Ich verstehe die XF10 bis heute nicht richtig, klar sie ist vom Preis weit unter der X70 positioniert worden, aber ich würde mir heute trotzdem eine gebrauchte X70 kaufen, schon allein wegen der Blendeneinstellung am Objektiv und den besseren Direktzugriffen und warum du Petrus57 eine Ricoh GR aufgibst für die Fuji verstehe ich nicht ganz? Nur wegen der Menüs?
Nein, das hatte verschiedene Gründe. 1. Spieltrieb
Ich kaufe manchmal gebrauchte Kameras, die ich eine Zeit lang benutze und dann wieder gegen andere austausche. Ich habe dadurch sehr viel über das Verhalten unterschiedlicher Kameras gelernt, und sowas geht hier über das Forum sehr gut ohne allzu großen finanziellen Aufwand oder großes Risiko. Ich konnte meine Ricoh GR II so gut verkaufen, dass ich für eine fast neue XF10 nur 30 Euro drauf legen musste. Ich wollte die Kamera einfach mal kennenlernen. Bald kommt ja die Ricoh GR III heraus. Sollte sie gut sein und in ein oder zwei Jahren der Preis gesunken oder günstige Gebrauchte verfügbar sein, kann es durchaus sein, dass ich zu Ricoh zurückkehre.
Die anderen Gründe waren: Ähnliche Menüstruktur, die Fuji Filmsimulationen, etwas höhere Auflösung, schöne Farben, bessere High ISO-Fähigkeit, ähnliche Kompaktheit und Handhabung (viel besser als bei einer Sony RX 100 z.B. und dazu noch die bessere Bildqualität diesen gegenüber) Im Vergleich mit der Ricoh ist es richtig, dass das Fuji-Objektiv an den Rändern nicht dieselbe tolle Schärfe hat. Aber das merkt man noch nicht, wenn man die Bilder auf einem 27-Zoll-Bildschirm betrachtet oder bis zu 30x40cm etwa ausdruckt, sondern erst beim Reinzoomen auf 100%. Bei den anderen Kriterien für Bildqualität, die ich oben erwähnt habe, ist die Fuji mindestens so gut wie die Ricoh oder sogar besser. Und schließlich haben fast alle Ricohs ein Problem mit Auto-Iso. Wenn man nämlich eine minimale Verschlusszeit einstellt, z.B. 1/250 Sek. für Streetfotos (im A-Modus), dann hält sich die Kamera oft nicht daran, sondern verlangsamt die Verschlusszeit, wenn das Licht schwächer wird, bevor sie die eingestellte ISO-Höchstgrenze erreicht hat. Sie funktioniert also in dieser Hinsicht nicht zuverlässig, und das kann zu ärgerlichen Verwacklungen führen. Man kann das umgehen, indem man im TaV-Modus sowohl Verschlusszeit als auch Blende festlegt oder im T-Modus die Zeit vorgibt. Aber man muss dann halt rechtzeitig den Modus wechseln. Bei der Fuji (bei allen, die ich kenne) funktioniert Auto-ISO immer so, wie man sie konfiguriert hat.
Das sind alles keine riesigen Unterschiede, aber für mich genug, einfach mal die neue Fuji ausprobieren zu wollen, während bei Ricoh gerade ein Generationswechsel stattfindet. Solche Entscheidungen sind nicht unumkehrbar, aber im Moment macht mir die kleine Fuji sehr viel Spaß.