Hallo kaptainlu,
also viell. hilft es dir weiter wenn ich dir kurz von meinem Weg erzähle:
Seit vielen Jahren hatte ich in den Urlauben immer die alte Analoge EOS 650 mit etwas angeschlagenem Zoom-Objektiv, die Rollei 35T meiner Eltern oder auch oft Einwegkameras dabei, irgendwie hat es mir immer Spaß gemacht.
Ich habe mich aber nicht ernsthaft damit beschäftigt. Was sicher an den Ergebnissen aufgrund der Entwicklung im Supermarkt, an den Kameras, aber auch am fehlenden Wissen lag.
Seit 2016-2018 kam ich dann über die Sony A7 und die Voigtländer Optiken auf Leica M-Mount - da war der Weg dann sehr kurz zu einer Leica.
Ziemlich zeitgleich mit einem Freund mehr mit dem Thema "analog" beschäftigt und entdeckt, dass Analog halt nicht "flaue Farben, abgesoffene Schatten" bedeutet.
Man muss nur richtig belichten!
tolle Beispiele analoger Bilder findest du u.a. hier:
MFL: Selected Works Winter 2018 / 2019
MFL: Selected Works Sommer / Herbst 2018
Carmencitafilmlab: Selected Works 2018
Zu den Kameras: Am Anfang war die Nähe zum Digitalen sicher nicht verkehrt und die Kosten sind bei 135er / 35mm Film auch noch etwas geringer pro Bild.
Ich würde mir allerdings einen neueren Body mit guter Belichtungsmessung und vor allem gutes Glas gönnen!
Den Ansatz hier etwas kompatibles zu deinen bisherigen Optiken zu nehmen finde ich deswegen gut, das gibt dir auch Sicherheit.
ganz wichtig bei Film ist: ÜBERBELICHTEN und Belichtung auf die Schatten messen! Es gibt hier jede Menge Tutorials / Erklärungen dazu - findest du sicher im Web
hier mal 4 sehr gute:
Sehr hilfreich ist auch der MFL-Filmratgeber:
https://www.***********.de/der-filmratgeber-2015/ // MFL Filmratgeber - Direktlink
Die Blogs der Profi-Labs sind (fast) immer sehr lesenswert!
Ich würde dir auch raten, die Filme erstmal zu einem guten Lab zu geben und gezielt um Ratschläge zu bitten, ob die Filme gut belichtet waren oder Mängel vorliegen! Die Leute kennen sich aus
Auch würde ich deine Ergebnisse nicht anhand der CD oder Ausdrucke der Bilder aus dem Drogeriemarkt beurteilen sondern sie gut scannen (lassen).
Das macht einen riesigen Unterschied und war sicher mit ein Grund wieso ich es nicht früher für mich entdeckt habe!
Die Drogeriemarkt Scans und Ausdrucke sind aufgrund der Massenabfertigung und geringen Qualität sehr demotivierend!
(Mit im Drogeriemarkt entwickeln lassen und selber scannen habe ich dagegen gute Erfahrungen, bevorzuge aber trotzdem das Fachlabor)
Sehr hilfreich ist auch dieser Link, falls das Ergebnis mal nicht so ist wie gewünscht:
UNDERSTANDING FILM FLAWS
Das Interesse für Mittelformat etc. kommt dann sehr schnell wenn du dich mehr mit dem Thema beschäftigst und erste Erfahrungen mit Film gesammelt hast
ein tolles 35mm Set-Up ist aber nie verkehrt - deswegen würde ich damit starten
Begonnen hat mein MF-Weg mit der Mamiya RB67 - verhältnismäßig günstig aber ein sehr großer Brummer! Hier würde ich dir jedoch ein Prisma an Herz legen, damit fokussiert es sich deutlich leichter.
Seitdem die M6 bei mir ist, hab ich mit der Sony ziemlich genau 500 Bilder gemacht. 2 im Urlaub und 400 an einem Geburtstag wo ich gebeten wurde "etwas zu fotografieren" (wer kennt das nicht). Die belichteten Filme habe ich dagegen aufgehört zu zählen, allein im Urlaub waren es 14.
Für mich als Hobby bietet analoge Fotografie einen Reiz den das Digitale nicht hat.
Die Diskussion fangen wir hier jetzt aber besser nicht an
ich wünsche dir viel Spaß und bei Fragen kannst du dich gerne hier melden!
Viele Grüße
Philipp
P.S.: das mit dem Belichten ist übrigens echt kein Stress, viel einfacher als Gedacht
du musst nur schauen, dass du immer eher mehr Licht als zu wenig einfängst!