Begründung? Ich darf mich nicht Ingenieur nennen, wenn ich kein Studium erfolgreich abgeschlossen habe. Kann keinen Handwerksbetrieb eröffnen, wenn ich nicht nachweisen kann das ich das Handwerk beherrsche/die Vorraussetzungen erfülle. Sehe da jetzt keinen Verstoß? Man darf es halt nicht ab Inkrafttreten rückwirkend einfordern, es greift dann bei neuen Gewerbeanmeldungen.
Da ist der Ingenieur ist vom Diplom-Ingenieur zu unterscheiden. Letzter ist
ein akad. Grad, der andere ein Berufstitel, der nach nachgewiesenen 5 Jah-
ren als Berufspraxis nach Absolvierung einer HTL (Höhere technische Lehr-
anstalt) geführt werden darf/kann, zumindest in A ist dem so.
Ein weiteres Problem besteht darin, dass die Fotografie zunehmend eine Teildisziplin bestimmter Tätigkeiten ist. Journalismus z.B. Der Lokal-Reporter kriegt noch eine Digiknipse in die Hand gedrückt, für das Foto der Preisverleihung im Taubenzüchterverein reicht das allemal. Für viele dieser Jobs hat es früher einen ausgebildeten Fotografen gegeben. Heute macht das ein anderer mal eben so mit. Restauratoren im Museum. Die Zustände werden fotografisch dokumentiert. Paklatekleber dokumentieren ihre Arbeit für den Kunden, damit man nachweisen kann, dass für Konzert XY an Ecke Z geklebt wurde.
Exakt, viele Berufe beinhalten Fotografie als wesentliche Technik der Doku-
mentation bzw. Forschung. Im Bereich Archäologie/Architektur/Bauwesen
etc. kommt da z.B. die Photogrammetrie, eventuell Luftbildinterpretation
etc. dazu und da ist für die Meisterfotografen dann schon Ende Gelände,
denn da braucht es wie im Beispiel der Photogrammetrie schon eine ent-
sprechende ingenieurmäßige Grundlage. Und warum sollten all diese Leute
dann nicht auch sonst professionell Fotografieren können/dürfen, wenn die-
se dazu entsprechend ausgestattet sind.
Fotografie ist heute in vielen Bereichen bereits schon längst eine grundlegen-
de Kulturtechnik geworden, man geht ja auch nicht mehr zum Stadtschreiber
um eine Epistel anfertigen zu lassen.
Um beim Restaurator zu bleiben, IR-, UV-, Röntgenfotografie ist bis auf letz-
tere schon lange Standard im Berufsfeld. Auch im Gesundheitwesen sind bild-
gebende Techniken allgegenwärtig und da braucht es auch keine Fotografen.
Wer eine schöne Schreibe haben möchte, bemüht einen Kalligraphen, wenn
er/sie das selbst nicht auf die Reihe bringt, nur die Zeiten der Schreibstuben
sind längst Vergangenheit. Wer meint, dass er eine Meisterbrief benötigt, der
soll dazu Gelegenheit haben, sonst ist es eine Sache des Marktes.
abacus