Noch mal abschliessend von meiner Seite aus ein paar Features und Gadgets der R gegenüber der 5er:
1. Das Klapp-Schwenk-Display erspart mir den nervigen, wackligen und teuren Winkelsucher, der bei Überkopf-Aufnahmen eh nicht nutzbar ist. Und für alle Selfie-Knipser ist er sowieso ein Segen
2. Die weitest gehende, freie Konfigurierbarkeit ermöglicht es mir mir, diverse Informationen bereits im digitalen Sucherbild sehr einfach zusätzlich anzeigen zu lassen. Und nicht erst bei der Rückschau auf dem Display!
3. Die von vielen unerfahrenen Usern so vielfach verachtete Touch Bar erlaubt mir, zwischendurch die AF-Feld-Methode "on the fly" zu wechseln, mal eben die 3D-Wasserwage und/oder die 10fach-Lupe einzublenden, ohne die Kamera vom Auge zu nehmen. Bei der 5er sind solche Features nur umständlich zu erreichen. wenn überhaupt...
4. Der Sucher ist hell. Nein: Brilliant. Wenn ich bei Langzeitbelichtungen in der Dämmerung durch den optischen Sucher der 5DIV kaum mehr etwas erkennen kann, dann interpoliert die R einfach nach oben.
5. Thema Joystick: Mir ist mal einer mitten im Eifer des Gefechts abgegangen. Man steht dann ziemlich bedröppelt da, wenn man einen Auftrag fotografieren muss und den blöden Nupsi suchen muss. Anyway: Statt zig Mal den Joystick der 5D zu betätigen, drücke ich bei Der R genau ein Mal auf dem Display, dann habe ich das AF-Feld, wo ich es haben will.
Wie es sich im Winter bei Minusgraden und Handschuhen verhalten wird, darüber kann ich erst im Winter bei Minusgraden berichten...
6. Mit den RF-Objektiven habe ich endlich wieder eine intuitive Blendensteuerung direkt am Objektiv. Das hatte ich seit dem Umstieg von FD- auf das EF-Bajonett immer vermisst!
7. Die RF –> EF-Adapter mit Drop-In-Filter sind großartig: Wenn ich mir überlege, wie teuer ein entsprechendes Filterhalter-System der 150mm-Klasse für das 17er TS/E ist, dann ist das ein wirkliches Schnäppchen. Der Adapter ist weitaus weniger sperrig, deutlich robuster und ich spare mir diverse Polfilter für all meine EF-Linsen! Jeder, der schon mal versucht hat, mit Polfilter beim 70-200 oder beim 100-400 mit aufgesetzter Geli zu arbeiten, weiss wovon ich schreibe...
Bisher habe ich mit der R seit März 2019 etwas über 40 Kiloklicks auf dem Tacho und die Kamera hat mich exakt zwei Mal beim AF im Stich gelassen:
a) Einmal wollte ich einen Bob auf der Innsbrucker Olympiabahn aus zwei Metern Entfernung bei 120 km/h an mir vorbei rasend fotografieren. Da hat mich die Dunkelphase beim Neuaufbau des Sucherbildes im Stich gelassen oder die Latenz des Sucherbildes ist bei solchen Motiven doch noch zu groß. Jedenfalls habe ich die entscheidende 1/4000 Sekunde verpasst.
b) Beim Vorbeiflug eines Wanderfalkens aus dem Sturzflug kommend in etwa zwei Metern saß die Schärfe nicht. Okay, der Vogel hatte etwa 200 km/h drauf. Aber ich bin jetzt auch nicht der BIF-Guru.
Auf sich dreinschlagende Ritter oder Bimmelbahnen in hoch oder quer sind für den AF der EOS R dagegen keine Herausforderung.
1. Was mich an der R allerdings wirklich nervt, ist der Verzicht auf ein integriertes GPS-Modul. Die Verbindung zum Smartphone ist unzuverlässig und ich verliere oft genug die Verbindung, so dass ich fehlende GPS-Informationen dann händisch nachtragen muss. Gerade bei Städtereisen ist das echt Mist.
2. Der elektronische Verschluss neigt bei LED- und Neonbeleuchtung zur Streifenbildung. Hier muss ich mit den Verschlusszeiten spielen und weiter austesten, welche Zeiten gehen. Ist die Konkurrenz dort schon weiter?
Nichtsdestotrotz ist für mich und völlig subjektiv die EOS R die größte Innovation Canon meiner ersten Digi-Canon, der seligen D30.
note: Dieser Beitrag wurde nicht von Canon gesponsert.