Dabei sollte man solche Umbaugrenzen auch nicht aus dem Auge verlieren. Denn das kostet immer Zeit: immerhin muss man in so einem Fall erst die Kamera abnehmen, dann den Kugelkopf von der MS trennen, MS aus der Schulter nehmen, neue kurze Stummel-MS rein, Kugelkopf wieder drauf, Kamera wieder drauf und erst dann geht es weiter mit dem Fotografieren.
Wenn man oft die Arbeitshorizonte so wechselt, sollte man überlegen, ganz auf eine MS zu verzichten oder aber eine eingekürzte MS zu nutzen, die dann noch den vorletzten Beinanstellwinkel möglich macht oder aber einen L-Winkel mit langem Schenkel dabei zu haben, der es dann ermöglicht, die Kamera mittels im Hochformat stehenden Kugelkopfes abzusenken.
Alles läuft also wieder auf's Gleiche hinaus: letztendlich doch auf Arbeitshöhe zu verzichten.
Das kommt auch der Stabilität zugute.
Denn wenn ich das richtig verstehe, möchte der TO eine Kamera mit rund 660 g (EOS R) mit einem 200 mm Objektiv und rund 1,5 Kg kombinieren, kommt also auf knapp über 2 Kg Lastgewicht.
Glücklicherweise gibt es im Netz auch Tests mit Bildbeispielen zum Thema Reisestative, wo man deutlich sehen kann, was passiert, wenn man Grenzen bei Brennweite, Gewicht und Handhabung nicht beachtet. Es zeigt sich, dass auch gehypte Reisestative wie das Gitzo GT 1542T durchaus ihre Grenzen haben.
Da kann man an den Bildern eben direkt sehen (auch wenn nur das Schriftbild eines Geldscheines fotografiert wird), dass man auch da Ausschwingzeiten von 2 sec hat, wenn man keinen Kabelauslöser verwendet oder die Lastgrenze von etwa 2,5 Kg überschreitet (abhängig von der Brennweite).
Auch bei der Verwendung eines guten und teuren Statives kommt man also nicht umhin, einige Dinge trotzdem zu berücksichtigen.
Zaubern kann eben keiner ...
M. Lindner