... aber irgendwas war an der Batis-Serie immer, was mich abgeschreckt hat... und mit f2 jetzt auch nicht so das Sonderangebot.
Vielleicht bist Du einfach nicht der "Batis-Typ" sondern eher bei GM richtig. Wer seine Priorität auf Porträt und ein möglichst weiches Bokeh mit möglichst kreisrunden Unschärfekreise bei Offenblende in den Ecken legt, kann mit einem GM nichts verkehrt machen. Vielleicht kommt irgendwann ein lichtstarkes 40er GM mit stark gerundeten Lamellen, die eine kreisrunde Blende ergeben.
Ich kann mir aber kaum vorstellen, das Zeiss zu blöd ist, abgerundete Lamellen zu verbauen. Ich denke, dass die Form der Lamellen nicht nur Einfluss auf das Bokeh, die Unschärfekreise und die Blendensterne haben, sondern auch andere Faktoren eine Rolle spielen.
Die Aussage, die der Admin von Fred Miranda getroffen hat, finde ich interessant. Im 85er Bereich besitzt er sowohl das Batis, als auch das GM und er sagt, dass beide Objektive derart unterschiedliche Eigenschaften habe, dass man sie in keinster Weise vergleichen kann und er daher auf keines der beiden Objektive verzichten würde. Eine ähnliche Meinung habe ich auch. Ich fotografiere seit Jahren mit dem 85er Batis und ja, das GM wird in vielen Bereichen ein weicheres Bokeh zeichnen und die Unschärfekreise in den Ecken sind beim GM bei f1.4 halbwegs rund. Es gibt aber auch Situationen, in denen das Batis m.M. nach deutlich die Nase vorn hat, es kann in extrem kontrastreichen und daher ungünstigen Situationen ein Bokeh mit sehr starken, ausdrucksstarken Kontrasten zeichnen und das Bokeh ist trotzdem sehr glatt, ohne dass man in LR im Unschärfebereich mit den Kontrasten oder der Klarheit herum experimentieren muss. Ein Bokeh kann man m.M. sowieso nur bedingt im Nachhinein mit LR verbessern.
Dann die Farben des Batis, die ich sowohl bei Landschaft, als auch bei Porträt als sehr lebendig empfinde.
Am liebsten hätte ich für jeden Brennweitenbereich ein Batis und ein GM. Da ich mir den Spaß aber nicht leisten kann, muss ich mich entscheiden, wie jetzt z.B. beim 135er.
Ich habe vor ein paar Wochen beim Sonnenaufgang einige Landschaftsnebel-Bilder gemacht. Das ist ja immer so eine Sache, weil sich die hohe Luftfeuchtigkeit negativ auf Auflösung, Kontraste und Farben auswirkt. Ich hatte dass 25er Batis, FE 50er Planar/f1.4 und das 85er Batis hintereinander benutzt. Das Planar hat 11 stark abgerundete Lamellen. Mit Abstand haben die beiden Batis-Objektive die besten Bilder produziert. Die Farben, Farbdynamik, Weißabgleich, Sättigung blieben komplett unbearbeitet, obwohl die Luftfeuchtigkeit so hoch war, dass das Kondenswasser vom Gehäuse tropfte.
85er Batis:
DSC05086 by
Stefan Mieth, auf Flickr
25er Batis:
DSC05057 by
Stefan Mieth, auf Flickr
Die Bilder mit dem Planar waren jetzt nicht schlecht, aber wie gesagt, fand ich die Farben des Batis trotz der widrigen Umstände vor Ort bereits ooc einfach klasse. Gerne hätte ich vor Ort auch mit dem neuen 40er Batis und vor allem mit dem APO 135er Batis fotografiert. Ein GM mit runden Lamellen, egal welche Brennweite, hätte mich vor Ort weniger gereizt, eher hätte ich gerne noch die Loxia mit allen Brennweiten ausprobiert.
Die Entscheidung Batis vs GM finde ich persönlich sehr schwierig. Das 135er Batis (Apo-Design, vermutlich die am besten korrigierten Farben im E-Mount) hatte ich bereits mehrfach im digitalen "Einkaufskorb" und dann wieder herausgenommen, weil ich mir denke, dass ich erstmal das 135er GM abwarte und ich dann entscheide. Meine Frau ist schon völlig genervt, auf der anderen Seite, wenn ich mich für ein Objektiv entschieden habe, fotografiere ich viele Jahre damit...