Ansonsten würde ich sagen der Fehler liegt hinter der Kamera.
Mit ner 1.4er Blende umgehen ist nicht ganz einfach.
In den Threads wo von 6-7 Fehlfokussierenden Sigmas gesprochen
wird glaube ich nicht mehr an eine Schuld seitens Sigma.
Das kannst du so meiner Meinung nach nicht sagen. Mit einer 1.4er Blende umzugehen, ist so schwer nun auch wieder nicht. Da muss man nur ein paar Spielregeln beachten und schon klappt das auch.
Diese Fehlfokusgeschichte bei Sigma muss man etwas differenzierter betrachten. Es gibt einige Szenarien:
- Szenario 1: Die Kamera liegt im Toleranzbereich, weicht aber dennoch leicht vom optimalen Fokuspunkt ab. Nun kauft man eine lichtstarke Festbrennweite (vielleicht sogar die erste überhaupt) und nun fällt zum ersten Mal ein Fehlfokus auf. Kauft man z.B. fünf Sigmas hintereinander, die allesamt einen perfekten Fokuspunkt haben, stimmen die alle nicht, weil die Kamera minimal daneben liegt. Problem liegt also an der Kamera und würde mit einer lichtstarken Canon-Festbrennweite auch auftreten.
- Szenario 2: Sowohl Kamera als auch Objektiv stimmen grundsätzlich. Nun ist es aber so, dass die Sigma-Festbrennweiten im unteren Brennweitenbereich meiner Erfahrung nach immer eine höhere Ausschussquote haben als Canon-Objektive. Das mag vielleicht daran liegen, dass Sigma das AF-Protokoll nicht komplett richtig verarbeiten kann, oder es liegt daran, dass ein Objektiv (z.B. das 30er) nur einen sehr kurzen Fokusweg hat und damit der AF-Motor Schwierigkeiten hat, die richtige Postion korrekt anzusteuern. Wie auch immer, man hat einen erhöhten Ausschuss und meint dann, ein generelles Fokusproblem zu haben. Das 30er ist dafür meiner Meinung nach so ein Kandidat. Die längeren Sigmas, z.B. das 150er Makro sind von dem Problem wahrscheinlich nicht so betroffen. Bei den Weitwinkel-Zooms, wie z.B. 10-20, ist das auch kein so großes Problem, weil der Schärfebereich sowieso riesig ist. Ein kleiner Fehlfokus fällt da nicht auf.
- Szenario 3: Das Sigma 50 1.4 steht für mich beispielhaft für Szenario 3. Es hat meiner Erfahrung nach zwei generelle Probleme - das erste ist der Fokusshift beim Abblenden. Das ist nicht viel, aber es gibt ihn und es kann zu Fehlfokussierungen führen. Zum anderen kann ich mit ziemlicher Sicherheit behaupten, dass der Fokuspunkt je nach Entfernung wandert; d.h. im Nahbereich liegt der Fokus weiter vorne als im Fernbereich. Somit lässt sich das 50er beispielsweise nur in einem bestimmten Entfernungsbereich korrekt fokussieren. Da hilft also auch eine Justage nichts. Das ist ein ganz generelles Problem dieses Objektivs. Viele merken das vielleicht nicht, weil bei ihrem Nutzungsverhalten das Problem nicht sichtbar wird. Daher behaupten die auch steif und fest, ihres wäre perfekt und wundern sich über die vielen Beschwerden.
Man kann also nicht einfach behaupten, die Probleme liegen daran, dass jemand das Objektiv und die Lichtstärke nicht beherrscht. Das kann es schon auch geben, aber oft ist es eben tatsächlich die Technik, die einem einen Strich durch die Rechnung macht - selbst wenn man fünf oder mehr Objektive eines Typs probiert und immer Schwierigkeiten hat.