... da wirst Du wohl bei Novoflex fragen müssen (so wie ich auch)
"Wenn man eine hochauflösende KB-Kamera mit Schwingspiegel benutzt, ist es (noch) besser, bei langen Brennweiten (lichtstarke 300 - 400 mm) zum Quadropod zu greifen ... und das nicht zwingend wegen der 4 Beine, sondern wegen der massigeren Stativschulter ... zwischen QP-B und QP-V bestehen, was die Meßwerte angeht, keine Unterschiede, die Auswirkungen auf das Bild hätten "
(Quelle war da wohl Herr Marx, der sich mit den Stativen von Novoflex wohl sehr gut auskennt)
das war jedenfalls eine Aussage, die ich mir so in etwa gemerkt habe; das deckt sich aber auch etwas mit der Beschreibung der Teile auf der Herstellerseite.
Wie ist denn deine Erfahrung mit der dreibeinigen Variante des Quadropods. Ist die stabiler, als ein identisch bestücktes Triopod?
... also Erfahrungen ? ... ich benutze Quadropod und Triopod nebeneinander. In diesem Sinne ... das Triopod hat nicht dazu geführt, dass ich das Quadropod in die Ecke gestellt habe (es kommt eben auf die Situation an). Wenn ich nicht "mehr" tragen kann, dann nehme ich eben das leichtere Stativ mit.
Und dennoch gibt es auch Nutzer, die eine "kleine" Triopod-Stativschulter sogar mit den alten Stativbeinen der 1. Bauserie (2008 !) kombinieren und trotzdem mit Nikon und einem 500er Objektiv schöne Tierbilder hinbekommen.
(ich bin jetzt aber zu faul, den konkreten Link aus den umfangreichen Fototagebüchern von
Herrn Kostrzewa heraus zu suchen ...)
http://www.antarktis-arktis.de/
Und auch im Naturfoto-Magazin wurde von
Herrn Schaub berichtet, dass man lange Supertele-Brennweiten zumindest auf ein Triopod mit den 3er-Segmentbeinen A-2830 ohne Probleme setzen kann.
(die korrekte Quelle zum dortigen Triopod-Test müsste ich aber erst noch heraussuchen)
Beim Quadropod hat sich Herr Schaub ähnlich geäußert. Er berichtet
nicht davon, dass speziell die QP-V da Nachteile hätte.
Das sind mir Erfahrungen genug ...
Aber: Man wird sich bei Novoflex schon etwas dabei gedacht haben, jetzt bringt man ja mit der TRIOPOD PRO75 eine 3. Serie heraus, die als Absetzung vom "kleinen" Triopod 3 Beine und größere Beinrohrdurchmesser mit einer sehr
massiven Stativschulter kombiniert.
Warten wir also mal die Meßwerte ab, ich vermute, dass sich das Quadropod dann eben zwischen der Triopod und der Pro75-Serie einreihen wird. Das ist ja auch nicht schlecht und muss Quadropod-Benutzern ja nicht gerade die Tränen in die Augen treiben.
Und dennoch wird wahrscheinlich die Triopod-Serie schon "für 75 %" der Fotografen auch schon ausreichen.
Und auch mit einem Quadropod hat man ein schönes Stativ und weiß sicher auch, warum man das Mehrgewicht tragen wird.
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Was ich aber zumindest sagen kann: Um das Quadropod von 3- auf 4-Bein-Betrieb umzustellen, werden
keine zusätzlichen Gelenke im klassischen Sinne verwendet, so wie sie zum Einsatz kommen, um den Beinanstellwinkel zu verändern. Es wird vielmehr eine Verriegelung gelöst, um das Bein in der Fassung zu drehen !
Das zeigt sich auch darin, dass die Labormeßwerte weniger einen Unterschied in diesem Mechanismus abbilden können, als sich eine typische "Schwäche" in der Mittelsäulenbefestigung zeigt - die es ja logischerweise nur bei der 4-Beinausführung gibt, nicht bei der QP-V. Den Preis zahlt man eben als Nutzer einer Mittelsäule (wie bei anderen Herstellern auch, warum gibt es sonst die Umbausets für die 055er Serie von Manfrotto). Die Kurbelmittelsäule des neuen PRO75-Statives ist da deutlich stabiler, dafür ist das ganze Stativ aber noch mal viel teurer und schwerer.
Ein Grund für mich, beim Quadropod eben gerade die Version ohne Mittelsäule zu kaufen (dann hätte ich natürlich auch die QP-B ohne alles nehmen können, aber dann hätte ich ja nicht die weiter oben beschriebenen Vorteile der QP-V-Stativschulter nutzen können.
Wie so oft im Leben musste ich mich also entscheiden ...
M. Lindner
Anmerkung:
Zur Größe der Stativschulter - ich glaube immer noch, dass es für den Konstrukteur einfacher ist, ein besonders stabiles Stativ konstruieren zu können, wenn man eine große massive Stativschulter nutzen kann. Das Triopod ist auf Kompaktheit optimiert (die Labormesswerte zeigen, was man damit leisten kann, es ist kein Überflieger, muss sich aber hinter den Platzhirschen auch nicht verstecken). Schwieriger wird es dann wieder bei einer massiven Stativschulter, die wie beim PRO75er dann für den Zubehörwechsel innen hohl ist und praktisch nur aus einem Ring besteht.
Das Ganze ist aber immer auch ein Zusammenwirken aller Teile (von oben nach unten): Plattenbefestigung an der Kamera + Klemmung der Schnellwechselbasis + Kugelkopf + Stativschulter + Stativbeine + Fußtyp
Für einen naturwissenschaftlich orientierten Menschen ist es daher schwierig, bei so viel Einflussfaktoren einem Element eine entscheidende Rolle zuweisen zu wollen.
Zu den Details: Bei der Triopod-Schulter brauche ich einen Adapterring, um am Kameragewinde für den Kugelkopf auf 3/8 zu kommen, beim Quadropod habe ich gleich nativ diesen Gewindeduchmesser. Auch das hat zahlenmäßig sicher einen Einfluss, aber zeigt sich das auch im Bild ?
Änderungen in Details haben da vielleicht Auswirkungen im "Zehntelbereich", aber durch die Vielzahl dieser Glieder der Wirkkette wird vieles eben wieder kompensiert - anders wäre nicht zu erklären, dass Fotografen auch mit einfacheren Gerätschaften trotzdem sehr gute Bilder hinbekommen.
Ich glaube also nicht, dass man (bzw. der TO) mit dem Kauf der Quadropod-Basis QP-V etwas falsch macht (außer natürlich der Gewichtsunterschied) - und jetzt kann man das Quadropod ja auch noch weiter aufrüsten, indem man die dicken Beine der neuen PRO75-Stativserie anschraubt (das ist eben auch ein Vorteil der modularen Bauweise der Novoflex-Stative)
aber das Optimum wird man wahrscheinlich nie finden (besonders nicht in Fotoforen) ...
M. Lindner