Das ist total lieb, dass Du das alles für mich (und andere) zusammengefasst hast. Ich weiß das alles schon ein bisschen und spreche/schreibe wirklich nur über das was da steht, nämlich wie man die Kurve der Abnahme der Lichtmenge über die Distanz oder andere Möglichkeiten (siehe unten) verändert.
Nimm Dir gedanklich eine Säule und überlege wie Du sie von der Seite so anstrahlen kannst, dass sie vorne (0 Grad) "korrekt" belichtet ist und an der Seite genau in der Mitte schwarz (oder einen Helligkeitswert x) erreicht bzw. schon ein Stück früher bei 0 ist.
Nenne es statt « Lichtabfall » lieber « Lichtintensität » oder Lichtstärke.
Aber nein, ich nenne es Lichtabfall und genau um den geht es mir; natürlich impliziert das auch die jeweilige Lichtstärke bzw. Lichtmenge am Punkt x, weil die Veränderung von Punkt a nach b wiederum über diesen Wert die Abnahme definiert. Die zugehörige Kurve ist umso steiler je näher wie dran sind und flacher je weiter wir weg sind.
Ich hatte vorhin kurz überlegt, ob ich ein bisschen weiter weg gehe und dann zwei Reflektoren aufstelle, aber das geht dann am Modell vorbei oder bringt gebündelt mehr Licht, was ich über Blende, Zeit, Iso ja aber wieder raus nehme. Wobei das je nach Diffusion auch nicht stimmt, weil ich ab der richtigen Größe ja weiter um ein Objekt herumgehe mit der Beleuchtung bzw. über die Überlagerung zweier Reflektoren einen unterschiedlichen Verlauf der Lichtstärke auf das Objekt bekomme.
Aber und jetzt wird es (für mich) spannend: wenn ich am Licht selbst schon einen Verlauf hätte, könnte ich den Lichtabfall am bzw. mit dem Lichtformer statt mit der Entfernung gestalten.
Wir machen das ja regelmäßig mit Filtern vor dem Objektiv, aber das betrifft immer das ganze Bild, entweder linear oder radial usw.
Von Diffusorstoff mit Verlauf habe ich noch nichts gehört, evtl. ist das nicht praktikabel, aber mit diesem könnte ich ja jede einzelne Lichtquelle manipulieren wie ich es z.B. mit dann mache wenn ich eine Linse vor dem Licht habe. Man könnte folglich einen Stoff dicker werden lassen oder auch Waben enger.
All das bringt mich aber wieder mal zum Schluß, dass
man ich mit Blitzlicht viel mehr zufällig Ergebnisse produziere in der Regel über Annäherung, während ich mit Festlicht und einem Monitor zur Ansicht der Ausgabe ganz gezielt Architektur von Helligkeitswerten produzieren kann. Mit der richtigen Software, die automatisch Helligkeitsänderungen zwischen Punkten mißt, könnte man folglich viele Kurven anschauen. Man könnte mathematischer vorgehen als nur mit Wissen, Bauchgefühl und Geschmack.
All das kann man ganz prima im Photoshop angehen z.B. wenn manche Leute ihrer Architekturaufnahmen in stundenlanger Arbeit mit Grauverläufen manipulieren; und ich denke eben jetzt laut nach wie man das mit dem Licht selbst (an kleinen Objekten) anstellen könnte.
Man stelle sich nun Unmengen von LEDs vor, deren Helligkeit man anhand von Vektoren auf einem Bild am Monitor steuert. Was das noch mit Fotografie zu tun hat? Nichts und alles.
Wobei ich mich ja gerade frage wie man diese Geschwindigkeit des Werteabfalls in Photoshop/Illustrator einstellt. Es wäre Quark anzunehmen, dass alle Verläufe nur linear anzulegen wären. Allein ich erinnere mich nicht wie ich von weiß nach schwarz den hellen Bereich ganz langsam und den schwarzen schneller kommen lasse bzw. umgekehrt. Gab es da nicht noch den mittlerwen Grauwert, den man weiter nach rechts oder links gesetzt hat? Ja, da war was.