinmangel
.
Selbst bei Künstlern, die wie hyperaktive Eichhörnchen auf Speed über die Bühne rennen und springen (SDP, Fever333, Blackout Problems) oder bei absoluter Arbeitsverweigerung des Lichttechnikers wie bei Bastille hatte ich kaum Probleme und eine sehr hohe Trefferrate. Bei letztgenannter Band fluchte so manch Kollege über AF-Probleme. Auch ein Besitzer einer 1Dx Mark II (mit 70-200 IS III) war darunter.
Hilfreich war auch bei fast allen Acts der Eye-AF in AF-C.
Das Rauschverhalten und die Möglichkeiten, die sich aus dem RAW ergeben... Nun ja. Da hatte ich in der Zeit vorher schon einen Kulturschock erlebt. Problemlos nutzbare ISO6400, mit einem zugedrückten Auge auch ISO12800. Was mir auffiel: Wo ich bei den Canon-Sensoren ab ca. ISO1600 relativ viel an der Schwarz-/Weißbescheidung und am Kontrastregler drehen musste um einen "Grauschleier" rauszudrehen, war dies nun kaum noch nötig. Die Grundschärfe liegt ebenfalls sichtbar höher als bei der 1D Mark IV. Über die 7D Mark II reden wir lieber gar nicht erst...
Bei Bastille ging nichts unter ISO12800 - teilweise musste ich die Bilder (da ich wohl in dem Moment einem schon oben erwähnten Koffeinmangel verfallen war
) auf entsprechend ISO32000 in Lightroom pushen. Trotzdem würde ich diese Bilder noch als Brauchbar bezeichnen. Bei ISO12800 aus der 1D Mark IV hätte ich vermutlich noch im Shuttlebus zum Pressecenter zurück überlegt die Karte zu formatieren.
Bei Slayer musste ich dann den Umständen wegen (Fotoposition äußerer linker Rand des Wellenbrechers zur zweiten Welle) zur 7D Mark II mit 300/2.8 zurückgreifen. Das war direkt wieder der Kulturschock - mit LED-Beleuchtung kann der Sensor der A7III definitiv besser umgehen. Da war bei der Canon deutlich (!) weniger Spielraum bis zum Ausbrennen der einzelnen Farbkanäle. Trotz lediglich ISO1000-2000.
Edit: Was ich vergessen hatte zu erwähnen... Der teilelektronische Verschluss (wie er bei Auslieferung eingestellt ist) sollte deaktiviert werden, sobald LED-Wände im Spiel sind. Die werden dadurch nämlich regelrecht zerfetzt (bunte Klötzchen/Streifen). Mit dem vollmechanischen Verschluss ist alles Tutti mit der selben Belichtungszeit.
Und zum Schluss noch Bilder (mehr u.a. auf Instagram (Signaturlink)):
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