Automatisches Minimal-Bracketing

Ich habe grade angefangen, mit dem Stativ zu fotografieren und gewöhne mir an, ein Minimal-Bracketing zu machen, also eine zusätzlich unterblichtete Aufnahme, weil extreme Lichter bei Nachtaufnahmen oder der helle Himmel am Tag sich oft am rechten Tonwert-Rand tummeln. Die Alternative wäre, die Lichter nach links zu schieben und nur eine stark unterbelichte Aufnahme zu machen.

Wäre es nicht schön, für Aufnahmen aus der Hand ein automatisiertes Mini-Bracketing-Feature zu haben? Schießt man mit 1/30, könnte die Kamera (ohne den Sucher zu schließen), eine 1/90 Aufnahme hinterher schießen, was dann effektiv auf ca. 1/24 hinausläuft. Dann hätte man eine "natürlich" belichtete Aufnahme, die die Tonwertkurve sinnvoll füllt (aber wo sich die Lichter in den rechten 1-2% drängeln) und eine Aufnahme, bei der die Lichter einen guten Teil der RAW Bandbreite nutzen und nicht ausfransen.

Hört sich das bescheuert an? Gibt es das vielleicht schon? Wäre eine Art HDR, wobei es weniger um den typischen HDR Look geht, sondern einfach darum, an beiden Seiten der Kurve eine sinvolle Bandbreite zu haben.

quetz67 schrieb:

Hört sich das bescheuert an? Gibt es das vielleicht schon?

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Bei Canon DSLR’s mit ML (Magic Lantern) drauf gibt es ein Auto ETTR. Man macht eine Aufnahme in M, die Software analysiert das Bild und macht dann ein weiteres mit ETTR. Bin mir aber nicht sicher ob das RAW basiert ist. Mit Skripte geht da sicherlich noch mehr.

Bei Canon M’s und P&S mit CHDK drauf gibt es Bracketing Skripte mit Histogramm Analyse. Es werden dann nur notwendige Aufnahmen gemacht. Hier arbeitet das Histogramm auch definitiv RAW basiert. Man kann dann z.B eine Aufnahme erstellen, die das RAW maximal ausnutzt und die Lichter nicht ausbrennen.

Danke dir, Joerg. Auto ETTR wäre für mich definitiv ein Feature, dass sich die Kamerahersteller auf die Fahnen schreiben könnten.

Auto HDR ist zwar auch eine nette Idee, aber so lange das fast bei allen Herstellern nur in JPGs endet, ziemlich sinnfrei.

Wie oft muss man denn dafür eine zusätzliche Aufnahme machen, wenn moderne Belichtungsmesser >100.000 Pixel haben? - das müssten dann schon sehr spitze Lichter sein, die der Belichtungsmeser selbst falsch bewertet.

Hallo Martin,
entweder ich bin blöd oder verstehe das Problem nicht oder beides.
Ich mache IMMER mindestens 3 Aufnahmen, meistens mit +-0,7 aus der Hand.
Ich habe die Erfahrung gemacht, dass Kameras nicht wirklich überzeugende hdrs liefern.
Meine drei Aufnahmen werfe ich in easy hdr 3, ein sehr günstiges Programm.
Das rechnet mir nach Einstellung ein Bild, welches nicht nach hdr aussieht sondern einfach nur meinen Augeneindruck wiedergibt, Klasse!
Easy hdr 3 orientiert automatisch, ich benutze nie ein Stativ, und ich brauche keine weitere EBV, weil das Programm fast alles kann, was PS oder lightromm sonst könnten, es geht fix&flüssig.
Egal was die Hersteller sagen zu Dynamik und Belichtungsmessung, SEHR viele Motive können zusätzliche Unterstützung in der Dynamik gut brauchen.
Mache ein "normales" Bild von dem Du glaubst, alles ist "drauf". Dann machst Du ein hdr mit konservativer Bearbeitung und +-0,7 Blenden, vergleichst und wirfst das "normale" Bild dann weg.
Der gute Rechner zu Hause am PC macht diesen Job besser als der Winz-Rechner in der Kamera, und zu Hause kannst Du das hdr EINSTELLEN wie Du es maXt.
Grüsse aus der Eifel
maro

quetz67 schrieb:

Die Alternative wäre, die Lichter nach links zu schieben und nur eine stark unterbelichte Aufnahme zu machen.

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Das ist für mich das Normale. Eine Aufnahme ist ja erst dann unterbelichtet, wenn ein Clipping in den Schatten auftritt. Clipping in den Lichtern und gleichzeitig in den Schatten ist ja schon seltener und dann ist ein Bracketing notwendig, ich brauch das allerdings nur selten.

quetz67 schrieb:

Wäre es nicht schön, für Aufnahmen aus der Hand ein automatisiertes Mini-Bracketing-Feature zu haben?

Hört sich das bescheuert an? Gibt es das vielleicht schon? Wäre eine Art HDR, wobei es weniger um den typischen HDR Look geht, sondern einfach darum, an beiden Seiten der Kurve eine sinvolle Bandbreite zu haben.

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Mein Iphone 7 macht das.
In DSLR/DSLM kommt es auch langsam auf (Bsp.: Pentax KP). Da man aber für ein kontrolliertes Ergebnis die "Mischregel" der Bilder definieren muss, wird das i.d.R. mit konventionellem Belichtungs-Bracketing aufgezeichnet und im Rahmen der Bild-Nachbearbeitung zusammengeführt.