Gibt es einen Hinweis von Tamron, Sigma oder wo anders, dass man Objektive auf
"Werks null" zurücksetzen muss, damit sie an einer DSLM bzw. LV richtig fokussieren?
Natürlich nicht, da der LiveView-AF egal ob Kontrast-, Hybrid- oder Phasen-basiert dem Objektiv nur eine Anweisung gibt den Fokus zu verrücken, bis die Kamera befindet dass der Schärfepunkt erreicht ist und die Schärfensuche stoppt.
Spätestens im SERVO-AF (egal ob durch den Sucher oder über den Sensor) wird die Schärfeebene nicht mehr mit dem Objektiv abgeglichen, weil die Schärfensuche niemals aufhört und auch niemals eine Bestätigung erfolgt, wenn der Fokus sitzt.
Das Objektiv könnte absolut dumm und falsch kalibriert sein und würde trotzdem das Ziel treffen.
Ich hatte schon viele Objektive auf "Werks-0" (also total dejustiert) welche im LiveView getroffen hatten - auch nachdem sie beim Hersteller kalibriert wurden.
Dass Objektive im LiveView anders angesteuert werden zeigt sich schon meist dadurch, dass der Stabilisator sofern vorhanden permanent läuft.
Erst später hat man den Objektiven beigebracht, den LiveView-Betrieb zu erkennen.
Und um eines der Gerüchte oben zu zerschlagen:
Jedes Objektiv mit EF-Anschluss hat einen Mikroprozessor und eine Firmware zur Kommunikation mit der Kamera. Egal wie alt das Objektiv ist, es wurde sicher nicht mit Schaltrelais betrieben, was man schon an der Anzahl von Pins sehen kann.
Die Firmware muss nur auf dem Niveau einer Taschenrechnerfirmware sein (die es auch damals schon gab), das reicht für die Funktion völlig.
Anderenfalls würden sonst nur 2 Pins für + und - benötigt um den Motor anzutreiben, wenn keine Kommunikation mit dem Objektiv stattfinden würde.
Selbst der erste Sucher-Phasenautofokus aus SLR-Zeiten war bereits Mikroprozessorgestützt, unter anderem um die Signale des Sensors auszuwerten. Dazu reichte die Rechenleistung einer Automaten-LCD-Uhr für 5 Mark aus dem Automaten.