Mir ist gerade noch eingefallen, dass es in LR ja einen Regler gibt, mit dem man den Grad der automatischen Verzeichnungskorrektur (aka Objektivprofilkorrektur) mehr oder weniger stufenlos regeln kann, also von 0% (keine Korrektur) bis 100% (Objektivprofilkorrektur vollständig angewandt) und wenn man mag, bis zu einer "Überkorrektur" bis 200%.
Wenn man den Distortion-Regler zwischen 0% und 100% hin und her schiebt, kann man LR sozusagen bei der Verzeichnungskorrektur zusehen. Man sieht hier auch sehr schön, an welchen Stellen das Bild gestaucht bzw. gestreckt wird und wie die dunklen Ecken durch die Korrektur aus dem Bildfeld verschwinden (ich habe das gerade mal mit einem mit dem FE24-105 aufgenommen Bild probiert). Man kann dabei auch wunderbar prüfen, ob und wie sich die Schärfe in einzelnen Bereichen verändert, indem man den gewünschten Bildausschnitt in 1:1 Ansicht oder bei Bedarf mit noch stärkerer Vergrößerung betrachtet, während man den Distortion-Regler zwischen 0% und 100% verändert.
Man müsste das mal mit einem Testchart probieren, aber zumindest bei Real-Word-Aufnahmen mit dem FE24-105 fällt es mir selbst bei 200% Ansicht schwer, überhaupt einen Schärfeverlust durch die Verzeichniskorrektur zu erkennen.
Ein 16-55er steht mir nicht zur Verfügung, um einen direkten Vergleich zu machen. Die
RAW-Samples auf DPReview, die mit 16mm aufgenommen wurden, zeigen zu wenige Details in der Schärfezone, um einen Schärfeverlust gut beurteilen zu können. Mein Eindruck ist, dass die Verzeichnung in WW-Stellung beim 16-55er stärker ist als beim 24-105, aber das ist schwer zu beurteilen, wenn man keine identischen Bildausschnitte vergleichen kann. Wer über ein 16-55er und eine aktuelle LR-Version verfügt, kann ja selber testen.