Heiderbacher
Themenersteller
Daher wirken auf uns Bilder mit Teleobjektiven immer etwas "intimer" bei solchen Darstellungsgrößen. Wir sind scheinbar näher dran am Objekt, was für Portraits oftmals gewünscht ist. Und wenn wir ein "normal großes" (Postkarte oder etwas kleiner) Foto der Liebsten in der Hand vor uns halten, ergibt sich ein Betrachtungsabstand, der eher dem Blickwinkel eines leichten Teles entspricht. Da hat also ein Portrait-Tele die natürlichste Wirkung.
Eine Weitwinkelaufnahme scheint hingegen die Szenerie von uns wegzuschieben, wenn wir sie in zu großem Abstand betrachten. Deswegen wirken Kinofilme auf der großen Leinwand auch natürlicher, als wenn wir sie auf einem kleinen Fernseher in relativ großem Abstand betrachten.
Das habe ich vor kurzem irgendwo genau anders herum aufgeschnappt: ein nahes Porträt mit einem weitwinkligerem Objektiv verlangt vom Fotografen nahe an das Gesicht heranzugehen und das sieht man der Perspektive auf dem Foto (evtl. zumindest unbewusst wohl) an und empfindet dann schnell mal ein Unwohlsein, weil der eigene intime Schutzraum von einem Fremden unterschritten wird. Und demzufolge findet man das Bild dann wohl nicht so super. Wohingegen man sich dann bei teleartigen Blickwinkeln nicht so angegangen fühlt.