Hmm ja - zu EOS-M gibts tatsächlich keine lichtstarken Zooms.
Auch nur eine einzige lichtstarke Festbrennweite, auf die die Kunden lange genug warten mußten.
Auch ansonsten überhaupt kaum Festbrennweiten. Satte sieben Jahre nach der Veröffentlichung von EOS-M gibts immer noch keine echte Zoomtrinity (also Weitwinkel, Normalwinkel, Telewinkel), die drei Festbrennweiten für EOS-M bewegen sich im einem sehr engen Brennweitenbereich, vom einfachen Weitwinkel zur Normalbrennweite (28/35/50 Kleinbild Äquivalent).
Auch ansonsten kaum Objektive. Nur eben diese Dunkelzooms. Und Superzooms, die ja schon prinzipbedingt immer Dunkelzooms sind.
Und nebenbei bemerkt, auch schon bei diesen lichtschwachen Zooms haben sie damals zwei Jahre gebraucht, bis sie endlich eine vollständige Zoomtrinity zusammenhatten. Ein volles Jahr mußte der Kunde auf einen Telezoom neben dem Normalzoom warten. Ein weiteres volles Jahr auf einen Weitwinkelzoom.
Auch ansonsten hat das EOS-M System ehrlich gesagt kaum Features, die einen rational denkenden Menschen, so dieser sich denn gründlich informiert bevor er war kauft, dazu bringen könnten, in dieses System zu investieren. Bei den Kameras gibts auch nur eine einzige Linie.
Man vergleiche mal diese Entwicklung z.B. mal mit der Entwicklung, die Fujifilm X hingelegt hat. Zu Fujifilm X gibt es Kameraangebote aller Preisklassen, von der kleinen X-M bis zu den großen X-Pro, X-T und X-H. Schon bei Veröffentlichung kam X mit eine Festbrennweiten-Trinity, welche EOS-M bis heute nicht auf die Reihe bekommt.
Und bei den Objektiven gibt es bei Fujifilm X heute kaum noch Lücken im Angebot. Es gibt viele Zooms und noch mehr Festbrennweiten. Es gibt jede Menge dunkle Objektive, aber auch viele helle. Es gibt eine helle Zoomtrinity, eine dunkle Zoomtrinity, eine helle Festbrennweiten-Trinity, eine dunkle Festbrennweiten-Trinity, und man kann sich diese Trinities auch immer flexibler nach eigenem Geschmack aus dem wachsenden Angebot selbst zusammenstellen. Und viele dieser Objektive sind auf sehr hohen optischen Niveau, im Durchschnitt höher als bei Canon und Nikon. Teilweise so hoch, das es gar nichts Vergleichbares für Canon und Nikon gibt, wie z.B. das 80mm Makro.
Auch die Verarbeitung ist ganz klar besser. Die Objektivgehäuse sind bis auf die beiden XC Billigzooms alle aus Metall. Während wir bei Canon EOS-M von lauter Plastikobjektiven reden.
Ohnehin stellt sich die Frage, ob Canon EOS-M jetzt überhaupt noch fortführen wird. Schließlich haben sie rational keinen Grund dafür. Sie haben jetzt doch das R System. Fotografisch macht es überhaupt gar keinen Sinn, zukünftige APS-C Spiegellose noch als EOS-M auszuführen: wenn sie stattdessen mit dem R Mount angeboten würden, könnte der Kunde ja auch ein Kleinbildobjektiv verwenden, für das es noch kein Äquivalent für Crop gibt. Genauso hat es Canon (und Nikon etc) ja auch bei DSLR gehalten.