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Wie früh ist zu spät - Wildlife/Tarnung/Ansitz

Gast_404977

Guest
Hallo in die Runde,
Da es hier ja einige erfahrene Tierfotografen gibt. Wollte ich einfach mal zum Thema Wildtierfotografie anfragen, wie ihr das so macht und was ich als Anfänger alles falsch mache. Mich hat jedenfalls das "Jagdfieber gepackt". Nicht falsch verstehen, esse seit über 10 Jahren keine Tiere mehr..

Ich ziehe seit gut 4 Wochen mit Nikon KB + 200-500 f/5.6 durch die Gegend und versuche mich in der Pirsch als auch im Ansitz. Meine für den Anfang angepeilten Arten (Pfälzer Weinberge und Pfälzer Wald) sind Eulen Vögel, Rehe, Füchse und Dachse.

Bei Rehen blicke ich mittlerweile durch, was wichtig zu sein scheint; nämlich Windrichtung und geduldig tarnen. Oder Pirsch en und (sehr) leise sein, in der Deckung bleiben. Dann kommt das Rehwild regelmäßig auf seine Lichtungen.

Bei den Eulen scheint nun die Balz vorbei zu sein. Ich höre hier in den Weinbergen gerade weder Steinkauz, noch Waldohreule. Schöne Fotos von kleinen Waldohreule sind mir gelungen, was aber wirklich nicht schwer ist. Die adulten Tiere finde ich nicht. Jemand Tipps? Mit den Steinkäuzen komme ich gar nicht zurecht leider. Habe hier bereits 2 Nußbäume gefunden, die wohl als Schlafraum genutzt werden. Allerdings lief das die bisherigen 10 Ansitze so, dass ich entweder bei Ankunft zwischen 5 und 5.30 uhr an meinem gebauten Versteck den kleinen Kauz entweder verscheucht habe oder ihn durch die Blätter nicht finden konnte bis ich ihn dann gegen 9 Uhr, wenn ich spätestens ging aufgeescheucht hatte. Die Tiere scheinen ja nicht immer am selben Ort im Baum zu sitzen. Hinzu kommt, dass gerade ein Star dort brütet. Heißt, wenn ich zum Baum komme, bewegt sich der Steinkauz und wird wohl für den Star sichtbar, was den Star dazu veranlässt, den Steinkauz fortzumobben. Nach solch einer Aktion kam er bisher nicht mehr zurück. Zwischhen meinen Ansitzen habe ich immer 2-3 Tage verstreichen lassen und zusätzlich den Steinkauz gewechselt, um nicht zu viel zu stören.

Dachse fand ich hier in der Gegend bisher erst 2 Bauten. An einem Bau war zuvor laut Anwohner eine Fuchs Familie drin, die vom Dachs vertrieben wurde. Nach meinem 2. Ansitz fand ich den Dachs tot am Straßenrand... Der zweite Bau ist leider nicht fotogen, weil die Ausgänge im dichten Gebüsch liegen und manche Eingänge anscheinend nur sporadisch morgens genutzt werden. Dann bin ich leider nicht dort (müsste sonst mit dem Auto anfahren).

Füchse sehe ich immer und immer wieder in der Ferne oder beim Kreuzen von Wegen. Um aber näher ran zukommen war ich an den Fuchsbauten noch nicht erfolgreich. Dann kommen sie nicht zu den passenden Urzeiten raus.

Als Tarnung verwende ich meistens olivgrüne Kleidung, Flecktarnschal zur Kontuverwischung und Äste und Grünzeug vor Ort. Daran kann es nicht liegen. Trotzdem habe ich mir mal einen Ghillie Tarn Anzug bestellt und noch ein weiteres großes Tarn Netz. Ich achte auch immer auf den Wind und bin dennoch noch an keinem Ansitz erfolgreich gewesen.
Daher kam mir die Idee, dass ich eventuell einfach zu spät draußen und unterwegs war. Dazu finde ich leider nicht allzu viel von anderen Fotograf*innen, als dass ich mir das ableiten könnte. Vermutlich verhalten sich die Tiere abber auch innerhalb einer Art charakteristisch unterschiedlich, weshalb ich da auch meine Erfahrungen machen müsste. Oder müssen doch Wildkameras her?

Hier in den Weinbergen kommt halt auch noch dazu, dass die Wild Rückzugsort bereits gepflastert sind von Wild Kameras, sodass man kaum unentdeckt durchkommt. Kommt mit schon seltsam vor.

Naja, wäre dankbar um Tipps zur Vorgehensweise. :eek:
 
Zuletzt bearbeitet:
Wildfotografie ist nicht meine Spezialität... aber ich war schon öfters mal auf der Jagd dabei als Helfer.

Einen Teil scheinst du schon mal richtig zu machen: Keine zu auffällige Kleidung - und immer auf den Wind achten. Wobei das Wild vor allem auf Bewegung und Konturen und weniger auf Farben der Kleidung reagiert. (richtige Tarnkleidung brauchst du also eher beim Militär). Hier kannst du auch noch mal auf Rasierwasser und vor allem am Tag der Pirsch mal aufs Duschgel und aufs Deo verzichten (nur nicht zu lange..sonst müffelt man auch wieder lol), auch die Klamotten sollten nicht mit Weichspüler usw. gewaschen und auch gut ausgelüftet sein vor dem Pirschen, gerade wenn sie frisch gewaschen sind. Viele Tiere können das Parfum in Seife, Deo und Waschmittel doch recht weit schon riechen. Auch die Ausrüstung sollte dann noch möglichst geruchsarm sein. Also eventuell auch entsprechend auslüften, wenn man davon was mit Spüli sauber gemacht hat.

Das ist alles gut und schön so weit. Aber eben nur die halbe Miete. Du musst genau wissen, wo dein Tier so lebt, wie es lebt, wann es aktiv ist und was es dann so macht. Dazu musst du eben die Spuren lesen und die Fährten der Tiere suchen, auch nach Fraßspuren ausschau halten usw.
Fuchse haben so z.B. Bauten mit oft vielen Eingängen (die sie auch noch hin und wieder mal mit Dachsen teilen), einen Fuchs vor einem bestimmten Eingang zu sehen ist also Glücksache. Da hilft wirklich nur ganz ganz genau auf Spuren zu achten, viel draußen im Wald zu sein - und noch mehr Geduld zu haben. Kein Fuchs ist eben wie der andere, einer wohnt im Bau, ein anderer unter einem überdachten Holzstapel. Wieder einer in einer alten Waldhütte. Und ein dritter möglicherweise sogar in einer hohlen Eiche...

Und nebenbei:
Ein Problem ist durchaus, dass du hier auch noch wirklich aufpassen musst, wo du da liegst oder sitzt. Du musst im Wald nämlich jederzeit damit rechnen, dass da ein Jäger ist, der auch mal schießt. Auch durchaus mal tagsüber.
Das macht er aber normal nur, wenn er zum einen sicher gehen kann, dass er ein gutes Schussfeld hat und zum anderen, wenn er zum einen einen Kugelfang hat - wenn also die Kugel bei einem Durch- oder Fehlschuss irgendwo in den Boden oder sonst wie in die Erde gehen kann. Was auch ein Grund ist, weshalb man auch vom Hochsitz auch jagt. In Tarnkleidung oder gar im Ghillie irgendwo im Gebüsch in der Nähe eines erhöhten Ansitzes zu liegen ist also keine sonderliche schlaue Idee. Und ich kann davon nur ausdrücklich abraten!

Zudem mögen es viele Jäger nicht, wenn man das wild auf ihren Futterplätzen oder rund um ihre Ansitze scheu macht. Denn auch Fotografieren und das Pirschen dafür macht das Wild scheu.
Aber mit dem örtlichen Jagdpächter mal zu reden (bevor man durch sein Revier stromert) schadet eigentlich nie, viele haben keine Probleme damit Tips zu geben für Tierfotos am/im Wald und kennen geeignete Orte dort, wenn man sich entsprechend verhält und Rücksicht nimmt - und eventuell kann man auch mal jemanden einfach so begleiten bei der Waidarbeit. Oder man darf mit Erlaubnis den Ansitz nutzen, wenn man im Gegenzug seine Informationen und Beobachtungen über das Wild mit ihm teilt.
 
Bei den Eulen scheint nun die Balz vorbei zu sein.

Ja genau, inzwischen haben die eigentlich alle Nachwuchs. Vom groben Jahresablauf her ist es in meiner Region so:
1. Waldkauz
2. Uhu
3. Waldohreule / Sperlingskauz / Steinkauz
4. Schleiereule

Wobei das sich aber tatsächlich auch immer wieder überschneidet. Es hängt stark von der Witterung, dem lokalen Klima und der Nahrungsverfügbarkeit ab.
Also bitte das nicht als Regel sondern nur grobe Einteilung sehen wie es durchschnittlich so ist bei mir.
Raufußkauz kommt nur sporadisch vor im Großraum Stuttgart und da bleiben bestimmt viele Bruten auch unentdeckt.
Aber auch von dem waren schon letzten Monat ausgeflogene Jungkäuze auf der Alb unterwegs.
Man muss aber dennoch weiterhin aufpassen, denn bei manchen Arten kann es je nach Nahrungsverfügbarkeit auch Zweitbruten geben.
Bei meinen WOE hier in Stuttgart habe ich z.B. vorgestern wieder typische Balzhandlungen beobachtet.
Männchen singt aus Fichte, Weibchen sitzt auch leise rufend drin während dann das Männchen mit Flügelklatschen im Kreis darum fliegt.
Drei diesjährige Jungeulen befinden sich nur einen Steinwurf entfernt und werden auch noch manchmal gefüttert. Bleibt spannend!

Bei WOE und Rauz sind Zweitbruten in guten Jahren durchaus möglich und dabei handelt es sich dann mitunter um Schachtelbruten.
D.h. das Weibchen verlässt den ersten Familienverband ab einem gewissen Alter der Jungen welche dann noch weiter vom Männchen versorgt werden.
Währenddessen brütet sie derweil schon wieder (bei sowas dann oft nicht weit entfernt).
Schleiereulen sind ja eh bekannt für mehrere Jahresbruten, das brauchen die um die relativ hohe Sterblichkeit der Jungen im ersten Jahr sowie schlechte Mäusejahre zu kompensieren.
Leider funktioniert das in der heutigen Agrarlandschaft aber trotzdem nicht so gut und bundesweit sind die Bestände in den letzten Jahren eingebrochen.


Die adulten Tiere finde ich nicht. Jemand Tipps?

Die adulten WOE sitzen eigentlich immer irgendwo in der Nähe der Jungen, man sieht sie nur oft kaum bis gar nicht.
Eulen allgemein sind halt echt Meister der Tarnung und des Versteckens!
Du musst mal am Boden schauen wo es neben der Stelle an der die Jungen sitzen noch Kotspritzer und Gewölle gibt. Das kann ein Hinweis sein dann.
Muss aber auch nicht zwingend auf die adulten WOE hindeuten, denn vielleicht saßen einfach nur die Jungen ein paar Tage vorher dort.
Ansonsten halt auf Rufe achten und schauen woher sie angeflogen kommen.


Mit den Steinkäuzen komme ich gar nicht zurecht leider. Habe hier bereits 2 Nußbäume gefunden, die wohl als Schlafbaum genutzt werden. Allerdings lief das die bisherigen 10 Ansitze so, dass ich entweder bei Ankunft zwischen 5:00 und 5:30 Uhr an meinem gebauten Versteck den kleinen Kauz entweder verscheucht habe oder ihn durch die Blätter nicht finden konnte bis ich ihn dann gegen 9 Uhr, wenn ich spätestens ging aufgescheucht hatte. Die Tiere scheinen ja nicht immer am selben Ort im Baum zu sitzen. Hinzu kommt, dass gerade ein Star dort brütet. Heißt, wenn ich zum Baum komme, bewegt sich der Steinkauz und wird wohl für den Star sichtbar, was den Star dazu veranlasst, den Steinkauz fortzumobben.

Dann mach das doch nicht so sondern versuche es mal zu Beginn der abendlichen Aktivität. Und schau aus der Ferne erst mal ob du den Steinkauz sitzen siehst.
Oder falls du es wegen der Lichtrichtung unbedingt am Morgen versuchen willst, dann halt viel früher vor Ort bereit im Versteck sitzen. Um 5 Uhr wird es momentan ja schon hell! Sei eine Stunde vorher da.

Bei Steinkäuzen gibt es m.E. nach große Unterschiede im individuellen Verhalten je nachdem wo sie sind!
Reviere durch die direkt Wege verlaufen oder die praktisch nur aus ganz normal genutzten Obstgärten bestehen wo immer wieder jemand ist sind oft deutlich besser geeignet.
Die dortigen Individuen haben sich dann i.d.R. in einem gewissen Maße an die Präsenz von Menschen gewöhnt.
Ich kenne auch Steinkäuze bei denen es sogar ohne Tarnung recht nahe Begegnungen gibt ohne Störung dadurch.
Da kann man sich an den Wegrand stellen und einfach die beginnende Aktivität abwarten.
Wenn man sich nicht bewegt und nicht redet kommt ein Steinkauz von selbst her und landet unweit von mir auf einem der regelmäßig genutzten Ansitzäste (oder im Garten nebenan auf der Schaukel lol).
Ich kenne aber auch genauso andere Reviere in denen ohne Tarnung gar nichts mit der nötigen Nähe geht.
Und gerade jetzt während der Brutzeit (bald müsste man die Jungen schon an oder vor der Höhle sehen) ist im Höhlenumfeld natürlich höchste Vorsicht geboten!
Manchmal schon Ende Mai und schwerpunktmäßig in der ersten Junidekade sieht man in meiner Region meistens die jungen Steinkäuze erstmals aus der Höhle gucken.
Oder aber auch schon mal draußen auf den Ästen davor. Ihren Aufanthaltsort kriegst du durch ihre leise fauchenden Bettelrufe mit, sofern du in Hörweite bist.
Sobald die Jungkäuze Kurzstrecken fliegen können verteilen sie sich auch gerne auf unterschiedliche Tageseinstände.
Dann hockt z.B. einer in einer Naturhöhle, einer in einem Brennholzstapel (sehr beliebt!) und noch zwei kleinere in der Niströhre.
Auch alte Gartenschuppen mit Löchern und Nischen sind ein super Tageseinstand.

M.E. funktioniert bei vielen Steinkäuzen schon ein Tarnüberwurf sehr gut.
Dass da irgendwas steht checken die eh, da kannst du sie nicht täuschen. Egal ob Zelt oder Überwurf oder selbst gebaute Tarnung mit Zweigen und Netzen.
Aber es geht ja nur darum, dass du nicht mehr als bedrohlich wahrgenommen wirst. Das gelingt finde ich am besten durch absolute Ruhe und sich nicht bewegen.
Und wenn der Kauz dann irgendwo schräg daneben sitzt und man das Objektiv schwenken muss, dann gaaaanz langsam.
Und am besten die Phasen nutzen in denen er gerade vielleicht kurz den Kopf in eine andere Richtung dreht.


Bezüglich Dachs und Fuchs kann ich dir keine Tipps geben. Ich habe mich auf die einheimische Avifauna beschränkt weil mir das am meisten Freude macht.
Und dabei wiederum habe ich mich ganz besonders auf die hier vorkommenden Eulenarten eingeschossen.
Grundsätzlich ist auch das eigentlich noch ein Tipp. Denn man kann schlecht als Generalist in allem super gut sein und viel Erfahrung sammeln.
Gerade der Faktor Zeit und wie viel Zeit man mit einer bestimmten Art verbringt und dadurch eben dort die Erfahrungen sammelt wie das jeweilige Tier so "tickt" ist aber genau der Schlüssel zum Erfolg.
Das heißt es wäre zielführend, wenn du dich eher auf eine Artengruppe konzentrieren würdest und dort dann dafür umso mehr darüber lernst.


Bezüglich Kleidung und auch Tarnung mit einem Mix aus Netzen und vor Ort vorhandenem Pflanzenmaterial: Das passt alles schon so wie du es machst.
Abgesehen davon kann ich dir nur empfehlen, dass du dir alle möglichen Lautäußerungen einprägst. Rufe (Warnrufe, Aggressionsrufe, Kontaktrufe, Bettelrufe, Rufe beider Geschlechter wo unterscheidbar) und Gesang.
Außerdem hilft es sehr, wenn man was über die ökologischen Zusammenhänge weiß die die jeweilige Art betreffen.
Wenn du magst kann ich dir einen Dropbox-Link zu einem Haufen Literatur geben, bei mir hat sich einiges angesammelt gerade zu Eulen.
Auch zu kuriosen und interessanten Besonderheiten wie Helferweibchen beim Sperlingskauz oder Kreuzungen von Habichtskauz und Waldkauz habe ich Dokumente.
 
Zuletzt bearbeitet:
Woow :eek: . Das sind ja schon hammermäßige Informationen, die ihr da teilt. :)

[...]Hier kannst du auch noch mal auf Rasierwasser und vor allem am Tag der Pirsch mal aufs Duschgel und aufs Deo verzichten (nur nicht zu lange..sonst müffelt man auch wieder lol), auch die Klamotten sollten nicht mit Weichspüler usw. gewaschen und auch gut ausgelüftet sein vor dem Pirschen, gerade wenn sie frisch gewaschen sind. Viele Tiere können das Parfum in Seife, Deo und Waschmittel doch recht weit schon riechen. Auch die Ausrüstung sollte dann noch möglichst geruchsarm sein. Also eventuell auch entsprechend auslüften, wenn man davon was mit Spüli sauber gemacht hat.[...]

Bzgl. Geruch achte ich schon darauf. Waschpulver nur sensitiv und möglichst geruchsneutral, aus Umweltgründen eh keine Weichspüler.
Habe einen alten Wildparka, der jedoch nach 15 Jahren Lüftens immer noch derbe nach Heizöl (Lagerung damals im Elternhaus im Heizkeller) stinkt. Damit stand ich schon ungetarnt im dunklen Fichtenwald und ein Rehbock hat mich unterhalb der Naheinstellgrenze 5 min lang angebellt, weil er mich nicht erkannte und nichts mit mir anzufangen wusste, bevor er einfach wegspazierte. Anscheinend verdeckt dieser Heizölgestank alle menschlichen Gerüche.

[...]
Das ist alles gut und schön so weit. Aber eben nur die halbe Miete. Du musst genau wissen, wo dein Tier so lebt, wie es lebt, wann es aktiv ist und was es dann so macht. Dazu musst du eben die Spuren lesen und die Fährten der Tiere suchen, auch nach Fraßspuren ausschau halten usw.
Fuchse haben so z.B. Bauten mit oft vielen Eingängen (die sie auch noch hin und wieder mal mit Dachsen teilen), einen Fuchs vor einem bestimmten Eingang zu sehen ist also Glücksache. Da hilft wirklich nur ganz ganz genau auf Spuren zu achten, viel draußen im Wald zu sein - und noch mehr Geduld zu haben. [...]

Ich nehme mit: Viel Geduld und noch mehr Beobachten, bevor die Kamera überhaupt erst zum Einsatz kommt. Bisher bin ich davon ausgegangen, dass ich die Jungfüchse einmal zu einer Uhrzeit an einem Eingang ins Dickicht vor dem Bau gesehen, auch wieder an anderen Tagen +-1 h dort finden sollte. Dem war leider nicht so..

Und nebenbei:
Ein Problem ist durchaus, dass du hier auch noch wirklich aufpassen musst, wo du da liegst oder sitzt. Du musst im Wald nämlich jederzeit damit rechnen, dass da ein Jäger ist, der auch mal schießt. Auch durchaus mal tagsüber.
[...] In Tarnkleidung oder gar im Ghillie irgendwo im Gebüsch in der Nähe eines erhöhten Ansitzes zu liegen ist also keine sonderliche schlaue Idee. Und ich kann davon nur ausdrücklich abraten!
Das sehe ich ein und hatte es bisher nicht recht bedacht. Was ich bisher aber regelmäßg gemacht hatte, war die Hochsitze in der Umgebung erst abzuklappern, was morgens im hellen oder Abends vor der Dämmerung gut ging. Wenn ich jetzt mal im Dunkeln bereits ins Versteck ziehen sollte, wird das natürlich schwieriger.

Zudem mögen es viele Jäger nicht, wenn man das wild auf ihren Futterplätzen oder rund um ihre Ansitze scheu macht. Denn auch Fotografieren und das Pirschen dafür macht das Wild scheu.
Verständlich. Das ganze Revier abklappern habe ich nur einmal gemacht. Bin dabei allerdings auch in 2 von 7 Wildkameras getappt. Der Revierjäger wird wohl nicht mehr gut auf mich zu sprechen sein.. :eek:

Aber mit dem örtlichen Jagdpächter mal zu reden (bevor man durch sein Revier stromert) schadet eigentlich nie, viele haben keine Probleme damit Tips zu geben für Tierfotos am/im Wald und kennen geeignete Orte dort, wenn man sich entsprechend verhält und Rücksicht nimmt - und eventuell kann man auch mal jemanden einfach so begleiten bei der Waidarbeit. Oder man darf mit Erlaubnis den Ansitz nutzen, wenn man im Gegenzug seine Informationen und Beobachtungen über das Wild mit ihm teilt.

Ein Versuch wäre es trotzdem wert.

Ja genau, inzwischen haben die eigentlich alle Nachwuchs. Vom groben Jahresablauf her ist es in meiner Region so:
1. Waldkauz
2. Uhu
3. Waldohreule / Sperlingskauz / Steinkauz
4. Schleiereule
Wobei das sich aber tatsächlich auch immer wieder überschneidet. Es hängt stark von der Witterung, dem lokalen Klima und der Nahrungsverfügbarkeit ab.
Man muss aber dennoch weiterhin aufpassen, denn bei manchen Arten kann es je nach Nahrungsverfügbarkeit auch Zweitbruten geben.
Bei meinen WOE hier in Stuttgart habe ich z.B. vorgestern wieder typische Balzhandlungen beobachtet.
Männchen singt aus Fichte, Weibchen sitzt auch leise rufend drin während dann das Männchen mit Flügelklatschen im Kreis darum fliegt.
WOE-Ästlinge habe ich schon vor gut einem Monat die ersten gefunden. Und da waren sie wohl schon unbestimmte Zeit aus dem Nest. Passt das in etwa mit der Region Stuttgart überein? Habe da keine Erfahrung, fände so einen Abgleich aber interessant. Insgesamt gilt die Pfalz ja als wärmste Region Deutschlands. Von daher würde mich interessieren, ob das einen Unterschied macht. Mäuse gibt es hier auf jeden Fall en masse...
Das ist spannend, dass es wieder in eine zweite Runde gehen kann. Verhalten sich Steinkauz etc. auch so?

Die adulten WOE sitzen eigentlich immer irgendwo in der Nähe der Jungen, man sieht sie nur oft kaum bis gar nicht.
Eulen allgemein sind halt echt Meister der Tarnung und des Versteckens!
Du musst mal am Boden schauen wo es neben der Stelle an der die Jungen sitzen noch Kotspritzer und Gewölle gibt. Das kann ein Hinweis sein dann.
Muss aber auch nicht zwingend auf die adulten WOE hindeuten, denn vielleicht saßen einfach nur die Jungen ein paar Tage vorher dort.
Ansonsten halt auf Rufe achten und schauen woher sie angeflogen kommen.
Ok, ist das Rufen denn tageszeitabhängig? Also verpasse ich sozusagen bestimmte Verhaltensweisen, wenn ich nur morgen oder nur abends beobachte?
Apropos Gewölle: Ich weiß bei den Steinkäuzen, dass sie in den entsprechenden Bäumen übernachten. Allerdings finde ich bei beiden Bäumen keine Gewölle rund herum. Kann das sein oder übersehe ich da etwas? Habe schon die ganze Untervegetation platt getreten. Finde aber auch keine Kotspritzer. Das ist seltsam..

Dann mach das doch nicht so sondern versuche es mal zu Beginn der abendlichen Aktivität. Und schau aus der Ferne erst mal ob du den Steinkauz sitzen siehst.
Oder falls du es wegen der Lichtrichtung unbedingt am Morgen versuchen willst, dann halt viel früher vor Ort bereit im Versteck sitzen. Um 5 Uhr wird es momentan ja schon hell! Sei eine Stunde vorher da.
Ich nehme mit: Früher ansitzen am Morgen und auch abends mal probieren. Ich kann gar nicht erklären weshalb, aber bisher saß ich jeweils morgens auf den Steinkauz an und jeweils abends auf Füchse/Dachse. Das mische ich mal ein wenig durch.
Würde echt gerne mal mit einem Spektiv oder ähnlichem die Gegend oder die Bäume erkunden aus entsprechender Entfernung erkunden. Leider habe ich nur einen alten Feldstecher mit schwächerer Vergrößerung als den 500 mm an KB.
Lohnt es sich eurer Meinung nach in ein Fernglas zu investieren? Habe ja gerade schon so viel Geld für Objektiv und Tarnung gelassen.

Bei Steinkäuzen gibt es m.E. nach große Unterschiede im individuellen Verhalten je nachdem wo sie sind!
Reviere durch die direkt Wege verlaufen oder die praktisch nur aus ganz normal genutzten Obstgärten bestehen wo immer wieder jemand ist sind oft deutlich besser geeignet.
Die dortigen Individuen haben sich dann i.d.R. in einem gewissen Maße an die Präsenz von Menschen gewöhnt.
Das habe ich auch schon gemerkt. Beim Nußbaum der solitär auf weiter Flur steht, fliegt der Kauz schon ab, sobald ich mich aus ca. 30-40m nähere. Der andere wird früh morgens immer schon von einer Spaziergängerin angefahren, die dort sehr regelmäßig parkt, den ungeleinten Hund auspackt und dann von dort aus spazieren geht. Daran hat der Steinkauz sich gewöhnt. Komme ich jedoch dort vorbei, finde den Kauz beim Schlendern und habe Blickkontakt, fliegt er ab. Es ist zum Mäusemelken.. :rolleyes:

Ich kenne auch Steinkäuze bei denen es sogar ohne Tarnung recht nahe Begegnungen gibt ohne Störung dadurch.
Da kann man sich an den Wegrand stellen und einfach die beginnende Aktivität abwarten.
Wenn man sich nicht bewegt und nicht redet kommt ein Steinkauz von selbst her und landet unweit von mir auf einem der regelmäßig genutzten Ansitzäste (oder im Garten nebenan auf der Schaukel lol).
Dafür beneide ich dich! Wahnsinn.

Und gerade jetzt während der Brutzeit (bald müsste man die Jungen schon an oder vor der Höhle sehen) ist im Höhlenumfeld natürlich höchste Vorsicht geboten!
Manchmal schon Ende Mai und schwerpunktmäßig in der ersten Junidekade sieht man in meiner Region meistens die jungen Steinkäuze erstmals aus der Höhle gucken.
Oder aber auch schon mal draußen auf den Ästen davor. Ihren Aufanthaltsort kriegst du durch ihre leise fauchenden Bettelrufe mit, sofern du in Hörweite bist.
Ich warte sehnsüchtig darauf, das mal erleben zu dürfen. :)

M.E. funktioniert bei vielen Steinkäuzen schon ein Tarnüberwurf sehr gut.
Dass da irgendwas steht checken die eh, da kannst du sie nicht täuschen. Egal ob Zelt oder Überwurf oder selbst gebaute Tarnung mit Zweigen und Netzen.
Aber es geht ja nur darum, dass du nicht mehr als bedrohlich wahrgenommen wirst. Das gelingt finde ich am besten durch absolute Ruhe und sich nicht bewegen.
Und wenn der Kauz dann irgendwo schräg daneben sitzt und man das Objektiv schwenken muss, dann gaaaanz langsam.
Und am besten die Phasen nutzen in denen er gerade vielleicht kurz den Kopf in eine andere Richtung dreht.
Daran könnte es liegen. Habe auch schon des öfteren versucht mich von hinten ganz langsam robbend ins Versteck zu bewegen. Ich hoffe, dass die Jägerschaft mich dabei nicht doch beobachtet hat. :ugly: Leider auch dann ohne Erfolg. Der Steinkauz bekam immer Wind davon. Dann probiere ich es mal früher am Morgen in der Dunkelheit.

[...] Denn man kann schlecht als Generalist in allem super gut sein und viel Erfahrung sammeln.
Gerade der Faktor Zeit und wie viel Zeit man mit einer bestimmten Art verbringt und dadurch eben dort die Erfahrungen sammelt wie das jeweilige Tier so "tickt" ist aber genau der Schlüssel zum Erfolg.
Das heißt es wäre zielführend, wenn du dich eher auf eine Artengruppe konzentrieren würdest und dort dann dafür umso mehr darüber lernst.

[...]
dass du dir alle möglichen Lautäußerungen einprägst. Rufe (Warnrufe, Aggressionsrufe, Kontaktrufe, Bettelrufe, Rufe beider Geschlechter wo unterscheidbar) und Gesang.
Außerdem hilft es sehr, wenn man was über die ökologischen Zusammenhänge weiß die die jeweilige Art betreffen.
Viel zu lernen ich noch habe...Hast du eine Empfehlung zu einer Seite mit Audiodateien zu den verschiedenen Rufen? Bisher hatte ich nur Literatur gefunden, aber mit einem "Kwi-i-ick Kwi-i-ick" oder "Kwi-u-u" kann ich nicht viel anfangen.

Wenn du magst kann ich dir einen Dropbox-Link zu einem Haufen Literatur geben, bei mir hat sich einiges angesammelt gerade zu Eulen.
Auch zu kuriosen und interessanten Besonderheiten wie Helferweibchen beim Sperlingskauz oder Kreuzungen von Habichtskauz und Waldkauz habe ich Dokumente.
Sehr sehr gerne per PN. :) Was Literatur angeht, habe ich nämlich in dem Bereich keine Erfahrung, wo man sucht und in welcher Art Literatur man solche Erfahrungen findet. Kann gerne aushelfen, wenn es um Bücher geht, die man so aufs Erste nicht findet. Da gibt es sicherlich mir zugängliche Literatur im Austausch.(y)
 
Also ich zitiere jetzt mal nicht weiter weil es nur unnötige Scrollarbeit macht. Meine erste WOE Brut die ich diese Saison in Stuttgart gefunden habe war am 24. April.
Und die waren da vielleicht auch schon seit einer knappen Woche aus dem Nest draußen.

Bei den Steinkäuzen höre ich dagegen sogar jetzt noch immer keine Bettelrufe.
Letztes Jahr habe ich in einem anderen Revier schon in der letzten Maiwoche einen Jungkauz auf einem Ast sitzen sehen.
Und kurze Strecken von einem zum nächsten Baum in der Streuobstwiese konnte der auch schon fliegen.
Diese Schwankungen sind aber normal und halt hauptsächlich bedingt durch Witterung und Verfügbarkeit von Nahrung (was ja auch zusammenhängt).
Zweitbrut beim Steinkauz und Uhu gibt es übrigens nicht, auch der Sperlingskauz macht nur eine Jahresbrut.

Bei Eulen allgemein finde ich es eigentlich am besten, wenn man die beginnende Aktivität mitkriegt.
Nur so kann man auch alles nach und nach beobachten was man wissen muss.
Du musst ja ein möglichst genaues Bild von der Raumnutzung bekommen.
Es gibt z.B. neben dem Tageseinstand auch andere immer wieder gerne angeflogene und bevorzugte Stellen.
Beim Steinkauz gerne abgebrochene Äste an absterbenden Obstbäumen oder deren Überbleibsel / Baumstümpfe.
Aber auch Zaunpfosten oder mal am Dachrand einer niedrigen Gartenlaube oder auf einem Brennholzstapel usw.
Wichtig zur Jagd und dementsprechend gerne aufgesucht sind auch Flächen in denen die Bodenvegetation kurz ist.
Steinkäuze jagen nämlich sehr oft direkt am Boden, quasi als "Fußgänger" hüpfend und lauernd.
Nicht nur Mäuse werden gefangen sondern auch Insekten stehen hoch im Kurs.
Maikäfer, Junikäfer, Heuschrecken, Grillen, diverse Falter.
Bei nassem Wetter sammeln sie auch Regenwürmer auf, das ist aber nicht sehr wertvolle Kost.
Kleinvögel und z.Z. dann sicher auch deren Nestlinge / Junge zählen auch zur Beute.
Je nach Gebiet auch Eidechsen, wobei die zuvor genannten Beutetiere schon den überwiegenden Anteil ausmachen.

Wenn wie bei mir gerade kürzlich gemäht wurde in den Obstwiesen, aber noch nicht überall sondern erst mal einzelne Abschnitte, dann ist schon klar wo der Kauz sich mit Einsetzen der Jagdaktivität hauptsächlich rumtreibt.
Und so habe ich es auch tatsächlich die letzten zwei Abende beobachtet.

Die nötige Nähe ist grundsätzlich auf zwei verschiedene Arten möglich.
Entweder man hat ein ausreichend zutrauliches Individuum.
Oder halt durch entsprechend gute Tarnung.

Zahme Individuen gibt es durchaus und bei denen ist es dann auch nicht bedenklich, wenn die einen sehen!
Die Tiere sind nicht komplett bescheuert und solche Individuen haben kapiert wer ein Fressfeind ist und dass du keiner bist.

Wenn man aber merkt es ist ein scheues Individuum, dann steht man halt vor der Entscheidung:
Weiter nach anderen Revieren suchen oder sich aufwändigere Tarnkonzepte für die jeweilige Stelle zu überlegen.
Oft wird ja so getan als sei das Tarnzelt quasi eh immer Standardausrüstung und für gute Vogelfotos quasi "gesetzt".
Die Realität sieht eher so aus, dass man es oftmals gar nicht aufstellen dürfte / könnte.
Man müsste vorab Kontakt zu den Grundstückseigentümern knüpfen die man vielleicht nie sieht.
Oder man könnte zwar in einem öffentlichen Bereich / Weg(rand) oder so damit ansitzen, aber die Perspektive und der Hintergrund wäre dann Schrott weil man zu tief sitzt.
Das mal nur dazu. Deshalb habe ich selbst übrigens auch gar keines und verspüre auch nach mehreren Jahren intensiver Vogelfotografie nicht das geringste Bedürfnis mir eines zu kaufen.


Ich bemerke immer wieder es spielt eine entscheidende Rolle wer zuerst da ist: Der Kauz oder ich? Man sollte selbst zuerst da sein und dann ruhig warten bis die Aktivität einsetzt. Dann kann man Glück haben und wenn es ein entsprechend kooperatives Individuum ist landet der Vogel halt auch mal vor einem auf einem schönen freien Ast. Diesen Ast oder sonstigen Ansitz gilt es eben zuvor durch Beobachtung auszukundschaften. Und klar ist dafür ein Fernglas praktisch. Man sollte dazu aber eher einen Überblick über das Revier haben, deshalb habe ich auch nur ein 8x42 und keines mit stärkerer Vergrößerung. Erst wenn dann nach einiger Zeit die Raumnutzung klarer wird und man sieht welche Äste z.B. immer und immer wieder angeflogen werden, dann kann man sich eine dieser Stellen als Fotoansitz aussuchen. Und dazu natürlich auch Vordergrund, Hintergrund, Perspektive, Lichtrichtung usw. berücksichtigen!

Ganz wichtig ist jedenfalls mal, dass du die Aktivität so richtig mitkriegst! Ich gehe momentan so gegen 20 Uhr ins Zielgebiet und trete den Rückweg zum Bus nicht vor 22 Uhr an. Oft bleibe ich auch noch bis knapp 23 Uhr.
So sehe und höre ich wo die Käuze sich bewegen und zu welchem Zweck sie welche Stellen aufsuchen. Nur so!
Wenn man am Morgen auftaucht sieht man den Kauz halt wie er den Tageseinstand aufsucht und oder schon im Tageseinstand hockt und das war es dann halt.
Mehr als Gefiederpflege, Gewölle ausspucken und Dösen sieht man dann kaum noch. Jedenfalls nichts was dir über die Raumnutzung Aufschlüsse geben würde.
 
Zuletzt bearbeitet:
Meine für den Anfang angepeilten Arten (Pfälzer Weinberge und Pfälzer Wald) sind Eulen Vögel, Rehe, Füchse und Dachse.

Dachs ist schwierig. Der kommt meist erst raus, wenn es dunkel ist verschwindet deutlich vor Sonnenaufgang wieder.

Rehe stolpern einem eigentlich überall über den Weg. Man muss sich schon anstrengen, keine zu sehen. Die beste Tageszeit ist der Abend. In der Stunde vor Sonnenuntergang kommt das Wild gerne heraus. Ideal sind Waldlichtungen mit Gras, Himbeeren oder dergleichen. Wo sich jagdliche Ansitzeinrichtungen befinden, hat man in der Regel stark erhöhte Chancen auf Anblick. Die Jäger wissen, wie sich das Wild verhält und stellen die Dinger an der richtigen Stelle auf.

Fuchs geht am besten im städtischen Umfeld oder auf Sportanlagen wie zum Beispiel Golfplätzen. Da werden die geradezu zahm, während man ihnen in Wald und Feld nicht so leicht nahe kommt.

Tarnanzug bringt weit weniger als viele glauben. Jäger tragen häufig rote Signalwesten. Säugetiere sind farbenblind und nehmen in erster Linie Bewegung wahr. Warum rennen Fuchs, Reh und Rotwild in knalligem Rot durch den Wald?


Der Ratschlag kam ja schon weiter oben: Mit dem örtlichen Jagdausübungsberechtigten reden. Das erspart unnötigen Stress und kann wirklich hilfreich sein. Die meisten werden dir gerne aussichtsreiche Stellen zeigen und auch erlauben, ihre Ansitzeinrichtungen zu benutzen.
 
Tarnanzug bringt weit weniger als viele glauben.
Die Farben sind eher unwichtig, aber das Muster der Tarnbekleidung bricht die Konturen, daher sind Bewegungen schlechter zu erkennen.
Wichtig ist nicht im Wind zu stehen und keine schnellen Bewegungen. (Wobei manche Tiere sich an Spaziergänger, Jogger gewohnt sind, aber genau dann flüchten wenn man still steht :)
 
In Tarnkleidung oder gar im Ghillie irgendwo im Gebüsch in der Nähe eines erhöhten Ansitzes zu liegen ist also keine sonderliche schlaue Idee. Und ich kann davon nur ausdrücklich abraten!

Ergänzend:
Das Auge von Schalenwild (Rotwild, Damwild, Elch...) nimmt ein anderes Spektrum wahr als das menschliche Auge. Beispielsweise fehlen Rezeptoren für rötliches Spektrum. Die Tiere sehen also Grünschattierung und Blauschattierung besonders gut. Edit. das gilt auch für einige Raubwildtiere soweit ich weiß, aber ob das für alle zutrifft, weiß ich nicht so genau. Vögel dagegen sehen auch rotes Licht.

Das was wir als Tarnkleidung empfinden, also Flecktarn oder Ghilie in Grün bringen nichts, bzw. sind sogar Kontraproduktiv. Du kannst aber für diese Wildform locker knallrote oder orange Kleidung tragen, das macht dich auch sichtbarer für eventuelle Jäger. Wichtig wäre eher, dass die Kontur verschleiert wird, also: Rotes Zelt ist besser als grüne Jacke. Es gibt für Jäger auch Tarnmuster in Rot/Orange die durch das Muster die Kontur verschleiern sollen.

Eine andere Sache ist noch das Geräusch. Jäger tragen/trugen nicht ohne Grund Loden, das ist Geräuscharm und trotzdem Regendicht. Eine moderne regendichte Outdoorhose raschelt beim laufen, da kannst du auch gleich ein Glockspiel mit dir rumtragen.


Aber mit dem örtlichen Jagdpächter mal zu reden (bevor man durch sein Revier stromert) schadet eigentlich nie, viele haben keine Probleme damit Tips zu geben für Tierfotos am/im Wald und kennen geeignete Orte dort, wenn man sich entsprechend verhält und Rücksicht nimmt - und eventuell kann man auch mal jemanden einfach so begleiten bei der Waidarbeit. Oder man darf mit Erlaubnis den Ansitz nutzen, wenn man im Gegenzug seine Informationen und Beobachtungen über das Wild mit ihm teilt.

So habe ich das gemacht, Kontakt suchen, freundlich sein, wurde dann direkt mitgenommen von zwei Jägern, inklusive Anleitung wie man sich kleiden soll usw.
 
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Woow. Wieder geballte Informationen aus eurer Praxis! Danke.

Da ich viel zu tun hatte auf der Arbeit antworte ich erst jetzt.

Ich habe mich mal daran gehalten, was Jochen und Co. mir empfahlen und habe meine Suche nach dem Steinkauz auf die Abendstunden verschoben und war endlich erfolgreich. (y) einen jungen Steinkauz habe ich sogar auch 1x erwischt. Leider seitdem nicht mehr wieder.
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Die Eltern finde ich nun auch regelmäßig. Die beiden lassen sich am besten aus dem Auto heraus mit Tarnschal in der Fensterscheibe ablichten (kein Scherz), ohne Tarnschal fliegen sie ab.

Was mir nun geholfen hat war tatsächlich wie Jochen schrieb, die einsetzende Aktivität gerade gegen ca. 21.30 Uhr +-40 min abzuwarten. Beim Füttern hört man dann auch die kleinen. Aus Zeitmangel könnte ich die letzten Abende allerdings nur kurz vorbeifahren und jeweils ein zwei Fotos mitnehmen. Grundsätzlich scheint das Steinkauzpaar aber auch bei gutem Wetter zeittreu zu sein, was das aktiv werden angeht.

Brennholzstapel gibt's es hier leider nicht. Die Käuze sind in den Weinbergen. Also sitzen sie entweder in den Walnussbäumen oder auf den Drähten zwischen den Reben. Auch mal oben auf den Pfählen, die aber nicht ganz so beliebt zu sein scheinen.

Auf den Dachs hatte ich nicht mehr angesessen.

Und die Füchse sind sehr unberechenbar was die Uhrzeit angeht. Habe sie einmal im Vorbeifahren um ca. 21 Uhr vor dem Bau gesehen, leider ohne Kamera, und einige Male auch schon um 8 weit entfernt von ihrem Bau.

Geduld wirds bringen.

Falls ihr noch mehr hilfreiche Tipps habt zu Dachs und Co, dann gerne her damit. :)

Ein Projekt was ich gerade angehen möchte, sind wildlebende Luchse. Dazu findet man wirklich 0 Erfahrungen im www.

LG
Basti
 
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Brennholzstapel gibt's es hier leider nicht. Die Käuze sind in den Weinbergen. Also sitzen sie entweder in den Walnussbäumen oder auf den Drähten zwischen den Reben.

Weinberge ohne nennenswerte Streuobstbestände nebenan?
Dann drängt sich mir als gerne genommener Tageseinstand sowas wie Weinberghäuschen mit Schlupfwinkeln (Lücken im Gemäuer, Dach, oder in Brettern) oder ausreichend große Nischen / Höhlen in Trockensteinmauern auf.

Wenn du abends zu Aktivitätsbeginn da bist und genau hörst aus welcher Richtung das Fauchen der Jungen zuerst kommt, dann halt in der entsprechenden Richtung nach o.g. und ähnlichen Strukturelementen ganz genau schauen.

Glückwunsch zum tollen Bild übrigens! Bei mir lief es diese Woche am Höhlenbaum auch sehr gut, es sind fünf Jungkäuze in einem Revier was schon sehr gut ist.
Jetzt kann man nur hoffen, dass keine streunende Katze sich Jungkäuze holt. Bei mir sind heute mindestens drei der fünf erstmalig vom Höhlenbaum abgeflogen und haben natürlich direkt richtige Bruchlandungen hingelegt. Das ist jetzt eine sehr gefährliche Lebensphase.
 
(...)
Ein Projekt was ich gerade angehen möchte, sind wildlebende Luchse. Dazu findet man wirklich 0 Erfahrungen im www.

LG
Basti

Ein Grund ist wohl, dass Luchse streng geschützt sind (Rote Liste "Ausgestorben" bis "stark gefährdet", je nach Bundesland) und dass bis vor kurzem selbst das Fotografieren von Luchsen in freier Wildbahn nach Bundesnaturschutzgesetz direkt verboten war. Das direkte "Nachstellen" streng geschützter Arten (zu denen der Luchs gehört) ist aber immer noch verboten in der Aktuellen Version. Abgesehen davon untersagt auch noch zusätzlich das Bundesjagdgesetz ganz direkt noch das streng geschützte Wild an seinen "Zuflucht-, Nist-, Brut- oder Wohnstätten" durch Filmen, Fotografieren oder auch nur durch das Aufsuchen zu stören. Und die Länder haben teilweise auch noch mal ähnliche Gesetze, was streng geschützte Arten an geht.

Was aber in der Praxis beim Luchs wohl keine große Rolle spielt. Denn da wirst du im Gegensatz zu vielen anderen Wildtieren vermutlich in Jahren kein Pinselohr zu Gesicht bekommen, wenn du nicht zufällig einen siehst oder in den Wildtierpark gehst und den durchs Gitter an schaust: Die Luchse haben nicht nur ein exzellentes Gehör (und nehmen dich wohl schon aus großer Entfernung wahr, auch wenn du noch so leise bist), sie haben auch einen sehr gut ausgeprägten Gesichtssinn in der Dämmerung - und eine sehr gute Tarnung. Und es gibt wohl nicht mal 150 wild lebende Luchse in ganz Deutschland. (Während es hierzulande um die 5000 bis 8000 Wildkatzen gibt.. ). Sie meiden auch den Menschen normalerweise.
 
Abgesehen davon untersagt auch noch zusätzlich das Bundesjagdgesetz ganz direkt noch das streng geschützte Wild an seinen "Zuflucht-, Nist-, Brut- oder Wohnstätten" durch Filmen, Fotografieren oder auch nur durch das Aufsuchen zu stören. Und die Länder haben teilweise auch noch mal ähnliche Gesetze, was streng geschützte Arten an geht.

Was aber in der Praxis beim Luchs wohl keine große Rolle spielt. Denn da wirst du im Gegensatz zu vielen anderen Wildtieren vermutlich in Jahren kein Pinselohr zu Gesicht bekommen, wenn du nicht zufällig einen siehst oder in den Wildtierpark gehst und den durchs Gitter an schaust: Die Luchse haben nicht nur ein exzellentes Gehör (und nehmen dich wohl schon aus großer Entfernung wahr, auch wenn du noch so leise bist), sie haben auch einen sehr gut ausgeprägten Gesichtssinn in der Dämmerung - und eine sehr gute Tarnung. Und es gibt wohl nicht mal 150 wild lebende Luchse in ganz Deutschland. (Während es hierzulande um die 5000 bis 8000 Wildkatzen gibt.. ). Sie meiden auch den Menschen normalerweise.


Eine ganz geringe Chance besteht vielleicht: Ein befreundeter Jäger sagte mir mal, dass man beobachtet habe, dass Luchse beim Wechsel von Jagdgebieten Wander- und Forstwege, sowie Wildwechsel als Energie sparende Wege benutzen. Er selber habe noch keinen gesehen, aber Jagdkollegen beim Ansitzen.

Man müsste also wissen wo mögliche Jagdreviere liegen und dann viel Geduld mitbringen und sehr viel glück haben, dass der Luchs dich dann auch nicht bemerkt. Aber bei den wenigen Tieren würde ich sagen, grenzt das an Unmöglichkeit.
 
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Weinberge ohne nennenswerte Streuobstbestände nebenan?
Dann drängt sich mir als gerne genommener Tageseinstand sowas wie Weinberghäuschen mit Schlupfwinkeln (Lücken im Gemäuer, Dach, oder in Brettern) oder ausreichend große Nischen / Höhlen in Trockensteinmauern auf.

Wenn du abends zu Aktivitätsbeginn da bist und genau hörst aus welcher Richtung das Fauchen der Jungen zuerst kommt, dann halt in der entsprechenden Richtung nach o.g. und ähnlichen Strukturelementen ganz genau schauen.

Glückwunsch zum tollen Bild übrigens! Bei mir lief es diese Woche am Höhlenbaum auch sehr gut, es sind fünf Jungkäuze in einem Revier was schon sehr gut ist.
Jetzt kann man nur hoffen, dass keine streunende Katze sich Jungkäuze holt. Bei mir sind heute mindestens drei der fünf erstmalig vom Höhlenbaum abgeflogen und haben natürlich direkt richtige Bruchlandungen hingelegt. Das ist jetzt eine sehr gefährliche Lebensphase.


Danke dir!

Ich habe mich von wegen "Weinbergen" ein wenig missverständlich ausgedrückt. Denn in der Pfalz wird in der Ebene angebaut, keine Spur von Bergen bis auf wenige Ausnahmen. Und dort gibt es eben nur solitär stehende Nussbäume, ab und zu auch mal Gehölze wie Hartriegel etc oder auch von Aktivisten aufgestellte Raubvogelansirze. Insgesamt aber wirklich Monokultur + Nussbäume zwischen den Ost-West verlaufenden Wassergräben. Zur Info: 2 von 3 Steinkauz Revieren liegen auch genau dort in den Monokulturen ohne Streuobstbestände, vermutlich weil es in diesen Wein Parzellen mit sehr guten Lössböden auch jede Menge Gräser und Kräuter gibt. Daher auch vermutlich so viele Mäuse und anderes Kauzfutter.

Wg. Luchs: in der Vergangenheit habe ich erst zweimal einen Luchs gesehen. Das war interessanterweise beim ersten Mal tagsüber auf der Schwäbischen Alb bei Münsingen in einem Orchideen-Buchenwald. War dort auf Probenahme auf FFH Flächen. Ich kam den Steilhang hoch ohne auf die eigene Lautstärke zu achten. Oben sah ich ihn dann erst durch den lichten Jungbuchenbestand und hielt ihn für ein Reh bis er raustrat. Und weil ich keinen Luchs im Hinterkopf hatte habe ich vorher seinen Gang auch nicht zuordnen können bis ich ihn dann vollends sah. Die vier Biologen auf der Station in der Nähe hatten jedenfalls noch nie einen gesehen.

Den zweiten habe ich beim Bouldern gesehen. Auchh absoluter Zufall. Zuerst haben wir unter einem ganz niedrigen Fels Überhang ein totes Reh gefunden und uns gefragt welcher scheußliche Mensch so etwas anstellt. Und da wir in direkter Nähe noch am Kraxeln waren, sahen wir zufällig auch noch den Täter über den Fels lügen. Bin natürlich direkt dort hin aus Neugierde, aber ohne ihn wieder zu sehen.

Als wirklich scheu habe ich bei diesen zwei Begegnungen keines der Tiere wahrgenommen. Ich meine, der auf der Alb ist weggetrabt als er mich sah. Und der andere (Pfälzer Wald) hat uns aus nicht einmal 15 m (vielleicht sogar länger) beobachtet und ist erst dann ab. Jedes Reh und Wildschwein hüpft eher panisch weg.

Eine Wildkatze habe ich dagegen noch nie gesehen.

Und ja, danke nochmal wegen der Tipps und Hinweise auf die rechtliche Lage. Stören wollen würde ich diese Tiere nicht. Da ich mich in die Kernzone des Biosphärenreservats begeben würde, würde ich natürlich auch nicht von den Wegen abweichen.

Aber das ist ein Projekt für die nächsten 10 Jahre, weil ich auch in der Vergangenheit vermutlich viel Glück hatte. Irgendwann wird es aber sicherlich klappen. Und für Tipps und Tricks bin ich weiterhin offen. :)
LG
 
Das fasse ich etwas anders auf. Fotografieren, Filmen usw ist eine beispielhafte Aufzählung; der Grund für das Verbot ist die Störung. D. h. wenn es nicht mit einer Störung verbunden ist, also wenn mich das fotografierte Tier nicht bemerkt, dann kann das Fotografieren nicht verboten sein.
 
Als wirklich scheu habe ich bei diesen zwei Begegnungen keines der Tiere wahrgenommen. Ich meine, der auf der Alb ist weggetrabt als er mich sah. Und der andere (Pfälzer Wald) hat uns aus nicht einmal 15 m (vielleicht sogar länger) beobachtet und ist erst dann ab. Jedes Reh und Wildschwein hüpft eher panisch weg.

Das sind auch eher Fluchttiere - die haben einen starken Fluchtinstinkt und laufen möglichst erst Mal weg und sondieren dann.
Der Luchs als Jäger schaut sich dagegen die Lage erst Mal an, lässt sich aber einen Fluchtweg offen. Aber da der Luchs ein Überraschungs- und Ansitzjäger ist, möchte er eigentlich primär gar nicht gesehen werden. Von daher ist das schon ziemliches Glück.


Zur rechtlichen Lage: Interessant ist für dich der Abschnitt 3 BNatSchG und besonders der §44. Das Fotografieren ist prinzipiell eigentlich nicht verboten, aber das Nachstellen und das stören an Rückzugs- und Ruheräumen (Also am Bau etc.). Wurde hier ja auch schon erwähnt. (Ist keine Rechtsberatung) Gegen das Foto bei der Zufallsbegegnung spricht aber nichts, ganz im Gegenteil freuen sich B.U.N.D. und Co über Sichtungsmeldungen mit Foto.

Ich bin der Meinung das Ansitzen im Jagdrevier auch erlaubt sein müsste, sofern man sich beispielsweise an Wege oder Hochstände von Jägern hält, damit geht man sicher, dass man durch das Ansitzen den Luchs ansonsten nicht stört. Zumindest wurde mir das so von einem Jäger erklärt, man teilt sich quasi das Revier und toleriert sich.




Dein Bild finde ich übrigens auch sehr schön.
 
Stimme euch in allem zu.

Indem man nicht von den Wegen abweicht also auch nicht explizit Ruheräume, Brutstätten etc. von besonders geschützten Arten aufsucht, dürfte man auch auf der sicheren Seite sein. Ich persönlich möchte (auch nicht aus Versehen) an einen Ruheplatz eines Luchse
latschen. Auf den üblichen Wander und WaldWegen versteckt zu hocken, sehe ich nicht als Problem.

Dachse z. B. sind nach Jagdrecht nur mit langer Schonzeit versehen, im Gegensatz zum Luchs aber nicht mit ganzjähriger... Den Dachs störe ich auch eher nicht, wenn ich gut versteckt sitze und auf den Wind achte.
Bei Füchsen am Bau ist das schon kritischer wenn die Fähe es mitbekommt, weil das dann zu einem Bauwechsel führen könnte. Das wiederum sehe ich als massive Störung jeglicher Art.

Darüber hinaus brauchen wir auch nicht darüber zu reden, dass das Betreten des Waldes außerhalb von Straßen und Waldwegen gesetzlich geregelt ist nach BNatschG, BWaldG und den jeweiligen Landeswaldgesetzen.

Sind die Tiere allerdings nicht besonders geschützt, dann stört sich wohl auch niemand daran wenn ich vor dem Vogelkasten mit Stativ und Kamera stünde. Außerdem gibt es da weitaus massiver Dinge, auch Eingriffe wie Forstwirtschaft, Beringung oder Bejagung. Da dürfte reines Fotografieren noch das harmloseste Übel sein.
 
War auch nicht als Ermahnung gemeint, manchmal ist es einfach gut zu wissen wo man das nachlesen kann und ich hatte es gerade parat, dann brauchst du nicht zu suchen.


Ich hab vielleicht noch was zum Dachs:

Ich habe mal per Zufall eine Dachsburg gefunden und veruscht dort Dachse zu fotografieren. Man kann sehr nahe ran ohne die Dachse zu stören, denn die können nicht besonders gut sehen, etwas die Kontur verschleiern reicht schon. Die Dachse sehen nur in der nähe scharf, aber Kontraste können sie auch auf Entfernung wahrnehmen.
Dafür riechen und hören die Tiere gut, also Windrichtung beachten ;)

Wenn sie sich gestört fühlen verschwinden sie in die Burg, dann sollte man auch abhauen. Aber ein Bauwechsel wie beim Fuchs nehmen Dachse meines wissens nach nicht vor.

Am häufigsten sieht man sie zur Dämmerung bei Sonnernuntergang, direkt an der Burg bei der Fellpflege. Ich habe damals kurz vor Sonnenuntergang mich postiert, tatsächlich in einem Tarnzelt. Leider waren die Bilder mangels Erfahrung und Licht damals nicht gut.
 
Wollte mal einen Zwischenstand durchgeben. So richtig erfolgreich bin ich mittlerweile ca. bei jedem 5. Ansitz im Schnitt über alle Tierarten hinweg. Eine bestimmte Steinkauz Familie ist dabei sogar zu 100 % fotogen. Ortstreu und wenig störanfällig. Bei anderen Arten wie dem Dachs hatte ich bisher immer noch keinen Erfolg. Daher kommt ab demnächst eine Wild Kamera zum Einsatz bzw. werde ich mal versuchen bei den entsprechenden Hegeringen nachzufragen, wo denn Fotografieren am Bau eventuell sogar erwünscht sein könnte.

Als Tarnung habe ich einen Tarnnetzschal (0,6x1,80m) sowie ein billiges grünes Chinanetz (2x3m). Der Tarnschhal ist klasse, war günstig und sehr leise. Das große Tarn Netz ist zwar sehr leicht, dafür aber alles andere als lautlos, und das ist Mist. Habe ich es (wie in den meisten Fällen) auf meiner Kamera aufliegen, so muss ich mit meiner Hand zwischen Netz und Kamera zum Auslöser. Das allein verursacht auch mit Tarnhandschuhen ein Rascheln was schon so einige Tiere verscheucht hat: Fuchs, Kauz, Eisvogel, Rehe. Außerdem flattert durch das geringe Gewicht deutlich stärker als jede Vegetation bei leichtestem Wind, weshalb es eigentlich abseits von Windstille nur unter Pappelbäumen effektiv tarnt. Wenn ich also einen Tipp geben darf. Besser die BW Tarn Netze besorgen, die nicht flammbaren. Sind zwar deutlich schwerer, dafür aber auch geräuscharm.

Non plus ultra wäre ein Tarnzelt. Gerade möchte ich aber nicht wieder viel Geld ausgeben, weshalb es erst nächstes Jahr kommt.


Wegen Stativ nutze ich einen Videoneiger ohne die Führstange. Das klappt hervorragend und ist wohl auch die günstigste Lösung. Gebrauchhter Manfrotto 502 ab 120-150 Nocken.

Allerdings merke ich, daß ein gutes Autofokussystem selbst bei ruhigen, langsamen Motiven wichtig ist. Meine Nikon d750 ist deutlich weniger treffsicher und langsamer als eine d500.
 
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