F Stabi bei Makro

nenni · 26. Juli 2020

Ich hab mal ne Frage zu obiger Sache.
An meiner Nikon benutz ich als Makro ja das Tokina 2.8/100.
Ein tolles Objektiv.

Aber da ich ja oft spontan und deshalb ohne Sativ fotografiere, kommen je nach Tages-Form und Lichtzustand einige verwackelte Aufnahmen zustande, ich ich noch mehr ausschließen möchte.

Ist im Makrobereich eigentlich ein Stabi auch von Nutzen oder bringt der bei den Entfernungen nicht so richtig was?

AF ist da ja schon was anderes, weil man im Nahbereich doch öfter mal "nachhelfen" muß.

Gordon Schamwayne · 26. Juli 2020

Das Tokina 100mm 2,8 ist ein sehr gutes Makro, wie fast alle Macros. Da du wohl eine D750 verwendest ist das auch eine gute Kombi. Hier im Forum gibt es etliche Spezialisten die sehr gute Bilder abliefern. Das ist aber wohl alles eine Übungsache. Ein Stabi ist wohl im Nahbereich bis 1:1 nicht nötig. Unter Youtube_Photoinspirator gibt es viele Tipps. Der man. Focus wäre ein Tip von mir. Einfach Abstand einstellen und sich mit der Kamera ans Objekt heranarbeiten. Grelles Sonnenlicht vermeiden, ggf. einen Blitz mit Bounzer einestzen. Habe schon mit und ohne Stativ gearbeitet, da es auch zB. bei Blende 8 um Millimeter geht. Gute Ideen habe ich auch aus dem Buch Makro-& Nahfotografie (Markt&Technik) erhalten gab es mal für 20,- Euro. Ein paar "Trockenübungen" zuhause egal ob Blumentopf, Armbanduhr oder Münzen verbessern den Erfolg wenn es ernst wird.

:

nenni · 26. Juli 2020

Danke.
Geübt mit dem Tokina hab ich ja schon, wie in einigen Themenbereichen zu sehen ist

.
Geht ja nur um den Stabi, der da ja nicht vorhanden ist.

Gordon Schamwayne · 26. Juli 2020

Sorry, habe mir mal ein paar Bilder angeschaut. Besonders die SW Aufnahmen (wilde Möhre) finde ich sehr gelungen.
Das Thema Stabi an Makro-Objektiven wurde hier schon abgehandelt und in der Mehrheit als nicht notwendig empfunden.

nenni · 26. Juli 2020

Ich hatte ja einen konkreten Anlaß zu fragen:
Heute morgen wollte ich spontan von der Wilden Möhre eine noch dichtere Aufnahme machen als bisher - siehe bei Pflanzen das Makro.
Von den 6 Aufnahmen waren 4 verwackelt, eine ging noch und die gezeigte war brauchbar.
Deshalb die Frage, ob man das durch nen Stabi verbessern kann, wenn das Stativ nicht greifbar ist.

HaT · 26. Juli 2020

nenni schrieb:
Ich hatte ja einen konkreten Anlaß zu fragen ...
... Deshalb die Frage, ob man das durch nen Stabi verbessern kann, wenn das Stativ nicht greifbar ist.

Nuja, generell kann man sagen, ein Stabi ist besser als keiner, aber: es kommt immer auf die Aufnahmesituation an;

Du fotografierst mit einer D750 ein Makro bei ISO 450 mit 1/100 sec; bei ISO 900 wärst Du bereits bei 1/200 sec, bei ISO 1800 bei 1/400 sec ...
"Richtige" Makros erfordern schon ein Stativ oder eben die richtigen Aufnahmeparameter, die Du bis zu einem gewissen Grad noch beeinflussen kannst. Willst Du das nicht oder bist Du zu bequem, könnte ein Stabi durchaus helfen, ob ausgerechnet hier ein Stabi geholfen hätte, kann wohl keiner genau sagen, denn ABM, Entfernung und Wirksamkeit sind unbekannt und könnten bestenfals die jeweiligen Hersteller beurteilen. Versuch' macht kluch. Ich würde mich keine Prognose abgeben trauen, warum Du aber 6 Bilder machst, von denen 2 brauchbar und eines zeigbar ist, weißt nur Du; hattest Du die Aufnahmeparameter verändert oder nur versucht immer mehr still zu halten?

nenni · 26. Juli 2020

Ich hatte einfach versucht, stillzuhalten und dachte, daß das langt.
Es war Auto-Iso eingestellt mit 100hunderstel mindest.
Wobei ich jetzt auch zur Erkenntnis gekommen bin

, daß ein Stabi ja meines Wissens nur seitliche Bewegungen beeinflußt.
Bewegungen vor und zurück, die die Schärfe verändern - besonders im Nahbereich wie gehabt, ja eher nicht.
Also entweder Beruhigungstee oder halt doch das Stativ rausholen, besonders wie sowas wie beim letzten Motiv.
Wie schon geschrieben, war das ein Spontanschuß - aber auch die hätte ich gerne scharf.

Ist doch gut, wenn man ne Frage stellt und zum Überdenken angeregt wird.

Uli.sp · 26. Juli 2020

Moin,

also Bewegungen vor und zurück kann der Stabi natürlich nicht ausgleichen aber warum sollte er bei horizontalen und vertikalen Bewegungen nicht funktionieren; woher soll der Stabi denn wissen wohin du fokusiert hast und ob er vielleicht den Dienst einstellen kann?
ich gehe schon davon aus, dass du bis zu zwei mal längere Zeiten aus der Hand mit Stabi halten kannst.

Viele Grüße

Uli

HaT · 26. Juli 2020

nenni schrieb:
Ist doch gut, wenn man ne Frage stellt und zum Überdenken angeregt wird.

Geh' doch einfach zum "Händler Deines Vertrauens" und teste mal das Nikkor 105 Makro mit VR oder das Sigma Makro 105 OS; Dir sollte aber auch bewußt sein, je länger die Brennweite und desto größer der ABM (damit auch die kürzere Entfernung zum Motiv) desto mehr Licht brauchst Du; vlt würde Dir eine kürzere Brennweite mehr "bringen" bzw Deinen Anforderungen eher entsprechen. Ich hab z. B. nicht den Eindruck, dass Du tatsächlich ABM 1:1 bei einer 100er BW bräuchtest; aber das kannst nur Du selber beurteilen.

Ich hab' Makro mit einem alten 90er Makro (ABM 1:2) begonnen und hab' nie mehr gebraucht, auch wenn ich jetzt mehrere Makro-Brennweiten habe.

Waldbeutler · 26. Juli 2020

nenni schrieb:
Wobei ich jetzt auch zur Erkenntnis gekommen bin , daß ein Stabi ja meines Wissens nur seitliche Bewegungen beeinflußt.
Bewegungen vor und zurück, die die Schärfe verändern - besonders im Nahbereich wie gehabt, ja eher nicht.

Dagegen nutzt man dann den AF-C.

nenni · 26. Juli 2020

Das bringt auch im Nahbereich bei wenigen MM was?
Wird morgen gleich ausprobiert.

Aber eigentlich wußte ich das - warum vergeß ich sowas im Eifer des Gefechts

? Blöd.

Ansonsten werd ich mich mal um ein anderes Stativ bemühen, was ich auch wirklich dabei hab/haben will.
Oder das jetzige auf Einbein umfummeln.

wurzelwaerk · 26. Juli 2020

nenni schrieb:
Das bringt auch im Nahbereich bei wenigen MM ws?

Ja klar. Kamera auf AF-C, den Fokus weg konfigurieren vom Auslöser (back button focus) und dann bleibt der Daumen auf dem Fokus, während der Zeigefinger gezielt auslöst. Scharfe Ausbeute liegt so bei 60-75% bei mir.

WENN Du allerdings mit VR arbeiten solltest, musst Du am halben Auslöser immer warten, bis der sich eingeschwungen hat.

nenni · 26. Juli 2020

Danke für den Hinweis.

Stimmt ja mit dem Warten - da hat mir meine Ungeduld schon am Telezoom diverses verhunzt.

Aber ich werd wohl doch demnächst eins mit VR besorgen, weil das auch als leichtes Tele herhalten soll.

100roller · 26. Juli 2020

Ob Nahbereich oder Makro, der Stabi schnurrt immer, damit das Sucherbild ruhig "steht". Fokussiert wird dann manuell. Im Makrobereich nutze ICH kaum den AF, auch nicht AF-C. Aber sonst seit Jahren ausschließlich: AF-C mit AF-ON / Backbutton-Fokus.

nenni · 26. Juli 2020

Eigentlich hab ich das sogar eingestellt - eigentlich.

Ich muß nur entsprechend dran denken und den Daumen im entscheidenen Moment drauflassen

-

Tom.S. · 26. Juli 2020

Der Stabi, egal welchen Herstellers, verliert ab ca. 1:3 sehr rasch an Effektivität und ist bei 1:1 nicht mehr vorhanden. Das beschreibt auch Nikon in seinen Hinweisen zum Stabi des 105VR.
Würde trotzdem aus anderen Gründen aber das Sigma 105OS nehmen.

nenni · 26. Juli 2020

Gut zu wissen!

Hab ich schon im Visier

.

Nikon zu teuer und das Tamron hat nur 90 und kostet auch 200 Taler mehr.

Tom.S. · 26. Juli 2020

Das Nikon weder so gut wie das Tamron noch wie das Sigma. Aber dafür teurer :ugly:

nenni · 26. Juli 2020

Auch gut zu wissen, falls ich doch mal mit Geld rumschmeissen will

.

Auch hier noch mal Dank an alle Tippgeber!

Steinkreis · 26. Juli 2020

Mein Nikon AF-S 85/3,5VR und das Sigma HSM 105/2,8OS haben beide einen Stabi. Aus Erfahrung kann ich sagen: er bringt auch im Nahbereich ne Menge. Man merkt es, wenn man ihn mal ausgeschaltet hat und vergessen hat, ihn wieder anzuschalten. Zusätzlich zum Stabi nutze ich Einzelfeld-AF-Messung und lege das aktive AF-Feld auf den bildwichtigen Teil. Wenn man die Spot-Belichtungsmessung nutzen möchte, ist diese an das aktive AF-Feld gekoppelt. Als AF-eINSTELLUNG nutze ich den Af-C um meine eigenen Pendelbewegungen zu kompensieren (s.auch Michael Waldbeutler). Ein Stativ habe ich noch vor 20 Jahren für Makros genutzt. Heute haben wir eigentlich immer Wind. Darum nutze ich für Makros Stative nur für Pilze, Holz- oder Steinstrukturen.
Als sehr preiswertes Makroobjektiv incl. Kopf ist das Rollei Compact Traveler Mini M1 zu nennen (momentan bei Rollei in einer Preisaktion). Interessant, wenn man auch ein größeres Stativ benötigt, wäre das Rollei CT5c Carbon. Hier kann man die langen Stativbeine gegen kurze Beine austauschen und erhält quasi das Rollei Compact Traveler Mini M1.
Hier einige Links zu den Stativen:

https://www.nikon-fotografie.de/community/threads/reisestativ.296992/

https://www.nikon-fotografie.de/community/threads/rollei-stativ-compact-traveler-mini-m-1.296524/

https://www.youtube.com/watch?v=I9IopwkVQhA

https://www.youtube.com/watch?v=5IVjgZY8qWs&t=273s

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