Danke für dein Lob, Matthias.
Ich hatte den Thread vor nunmehr 4 Jahren eröffnet und freue mich, dass er immer noch lebt. Und das recht kräftig.
"Füllt den Thread mit den Bildern, die ihr als kreativ oder künstlerisch oder als Kunst empfindet. Das subjektive Empfinden alleine zählt als ästhetischer Maßstab. Legt euch keine quantitativen Beschränkungen auf."
Das war mein Aufruf in meinem Startbeitrag vor mittlerweile 1025 Beiträgen.
Das Tolle ist, dass er genauso geworden ist, wie ich es mir gewünscht habe. Er ist eine undogmatische Spielwiese, auf der jeder seinen Ideen freien Lauf lassen kann und lässt. Es herrschte nie herablassende Überheblichkeit und Rechthaberei. Ich kann nur sagen "Danke - Und weiter so".
"Und trotzdem würde ich Jürgen (aka Steinkreis) gerne fragen, wie er im Allgemeinen zu seinen endgültigen Bildern kommt. Ist es bereits ein fertiger Entwurf im Kopf bevor Du überhaupt die Kamera in die Hand nimmst? Oder entstehen Deine Bilder mehr zufällig aus Lust und Laune heraus durch herumprobieren und Erfahrung?"
Zum Werden meiner Bilder: In den letzten Jahren hab ich viel experimentiert und auch viele Stilwechsel gehabt. Ursprünglich komm ich von der reinrassigen Naturphotographie / Schwerpunkt Pflanzen, Pilze, Insekten und natürliche Strukturen. Mit dem Umstieg von der analogen Fotografie zur Digitalfotografie eröffneten sich mir ganz neue Möglichkeiten des Experimentierens und der Bearbeitung. Experimentieren wurde preiswert. Experimente auf Diafilm (mein ca. 30 Jahre lang bevorzugtes Medium) und Negativfilm waren teuer und nicht immer stand ein eigenes Labor zur Verfügung. Am Anfang des Experimentierens und dem Abweichen von der ultrascharfen Wiedergabe stand die Darstellung der bewegten Natur durch Langzeitbelichtungen von Wasser. Dann stieß ich auf Bilder, bei denen der Fotograf die Kamera vertikal oder horizontal während des Belichtungsvorgangs bewegt hatte. Man kennt das aus der Motor-und Radsportfotografie. Das fand ich faszinierend und hab die Methode dann für mich weiterentwickelt: diagonale Bewegung der Kamera, Rotation ums Drezoom, Drehung der Kamera mit feststehender Brennweite... Diese Aufnahmen waren in der Hinsicht geplant, dass ich die Tageszeit berücksichtigen musste: optimal ist der frühe Morgen vor und kurz nach Sonnenaufgang und analog dazu der Abend. Oder ich habe von natur aus dunkle Areale aufgesucht. daraus ist z.B. mein Zyklus "Magischer Wald" entstanden. Darstellung der Erfahrung des Mystischen und Märchenhaften. Die Motive mussten natürlich zur Methode passen. Das erfasse ich aber intuitiv. In weiteren Phasen hab ich dann die Formen in Strukturen, später dann in Farben oder einfach Licht aufgelöst. Das Vorgehen ist erfahrungsgeprägt intuitiv, das Aufsuchen der Motive geplant: Blumenwiesen, Wälder, Getreidefelder, Fließgewässer. Auf Wanderungen und Fahrraderkundungen fallen mir z.B. gerade blühende Pflanzen (z.B. Mohn, Akelei...) auf. Da geh oder fahr ich dann mit der Ausrüstung hin. Im moment isind wieder das Getreide und all die Blütenpflanzen angesagt. Und, neben der bestechenden Schärfe bei Makroaufnahmen, ists mir im Moment nach Offenblende. Ich hab ein neues Makro mit f2,8 und 105mm. Das will ausgeführt werden. Und ich werd mein altes 50/1,8er rauskramen, mit einem Achromaten bestücken und offenblendig fotografieren. Bokeh halt.
Die farbgebung/-intensivierung am PC ist intuitiv, je nach Tagesform. Früher hab ich auch viel Grafisches mit Factalius gemacht. fand ich faszinierend. Ist aber in den Hintergrund getreten. Im Moment nutze ich das, was mir PS CC so bietet, wobei ich keine Fotomontagen mache. Noch nicht. Aber ich glaub nicht, dass das noch kommt. Aber es kommt noch vieles. Ich bin selbst gespannt. Immer wieder kommt das quälende Gefühl des Stagnierens. Meine Frau kennt das schon und sagt: Das kommt immer vor der Häutung. so gehts weiter - Bis der Deckel auf die Nase fällt.
So - Jetzt wisst ihrs.
Gute Nacht
Weitermachen
Ich freu mich drauf
Jürgen