Danke Henning für die Antwort und ja, mich beschäftigt genau der "Bildausschnitt"..........vermutlich ist der an DX eben kleiner wie an FX, wirkt mglw. wie ein leichtes Tele
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gruß degl
Genau, DX ist im Prinzip einfach nur ein kleiner Ausschnitt aus dem FX Format, d.h. der Abstand zwischen Sensor und der Linse bleibt gleich, auch die Brennweite des optischen Systems usw. ändert sich dadurch nicht. Ein 50mm Objektiv an FX ist auch ein 50mm Objektiv an DX, was die Optik betrifft.
Aber vom Bild, das auf den Sensor fällt, wird bei DX/Crop quasi nur der innere Bereich verwendet. Deswegen kann man jederzeit aus einem FX-Bild auch ein DX-Bild "herausschneiden", hat dann aber natürlich eben etwas weniger Pixel am DX Bild als am FX-Bild, man schneidet ja außen was weg. Eine FX Kamera mit einem 24MP Sensor macht z.B. FX-Bilder mit 6000x4000px, kann aber im DX-Modus dann nur noch z.B. 4000x2600px große Bilder machen, da nur ein innerer Teil des Sensors genutzt wird. Der äußere Teil wird nicht ausgewertet, da dieser mit vielen DX-Objektiven z.B. eine zu starke Vignettierung hätte. Oder gar vom Bildkreis des Objektivs gar nicht abgedeckt werden würde.
Und DX-Kameras haben nur diesen kleineren Bereich als Sensor.
Will man aber nun an DX den selben Bildausschnitt auf dem Sensor haben wie bei FX, also den selben Bildwinkel, dann muss man entsprechend eine andere Brennweite verwenden: Ein 50mm Objektiv an DX hat so den selben Bildwinkel wie ein 75mm Objektiv an FX. Und ein 50mm Objektiv an FX hat in etwa den Bildwinkel eines 34mm Objektivs an DX. Deswegen gilt an FX das 50mm Objektiv und an DX das 35mm Objektiv als "Normalobjektiv", das etwa einen Bildwinkel von ca. 47 Grad hat, was in etwa dem menschlichen "normalen" Sehempfinden entspricht. Und ein 50mm an DX wirkt durch den kleineren Bildwinkel schon als leichtes Tele, wie ein 75mm Objektiv an FX/Vollformat, hier hat man nur noch pi mal Daumen um die 20° Bildwinkel. Das 50mm Objektiv an DX hat aber nach wie vor noch die Brennweite 50mm und keine 75mm, das betrifft dann etwa den Schärfebereich, der ja auch von der Brennweite abhängt. Und der bei echten 75mm Brennweite eben kleiner ist als bei 50mm Brennweite. Weswegen die Kameras mit kleineren Sensoren "mehr Tiefenschärfe" haben bei gleichem Bildwinkel.
Was die Blendenöffnung bzw. das effektive Rauschen bei low light an geht:
Da kommt es bei den Objektiven nicht nur auf die rein rechnerische Blendenöffnung an (das ist die, die bei Foto-Objktiven drauf steht), sondern vor allem auf die reale Transmission des Objektivs, das ist das, was normal nur als "T-Stop" auf Filmobjektiven drauf steht. (je kleiner die Zahl desto mehr Licht geht durch..) Und da gibt es schon hier und da Unterschiede zwischen den Konstruktionen, je nachdem was da an Gläsern und Vergütung usw. verbaut wurde. Und während die meisten "f/1.8" Festbrennweiten hier so um die 2 T-Stops haben, liegen viele "17-55/2.8" oder "17-50/2.8" Zooms real eher bei um die 4 T-Stops, durch die aufwendige Konstruktion. D.h. man hat hier gegenüber einer Festbrennweite pi mal Daumen 2 Stufen Lichtverlust. Das stört normal nicht (weil man meist intern in der Kamera die Belichtung misst), kann aber bei low light oder mit einem externen Belichtungsmesser zum Tragen kommen.
Entsprechend muss man mit vielen "f/2.8 Zooms" rund 4 mal so lange belichten wie mit einer "f/1.8" Brennweite. Oder man muss die ISO um 2 Stufen hoch drehen für eine identische Belichtung. Daher ist bei lowlight eine f/1.8 Brennweite fast immer deutlich besser als ein f/2.8 Zoom. Weil man mit der Festbrennweite z.B. noch mit ISO 1600 arbeiten kann statt auf ISO 6400 hoch gehen zu müssen für eine saubere Belichtung.